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 Los Mampfos

Autoren: Maja Dorn, Rüdiger Dorn
Verlag: Zoch

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


Drei mexikanische Eselchen laufen auf einem Trampelpfad um einen Haufen an Hafertalern. Natürlich wird da fleißig gefuttert, während die Esel im Kreis herumlaufen. Doch wenn der Magen voll ist, muss ein Esel auch mal einen Haufen machen. Und genau das, was da fallen gelassen wird, ist das, was einen der Spieler zum Sieger machen kann.

Das Spiel selbst beinhaltet zwölf Trampelpfadkarten, jeweils einen hohlen Holzesel in grau, weiß und braun, hundert Hafertaler in den Farben orange, rot, blau, grün und gelb, vierzig Aktionskarten, fünf Mühlräder und eine Spielanleitung. Recht rasch sind die Plastikzeiger an den Mühlrädern angebracht und die Verpackungen der Karten und Esel geöffnet. Die Hafertaler und die Esel sind aus Holz gefertigt und die Trampelpfadkarten, sowie die Mühlräder, aus stabilem Karton, so dass man lange Freude an den Spielmaterialen hat.

Zuerst muss der Trampelpfad für die Esel bereitet werden. Dazu legt man aus den zwölf Trampelpfadkarten einen großen Kreis. Dorthin werden die Esel gestellt, wobei zwischen jedem Esel drei Felder Platz gehalten wird. Dann muss noch der Stapel Karten gemischt und nach den aufgedruckten Buchstaben A bis H sortiert werden. Die Hafertaler kommen in die Mitte des Kreises und jeder Spieler erhält noch sein Mühlrad, das die Farben der Hafertaler anzeigt. Dann kann es auch schon losgehen.
Derjenige, der am besten einen Esel nachahmen kann, darf beginnen. Der Spieler, der gerade an der Reihe ist, zieht eine Karte und führt die dort gezeigte Handlung aus. Ist ein Esel abgebildet, der Hafertaler frisst, so muss dieser mit der dort aufgedruckten Anzahl an Hafertalern gefüttert und um die gleiche Anzahl an Feldern fortbewegt werden. Die Farbe der Hafertaler, die verfüttert werden, darf sich der Spieler selbst aussuchen. Dabei ist darauf zu achten, welche Farbe der abgedruckte Esel hat, denn auch nur dieser darf gefüttert werden. Allerdings gibt es auch Karten, bei denen man sich aussuchen kann, welchen Esel man nimmt (der abgebildete Esel hat dann ein dreifarbiges Fell). Dann gibt es noch die Häufchenkarten. Hier wird dann der Schwanz des abgebildeten Esels hochgehoben und die darin befindlichen Hafertaler auf den Tisch ausgeleert.
Bevor es allerdings dazu kommt, muss jeder Spieler erst einmal raten, welche farbigen Hafertaler wohl am häufigsten im Bauch des Esels schlummern. Hierfür dreht jeder verdeckt den Zeiger seines Mühlrades auf die betreffende Farbe und deckt es dann gleichzeitig mit seinen Mitspielern auf. Nun bekommt jeder die Hafertaler, die seiner getippten Farbe entsprechen, sofern sie sich im Magen des Esels befunden haben. Haben mehrere Spieler auf die gleiche Farbe getippt, so müssen sie sich die Anzahl der Taler teilen. Die Hafertaler, die nicht verteilt wurden, wandern wieder in den Bauch des Esels zurück.
Wurde die auf der Karte stehende Aktion ausgeführt, ist der nächste Spieler wieder an der Reihe. Dies geht solange, bis die Karte "Stop" auftaucht. Hier lässt jeder Esel noch ein Häufchen fallen, das wieder erraten werden muss und das Spiel ist beendet. Gewonnen hat derjenige, der insgesamt am meisten Hafertaler erbeutet hat. Haben mehrere Spieler die gleiche Anzahl an Hafertalern, gibt es mehrere Gewinner.

Das erste was an "Los Mampfos" auffällt, ist die wunderschöne Ausstattung. Die bunten Esel und die Hafertaler sind gut verarbeitet und auch die anderen Spielteile sorgen dafür, dass man lange Spaß an diesem Spiel hat. Durch die gut gestaltete und eindeutige Spielanleitung, die in deutscher, englischer und französischer Sprache beiliegt, begreift man rasch die Regeln und kann ohne Probleme mit dem Spielen beginnen. Der Spielablauf ist zwar simpel, doch das Spiel selbst ist recht knifflig. Es ist fast unmöglich, sich die einzelnen Hafertaler mit ihren Farben, die sich in jedem Esel befinden, zu merken. Durch die ständige Bewegung der Spielfiguren und das abwechselnde Füttern und Entleeren der Esel kann man sich beim Tippen der Farben lediglich auf sein Glück verlassen. Zumal es oft günstiger ist, eine Farbe zu wählen, die nicht am häufigsten vorkommt, da man sich sonst seinen Gewinn mit anderen Spielern, die auch auf die häufigste Farbe getippt haben, teilen muss. Dadurch, dass der Spielablauf einfach ist, das Tippen der Farben aber häufig einfach vom Glück abhängt, kann man dieses Spiel sehr gut auch zwischen Erwachsenen und Kindern spielen. Denn keiner ist eindeutig überlegen, da oft die Kinder munter raten, während Erwachsene stur versuchen, sich die Farben zu merken und dann doch daneben liegen. Sehr schön ist auch der pädagogische Nutzen des Spiels. Die Kinder lernen Farben zu unterscheiden, Dinge zu zählen und gleichzeitig ihr Gedächtnis anzustrengen. Da die Aktionskarten ihre Bedeutung durch Bilder vermitteln, haben auch Kinder, die noch nicht lesen können, keine Probleme mitzuspielen.

Ein wirklich wunderschön gestaltetes Spiel, das sich sowohl für Erwachsene als auch für Kinder gut eignet. Die Spielregeln sich rasch zu erlernen und die Spielrunden dauern höchstens eine halbe Stunde, weswegen sich dieses Spiel auch gut für kurze Runden oder für mehrmaliges Spielen eignet. Sehr nett ist die Idee mit den Eseln, die gefüttert werden müssen und durch Schwanzhochheben ihr Häufchen fallen lassen. Gerade Kinder sind von dieser kleinen Spielerei begeistert. Ab und an gibt es zwar Probleme, wenn sich viele Hafertaler in einem Esel befinden und sie sich verkeilen, doch dies ist durch ein leichtes Aufklopfen auf den Tisch schnell beseitigt. Außerdem führt es zu einigem Gekicher, wenn man den Finger in den Hintern eines Esels steckt, um auch die letzten Hafertaler rauszuholen. Eine simple und dennoch wahnsinnig unterhaltsame Spielidee, die durch ihre wunderbare Verarbeitung heraussticht.

Daniela Hanisch



Brettspiel | Erschienen: 01. Mai 2006 | FSK: 6 | Preis: 24,99 Euro

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