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 Dead Birds

Im Haus des Grauens


Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Spannung
Ton


Amerika während des Bürgerkriegs: William ist ein Kleinkrimineller, der mit seinem Bruder Sam, seiner Geliebten Annabelle und einigen weiteren Halsabschneidern zu Geld zu kommen versucht. Gemeinsam überfallen sie eine Bank; rücksichtslos morden sie, um sich zu bereichern. Auf der Flucht geht einiges schief: Williams Pferd zertrampelt einen kleinen Jungen, und sein Bruder wird angeschossen. Also müssen sie so bald als möglich einen Unterschlupf finden, wo sie den Verletzten versorgen können.
Mitten in einem hohen Feld entdecken sie ein allem Anschein nach leer stehendes Haus. Da ein Unwetter heraufzuziehen droht, wählen sie dieses Haus als vorläufige Unterkunft. Auf dem Weg durch das mannshohe Feld entdecken sie ein totes Tier von der Größe eines Hundes, das aussieht, als hätte ihm jemand das Fell vom Leib gezogen; direkt vor der Haustür liegt gar ein grotesk aussehender toter Vogel. Trotz dieser beiden seltsamen Funde bringen sie die Pferde in den Stall und kehren mit der Beute im Haus ein.
Dass dies ein Fehler war, müssen die Räuber schon bald am eigenen Leib erfahren. In diesem Haus geschahen unaussprechlich grausame Dinge, die Männer und Annabelle werden gequält von gruseligen Visionen, unheimlichen Geräuschen und einer Kinderstimme aus dem Brunnen im Hof. Sams Verletzung lässt ihn langsam fantasieren; unter den Banditen macht sich Unmut breit, Angst treibt die Männer zu gereizten Ausbrüchen. An einen Aufbruch jedoch ist nicht zu denken, sie finden die Pferde schrecklich zugerichtet im Stall, das Unwetter tobt und Sam geht es immer schlechter.
Und dann beginnt das Morden …

Erinnern Sie sich an Elliott aus Steven Spielbergs "E.T."? Henry Thomas, der damals den kleinen Freund des liebenswerten Außerirdischen spielte, übernahm in "Dead Birds" in der Hauptrolle den William. Regie führte Alex Turner, für den dieser Horrorfilm nach zwei Kurzfilmen sein Spielfilmdebüt darstellte.
Schon mit der ersten Kameraeinstellung, die das Haus zeigt, weiß der Zuschauer, dass garantiert nicht alle Bandenmitglieder die Nacht dort überleben werden. Für jemanden, der im Filmgenre noch nicht richtig Fuß gefasst hat, versteht es Turner außerordentlich gut, eine stets greifbare, subtile Spannung zu erzeugen. Durchbrochen wird diese immer wieder von Schocksequenzen und schnellen Schnitten, die den Zuschauer in bester "Ring"-Manier erschrecken.
Die Geschichte fällt hinter der gelungenen und spannenden Inszenierung ab. Abgesehen davon, dass die Ideen, die hinter der grausigen Vergangenheit des unheilschwangeren Hauses stehen, altbekannt und daher wenig überraschend sind, wurde es versäumt, die verschiedenen Charaktere der Bande ausreichend zu beleuchten, um von diesem Gesichtspunkt aus dem Film eine individuelle Note zu verleihen. Rassistische Äußerungen dem einzigen schwarzen Mitglied gegenüber sind ebenso klischeehaft wie eine notwendige Liebelei und eine relativ offensichtliche Sterbereihenfolge der Protagonisten.
Dies sei jedoch aufgrund Turners gelungener Regiearbeit verziehen. Alles, was man von einem Horrorfilm erwartet, findet sich hier: Momente zum Zusammenzucken, Spannung, Augenblicke zum Ekeln. Dafür braucht es weder einer inhaltlich ausgefeilten Handlung noch ambitionierter Darsteller, es lässt sich auf überraschende Wendepunkte der Geschichte ebenso verzichten wie auf sinnvoll begründete Geschehnisse.
Wer die letztgenannten Punkte in einem Film des Horrorgenres nicht missen will, der sollte nicht zu "Dead Birds" greifen. Für Freunde des Horrors, die Lust auf eine nette Portion Grusel haben, lohnt es sich, mal hineinzuschauen.

Tina Klinkner



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Mai 2005 | FSK: 16 | ISBN: B0007XH7BA | Laufzeit: 87 Minuten | Originaltitel: Dead Birds | Preis: 9,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch, Englisch, Arabisch, Französisch, Türkisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

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