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 Gefahren unter Wasser

Kompendium

System: Lodland
Autoren: André Wiesler
Verlag: Image 3033

Cover
Gesamt ++++-
Aufmachung
Leitbarkeit
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Das Meer ist kein Ort, für den der Mensch geschaffen ist. Schon allein aufgrund seiner Anatomie fehlen ihm die notwendigen Eigenschaften, durch die er unter Wasser überleben könnte. Allein schon deswegen ist die Unterwasserwelt für den Menschen eine lebensfeindlicher Ort, an dem er ertrinken, erfrieren, gefressen werden und zu Tode gequetscht werden kann. In der dunklen Tiefe der Ozeane lauern aber auch noch weitaus andere Gefahren, die bedrohlich und sehr tödlich sein können. Doch auch in den Kuppeln unter Wasser, der letzten Rückzugsregion der Menschen in Lodland, in denen man vor den Schrecken des Meeres gefeit ist, gibt es eine Unzahl gefährlicher Personen und Organisationen, die ungemütlich reagieren, wenn man ihnen in die Quere kommt. All diese Gefahren werden in dem neuen Quellenbuch "Gefahren unter Wasser" vorgestellt. Im einzelnen folgt ein kurzer Abriss über die enthaltenen Kapitel.

Wie auch zu Lande, gibt es auch unter Wasser Naturkatastrophen und Ereignisse, die dem Menschen gefährlich werden können. Die möglichen Naturkatastrophen wie Erdbeben, Vulkanausbrüche oder Eisberge, die einzelnen Schiffen und großen Kuppeln gefährlich werden können, finden sich im ersten Kapitel dieses Kompendiums. Einzeln wird erläutert, wie sich solche Dinge ereignen können, wo sie auftreten und was der Mensch dagegen unternehmen kann, um Schlimmeres zu verhindern.

Gerade in Lod und allen anderen großen Kuppeln, finden sich immer Ebenen, die sich fern jedes Gesetzes bewegen. Im ständigen Kampf ums große Geld sammeln sich einige kleine Gauner zu größeren Vereinigungen zusammen. Diese organisierten Zusammenschlüsse wollen entweder ihre Herrschaftsansprüche über ein bestimmtes Gebiet absichern, oder sich durch ihren größeren Zusammenhalt mehr Sicherheit vor dem Gesetz geben. Je nachdem, wo ihr Schwerpunkt liegt, vertreiben sie entweder Rauschmittel, bestehlen unbescholtene Bürger oder vermieten Schlägertrupps, die nicht nach dem Grund fragen. Durch ihre straffe Organisation hat der Arm des Gesetzes große Schwierigkeiten, effektiv dagegen vorzugehen.

Da die Verhältnisse in den Kuppeln und Schiffen sehr beengt sind, erhalten unter Wasser Krankheiten eine ganz neue Bedeutung. Schneller, als man denkt, können sich Viren über Luftschächte oder die Wasserversorgung verbreiten und ganze Kuppeln lahm legen, ihre Bevölkerung erkranken und sogar sterben lassen. Damit der Spielleiter seine Spieler auch einmal mit dieser unterschätzen Gefahr konfrontieren kann, findet man hier eine ganze Reihe unterschiedlicher Krankheiten, die generell überall auftreten können. So kann man entscheiden, ob man Krankheiten lediglich als Stilelement einsetzt, oder sogar aus der Bekämpfung einer Epidemie eine komplette Kampagne gestaltet.

Eine sehr nebulöse und deswegen kaum zu bestimmende Gefahr für den Rat der Länder (RDL) stellt das Netzwerk dar. Durch seinen verzweigten Aufbau und seine subtilen Anheuerungsmethoden ist es unmöglich, die komplette Größe dieser Organisation festzustellen. Lediglich einzelne Strömungen kann man aufgrund ihrer Zielsetzungen unterscheiden. Eine davon wird in ihrer Struktur und mit den dazugehören wissenden und unwissenden Mitarbeitern vorgestellt. Aber auch die SEN, die Sondereinsatztruppe Netzwerk, die gegen dessen kriminelle Aktivitäten vorgeht, wird genauer beschrieben.

Eine weit aus greifbare Bedrohung stellen extremistische Sekten und Terroristen dar. Ihnen ist gemeinsam, dass sie notfalls auch zu Gewalt greifen, um ihre sehr unterschiedlichen Ziele durchzusetzen. Wenige dieser Sekten stellen lediglich durch ihre Glaubensgrundsätze eine Gefahr für ihre verblendeten Mitglieder dar, während andere bewusst Menschenopfer einkalkulieren, wenn sie dadurch ihre gesteckten Ziele schneller erreichen können.
Auch die Quartiere, deren Bewohner am Rande der Gesellschaft vor sich hinvegetieren, stellen eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Sie bieten Verbrechern Unterschlupf und handeln selbst mit illegalen Waren, die quer im RDL verkauft werden. Aber auch Quartiere, wie Upstaamicze, die wie eine friedliche Siedlung anmuten, haben ihre Geheimnisse.

Eine sehr exklusive illegale Vereinigung stellen die Laymen dar. Eigentlich ist an einer Gesellschaft, in der sich Wissenschaftler zu Forschungszwecken zusammen schließen, nichts verwerfliches. Ihre selektive Auswahl lässt nur die besten und klügsten Köpfe ihrer Zunft zu. Doch gerade das ist das teuflische daran, da für alle ihre Mitglieder lediglich ein Ziel bestimmend ist: Die Forschung. Und für gute Forschungsergebnisse, gehen sie auch über Leichen und brechen die Gesetze, die ihren genialen Forschungsdrang unterdrücken wollen.

Ebenso gibt es in diesem Kompendium eine Anleitung für den Spielleiter, mit der er neue Torpedos entwerfen kann. Auch finden sich hier eindeutige Regeln, durch die auch Spielcharaktere in der Lage sind, Torpedos zu bauen oder neue Torpedomodelle zu entwickeln. Und um die Möglichkeiten der Charakterbildung zu erweitern, wurde für diesen Band die Organisation Sagontschik, ein loser Zusammenschluss von Kopfgeldjägern entwickelt. Genauere Einzelheiten dazu finden sich am Anfang des Buches, sowie ein spielbarer Archetyp auf der Umschlaginnenseite.

Bei alle diesen beschrieben Gefahren kommen jedoch auch die Organisationen, die dagegen angehen, nicht zu kurz. Ausführlich wird der Katastrophendienst in Lod geschildert. Hier erhält man viele Informationen zu Notfallmaßnahmen, Rettungsaktionen, die genaue Struktur des Dienstes und eine Übersicht über die vergangenen Katastrophen im RDL. So kann der Spielleiter die vielfältige Beschreibung des Katastrophendienstes leicht an die Bedürfnisse und Eigenheiten anderer Kuppeln anpassen.

Dieses bebilderte Kompendium gibt es als Softcover, in dem auch das obligatorische Abenteuer, das in jedem Regelwerk zu Lodland vorhanden ist, nicht fehlen darf. Im Abenteuer selbst werden einige der vorgestellten Interessengruppen und gefährlichen Szenarien zu einem großen spannenden Abenteuer verwoben, in dem detektivische Fähigkeiten notwendig sind, um die verschiedenen Handlungsstränge zu entwirren. Durch die vielen neuen Informationen zu einigen schon bekannteren Gegnern, aber auch zu komplett neuen Gruppierungen erhält der Spielleiter eine Vielzahl an Möglichkeiten, seine Spieler und deren Charaktere in Schwierigkeiten zu bringen.

Jedes der Kapitel ist mit einer Kurzgeschichte versehen, die untereinander einen kompletten Handlungsstrang bilden und die beschriebenen Informationen für den Leser plastischer machen. Am Ende jedes Abschnittes finden sich nützliche Hinweise, wie man das eben gelesene ins Spiel mit einbringen kann, sowie eine Menge an Abenteuerideen. Aufgelockert werden die Abschnitte durch eingefügte Zeichnungen und Zeitungsausschnitte.

Spielleiter finden hier das Handwerkszeug, das sie benötigen, um ihre Abenteuer wesentlich spannender und gefährlicher werden zu lassen. In diesem Band finden sich bösartige Gegenspieler, verbrecherische Auftraggeber und natürliche Gefahren, die das Leben in den Kuppeln und die Fahrt auf Schiffen problematisch werden lassen. Also alles, was man benötigt, um ein Abenteuer zu basteln, das die Charaktere fordert und die Spieler unterhält. Man braucht lediglich die Abenteuerideen weiter ausarbeiten, oder noch einfacher, das schon ausgearbeitete Abenteuer zu verwenden, um einen spannenden Rollenspielabend zu gestalten.

Diese Spielhilfe ist wirklich sehr nützlich. Man bekommt eine Menge an Informationen an die Hand, die sich leicht umsetzen lassen. Auch findet man als Spielleiter hier einige Informationen zum Leben unter Wasser, an die man selbst nicht denken würde, da einem das notwendige Fachwissen hierfür fehlt. Eine wirklich gute und nützliche Ergänzung für jeden Lodland-Spieler.

Daniela Hanisch



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