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 No Way Out 2005

Produzenten: WWE
Sprecher: Carsten Schäfer, Günter Zapf
Verlag: Rough Trade

Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Ton


Die WWE nahm 2005 den Titel ihrer Großveranstaltung "No Way Out? ziemlich wörtlich, denn das Hauptmatch um den WWE-Championtitel fand in einem oben offenen Stahlkäfig statt, dessen obere Kanten mit scharfem Stacheldraht, dem "barbed wire", besetzt war. Allerdings war es kein so genanntes "Barbed Wire"-Match, bei dem auch die Ringseile durch Stacheldraht ersetzt oder doch zumindest umwickelt werden. Solche Matches finden dankenswerterweise nicht in der WWE statt, auch wenn es sie im "Hardcore Wrestling" durchaus gibt.

Die Großveranstaltung beginnt mit einem Tag-Team-Match um den Titel dieser Division. Die Bashams kämpfen gegen Rey Mysterio und Eddie Guerrero, also zwei große brutale Tag Teamer gegen zwei Techniker vor dem Herrn, die allerdings kein festes Tag Team sind. Ein sehr unterhaltsames Match, technisch gut, mit witzigen Einlagen, ein sehr guter Einstand.

Dann gibt es den ersten Teil eines "Rookie Diva Contest", aus vier jungen Damen soll eine ausgesucht werden, die mit der WWE einen Vertrag erhält und am Abend der Veranstaltung stimmen die Zuschauer im Internet ab. Insgesamt gibt es drei Teile, die aber nur sehr wenig Unterhaltung bieten.

Booker T trifft dann auf Heidenreich, ein Ex-Champion gegen ein Monster, das seltsame Gedichte vorliest. Ein brauchbarer Brawl, also eine Schlägerei, kein Match, das in Erinnerung bleibt. Viel interessanter und spannender ist da schon das "6-Men-Elimination-Match" um den Cruiserweight-Championgürtel. Cruiserweights sind Wrestler im Gewicht bis hundert Kilogramm. Dabei sind einige sehr gute Wrestler - in dieser Division gibt es immer die technisch besten Matches - und besonders Paul London, aber auch Chavo Guerrero und Akio können ihre absolute Klasse zeigen.

Dann der nächste Brawl, der Undertaker trifft auf Luther Reigns. Ersterer ist eigentlich hauptkampfwürdig, sein Gegner kein wirklicher Gegner. Nur brauchbar. Aber ein gutes Aufwärmen für den Kampf um den Titel des Herausforderers bei Wrestlemania XXI, der traditionell größten Show des Jahres. Und da hier John Cena und Kurt Angle aufeinander treffen und besonders Angle als einer der absolut besseren Wrestler im Business gilt, gibt es ein verbissenes Match, einige gute Aktionen, aber auch viel Leerlauf im Bodenkampf.

Und jetzt gibt es einen Hauptkampf, der von der Papierform her eher uninteressant, aber gut geschrieben ist. John Bradshaw Layfield, genannt JBL trifft auf Big Show, einen wahren Hünen. Beide sind technisch nicht beschlagen, Big Show, weil er einfach zu groß und schwer für viel Technik ist, JBL, weil er noch nie viel mehr als einen harten Closeline schlagen konnte. Aber der Stahlkäfig, bei dem die Regel immer aussagt, wer aus ihm entkommt oder darin einen Sieg durch Pinfall oder Aufgabe schafft, hat gewonnen, hat seine eigenen Gesetze. JBL musste also dem Monster Big Show irgendwie entkommen oder ihn im Ring besiegen, was nicht so einfach ist. Ein hartes Match, aber nicht mit so viel Blut, wie es zu befürchten war.

Eine brauchbare Großveranstaltung der "Smackdown!"-Sendung, aber keine, die wirklich in Erinnerung bleiben wird. Nach einem guten Anfang wird es immer behäbiger, wenig Humor und wenig gute Geschichten bleiben übrig, auch wenn der Main Event deutlich ansehnlicher ist, als die Papierform sagt. Bei den Extras gibt es noch ein sehr sehenswertes Tag-Team-Match und ein Musikvideo von John Cena, der nicht nur Wrestler ist, sondern sich auch ganz brauchbar als Rapper versucht hat.

Holger Hennig



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