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 Mission Alien Planet

Leben auf Darwin IV

Regisseure: Pierre de Lespinois
Verlag: Polyband

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Extras
Preis - Leistungs - Verhältnis
Ton


Die Discovery Channel-Produktion nimmt den Zuschauer mit auf eine fiktive Reise, bei der auf dem Planeten Darwin IV, sechseinhalb Lichtjahre von der Erde entfernt, mit Hilfe eines Forschungsraumschiffes und an Bord befindlicher Sonden nach Leben auf dem Planeten gesucht werden soll.

Die Dokumentation beginnt bei der Ankunft des Raumschiffes "Von Braun" in der Nähe von Darwin IV. Von dort aus werden drei Forschungssonden entsandt, um mögliches Leben auf dem Planeten zu erforschen. Die erste Sonde versagt, die beiden anderen Sonden jedoch, Leonardo da Vinci und Isaac Newton, erreichen die Planetenoberfläche unbeschadet.
Am Beispiel dieses Forschungsbeginns wird aufgezeigt, welche Voraussetzungen mögliche Sonden mitbringen müssen, aber auch, auf welche Fehlschläge und Eventualitäten man vorbereitet sein muss, um eine solche Forschungsreise, deren Datenübermittlung zurück zur Erde viele Jahre in Anspruch nehmen würde, nicht ad absurdum zu führen.
Um den Erfolg der Mission zu sichern, besitzen die beiden dargestellten Forschungssonden beispielsweise eine gegensätzliche Programmierung, bei der die Leonardo-Sonde als neugierig und risikofreudig, die Isaac-Sonde, im Film auch "Ike" genannt, hingegen setzt auf Sicherheit. Durch ein solches Zusammenspiel könnte man erreichen, möglichst große Datenmengen zu sammeln, aber auch zu gewährleisten, dass diese die Erde erreichen.
Hin und wieder mit neuen Befehlen ausgestattet begeben sich die beiden Sonden nun auf ihre Forschungsreise und nehmen den Zuschauer mit, wenn es darum geht, angefangen bei den Mikroorganismen des auf dem Planeten vorhandenen Wassers, Informationen zu sammeln.
Die beiden Sonden sind mit zusätzlichen kleinen Sonden ausgestattet, ebenso mit Wetterballons, um das unbeständige Klima zu kontrollieren, mit mehreren Kameras und sehr feinen Greifarmen.
Sie stoßen nicht nur auf Einzeller, sondern auch auf komplexe Lebensformen, meist Tiere, aber auch Kreaturen, bei denen nicht sicher zu sagen ist, ob sie in die Kategorie von Tier oder Mensch gehören.
Sie erleben zahlreiche unterschiedliche Verhaltensweisen der fremdartigen Kreaturen, bekanntes Verhalten von irdischen Tieren, aber auch neuartige Jäger- und Beuteprinzipien. Den Höhepunkt bildet die Entdeckung wahrscheinlich intelligenten Lebens auf Darwin IV nach 160 Tagen Forschung auf dem Planeten.

Die Laufzeit von 94 Minuten bietet dem Zuschauer viel mehr als nur die Begleitung eines fiktiven Unternehmens in der Zukunft. Durch die immer wieder eingeblendeten Kommentare von Experten - Physikern, Biologen, Astrobiologen, Paläontologen und anderen - werden die gezeigten Szenen unabhängig von der durchweg gegebenen Kommentierung durch einen Sprecher in Zusammenhänge gesetzt. Diese Zusammenhänge zu irdischen Lebensformen, irdischer Entwicklung oder auch die Chancen solcher Forschung auch für das irdische Leben machen die Sequenzen zu einem Ganzen, das sich nicht nur Experten erschließt, sondern jedem interessierten Zuschauer.

Störend sind die häufigen Schnitte, damit verbundene Szenenwiederholungen und die eingestreuten Ausblicke auf das weitere Geschehen. Auch beziehen sich die Expertenkommentare nicht immer nur auf das eben Gesehene, sondern springen oft noch einmal einige Szenen oder entdeckte Kreaturen zurück oder äußern Allgemeines zur Forschungsbedeutung ohne direkten Bezug. Hier wäre eine bessere Zuordnung der einzelnen Kommentare deutlich besser gewesen, hätte sie doch zu einem nochmals stimmigeren Bild geführt.

Doch auch so ist diese fiktive Expedition so unterhaltsam wie lehrreich. Die erdachten Kreaturen zeigen nicht nur, wie sich irdischen Tieren ähnliche Lebewesen auf anderen Planeten entwickelt haben könnten, sondern setzen diese Erklärungsversuche auch in Zusammenhang mit der höheren Atmosphäredichte und der geringeren Schwerkraft auf dem zu erforschenden Planeten. Dadurch erhält man ein gelungenes Bild von alldem, was es zu bedenken und zu berücksichtigen gilt, bevor man zu vielleicht voreiligen Schlüssen kommen kann.

Der Film, der auf dem Buch "Expedition" von Barlowe basiert, weiß auch bei den gebotenen Extras zu überzeugen.
Diese bieten Interviews mit dem Paläontologen Jack Horner, der für die Entdeckung der ersten Dinosaurier der westlichen Hemisphäre verantwortlich ist und als Experte bei Steven Spielbergs "Jurassic Park"-Filmen mitwirkte, mit dem Physiker und Autoren Stephen W. Hawking sowie dem Stringtheoretiker Michio Kaku, der neben seiner Professorentätigkeit ebenfalls als Autor tätig ist.
Zu den einzelnen Experten, die im Film auftreten, gibt es eine Infogalerie, in der zwölf Experten mit ihrem Fachgebiet und ihren bisherigen Errungenschaften vorgestellt werden.
Eine Infogalerie existiert auch zu den für den Film erdachten Kreaturen, denen man als Zuschauer begegnet. Auch hier wird ein Dutzend vorgestellt.
Eine Bildergalerie rundet die Extras schließlich ab.

Die Dokumentation kann man sich wahlweise im englischen Originalton oder mit überlagernder Synchronisation in deutscher Sprache ansehen.

Insgesamt ein ausgesprochen interessantes und lehrreiches Werk aus dem Bereich der Raumerforschung, das für jeden Interessierten wohl den richtigen Ton zu treffen weiß und anspruchsvoll ist, ohne dabei zuviel vorauszusetzen.
Einziger Mangel sind die Schnitte, Wiederholungen und die Anordnungen der Kommentare, doch dies wirkt im Gesamtbild schließlich wenig störend. Störend hingegen ist das gebotene Menü, bei dem die einzelnen anwählbaren Punkte derart klein gezeigt werden, dass sie kaum lesbar sind.

Tanja Elskamp



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Januar 2006 | FSK: 6 | ISBN: B000CNEP8S | Laufzeit: 94 Minuten | Preis: 15,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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