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 Blutleer

Autoren: Silvia Kaffke
Verlag: KBV

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Ist der geständige Frührentner Rudi Hirschfeld wirklich ein Serienmörder und hat 6 Morde begangen? Bisher hat die Polizei bei diesen Morden keine Serie erkennen können. Und warum stellt sich Hirschfeld jetzt der Polizei?

Fragen, bei denen die Polizei die externe Beraterin Dr. Barbara Hielmann-Pross als erfahrene Polizeipsychologin hinzu zieht. Auch wenn der Schuldige scheinbar schon feststeht, versucht Barbara Hirschfeld’s Geständnis für die Staatsanwaltschaft zu untermauern. Da Hirschfeld den jeweiligen Tathergang detailliert beschreiben kann und auch bei einer Wohnungsdurchsuchung einige der Tatwaffen gefunden werden, scheint die Sache klar zu sein. Auch die DNS-Analyse unterstreicht, dass nur Hirschfeld als Täter in Frage kommen kann.

Diese Arbeit hilft ihr zu verdrängen, dass ihr Mann Thomas sie mit einer Studentin betrogen hat. Obwohl er ihr versichert, dass dieses Verhältnis beendet sei und er alles tun wird, um die Ehe mit Barbara zu retten, taucht die Studentin eines Abends bei Barbara zu Hause auf. Da hilft Barbara nur noch, dass sie sich in ihre Arbeit vergräbt.

Als Barbara erste Zweifel an dem Wahrheitsgehalt von Hirschfeld’s Aussage kommen, wird dieser beim Transport vom Gefängnis in eine psychiatrische Klinik ermordet. Für Barbara und ihre Kollegen vom LKA und der verschiedenen Mordkommissionen sowie dem Leiter der Soko, Ruben Jakubian, bleibt nicht mehr viel Zeit, um zu beweisen, dass Hirschfeld nicht der Serienmörder ist, für den er sich ausgegeben hat. Außerdem gilt es den Mord an Hirschfeld aufzuklären. War es ein Racheakt, den die Angehörigen der Mordopfer selbst ausgeübt haben? Haben diese möglicherweise sogar einen professionellen Killer engagiert?

Bei ihren zahlreichen Gesprächen mit Hirschfeld hat Barbara erkannt, dass dieser zwar ein Spanner ist und sich durch das viele Blut auch eine sexuelle Befriedigung verschaffen kann. Doch insbesondere die Tatsache, dass das letzte Opfer ein 12-jähriges Mädchen war, hatte offensichtlich auch Hirschfeld entsetzt. Dies und die Tatsache, dass Hirschfeld bezüglich seiner eigenen Kindheit und Jugend gelogen hat, unterstreichen nun den Verdacht, dass er die Morde nicht begangen, sondern nur beobachtet hat.

Gelingt es Barbara und ihren Kollegen der Soko den wirklichen Mörder zu finden? Kann Barbara ihre Ehe mit Thomas retten?

Fragen, die - natürlich - erst am Ende des äußerst spannenden Krimis geklärt werden. Silvia Kaffke ist hier ein Meisterwerk gelungen, das insbesondere von der natürlichen und sympathischen Ermittlerin geprägt ist. Typisch menschliche Verhaltensmuster und psychologische Erkenntnisse prägen diesen Krimi gleichermaßen.

Die perfekte Kombination aus turbulenten privaten Ereignissen und dienstlichen Ermittlungen machen den Roman zu einem einmaligen Lesegenuss. Dabei erscheint die Frage einer Lösung der privaten Turbulenzen nicht weniger spannend als die Klärung der einzelnen Verbrechen.

Die Geschichte enthält viele kleine Spannungssteigerungen, die immer wieder etwas abflachen, um dann einige Seiten später wieder erneut anzusteigen. Am Schluss halten die private und die dienstliche Geschichte den Leser so in Atem, dass es unmöglich ist, das Buch noch einmal aus der Hand zu legen.

Das Buch lebt von der Beschreibung der einzelnen Charaktere sowie von den komplizierten Beziehungen der Geschlechter untereinander, ob im privaten oder im dienstlichen Bereich. Alles ist so lebensnah beschrieben, dass man sich vorstellen kann, dass diese Geschichte auch im wirklichen Leben spielen könnte.

Petra Schott



Taschenbuch | Erschienen: 01. April 2006 | ISBN: 3937001743 | Preis: 9,50 Euro | 310 Seiten | Sprache: Deutsch

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