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 Die Brücken von Shangrila

Autoren: Leo Colovini
Illustratoren: Andreas Steiner
Verlag: Kosmos

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


Einst lebten hoch oben in den Dörfern von Shangrila die weisesten Menschen der Erde, doch eines Tages verschwanden diese Weisen auf geheimnisvolle Art und nur einer, nämlich der legendäre unsichtbare Brückensprenger, blieb zurück. Kaum hatte die Kunde vom Auszug der Weisen die Runde gemacht, schickten die Bergvölker, die in den Hochtälern rund um Shangrila lebten, ihre gewitztesten Meister und deren gelehrigste Schüler auf große Wanderschaft dorthin. Sie sollten dafür sorgen, dass künftig ihre eigene Kultur auf Shangrila vorherrschte.

In "Die Brücken von Shangrila" vom italienischen Spieleautor Leo Colovini geht es darum, die eigenen Figuren über die Dörfer zu verteilen und somit viele Punkte zu sammeln. Jeder der drei bis vier Spieler ab zehn Jahren startet mit sieben Meistern, von jeder Sorte einer, in den Dörfern. Wenn man an die Reihe kommt, hat man drei Wahlmöglichkeiten. Die effektivste um neue Plättchen auf den Spielplan zu bringen ist die Rekrutierung von zwei Schülern, die auf bereits liegende Meister gelegt werden. Man kann alternativ einen neuen Meister ins Spiel bringen, jedoch nur in ein Dorf in dem man bereits vertreten ist. Aktionsmöglichkeit drei ist die Wanderschaft der Schüler.

Wer sich für die Wanderschaft entscheidet, zieht alle Schüler - sowohl eigene als auch fremde - aus einem Dorf über die Brücke in ein angrenzendes Dorf. Die Brücke wird anschließend vom Spielplan entfernt. Was im Zieldorf geschieht, hängt von der Stärke des Startdorfes ab. Egal wie das Kräfteverhältnis aussieht, besetzen ankommende Schüler entsprechende, leere Meisterfelder und werden so selbst zu Meistern.

Das Spiel aus dem Kosmos-Verlag besteht vor allem aus einem von Andreas Steiner schön gestalteten Spielbrett, vielen etwas lustlos gestalteten runden Pappcountern und zwanzig kleinen Holzbrücken. Darüber hinaus finden sich in der für den Packungsinhalt etwas überdimensionierten Pappschachtel grüne gläserne Markierungssteine. Auf dem Spielfeld ist eine Himalaya-Landschaft abgebildet. Die Dörfer sind durch steile Bergpfade miteinander verbunden, allerdings an einigen Stellen durch Einstürze unpassierbar sind. Über diese führen besagten die Brücken.

Die Regeln für das rund sechzig Minuten dauernde Spiel sind schnell zugänglich. Obwohl man bei jedem Spielzug nur drei Aktionsmöglichkeiten hat, ist das Spiel sehr komplex und besticht durch eine enorme Spieltiefe. Besonders beim Spielen mehrerer Partien erschließen sich die vielen taktischen Komponenten. Es muss jederzeit bedacht werden, wie die Mitspieler in ihren nächsten Zügen wohl vorgehen werden. Ob strategisch oder intuitiv, aggressiv oder defensiv, es lässt sich auf verschiedene Arten spielen - und so auch gewinnen.

"Die Brücken von Shangrila" ist ein aufregendes Zugspiel, bei dem auch nach etlichen Spielen der Spielreiz nicht abnimmt. Außerdem überzeugt das Spiel durch seine mythische Szenerie, in der verlorene Weisen und Bergvölker ihre Meister und deren Schüler aussenden. Der Name des Spiels leitet sich übrigens vom sagenumwobenen Ort Shangri-La ab, der im Himalaya in Tibet liegt und vor kurzem vielleicht wiederentdeckt wurde. In die westliche Kulturgeschichte wurde der Begriff durch den Schriftsteller James Hilton eingeführt. Sein 1933 erschienener Roman "Lost Horizon" beschreibt ein abgelegenes Kloster Lama-Kloster am Shangri-Gebirgspass.

Nikola Poitzmann



Brettspiel | Erschienen: 01. Juni 2004 | FSK: 10 | ISBN: B0002HAC4U | Preis: 24,95 Euro

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