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 Die Zauberflöte

Ein Sing- und Hörspiel für Kinder

Autoren: Wolfgang A. Mozart
Produzenten: Monika Piper-Albach
Verlag: Uccello

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Ton


Prinz Tamino flieht. Eine fürchterliche Schlange verfolgt ihn. Mit letzter Kraft flieht er ins dunkle Tal, nicht wissend, dass er das Reich der Königin der Nacht betritt.
Die Königin sieht ihre Chance gekommen, Sarastro ihre Tochter zu entreißen. Nachdem sich die Königin der Nacht und ihr ehemaliger Gefolgsmann Sarastro entzweit hatten - keiner wollte dem anderen untertan sein -, nahm der ihr den Sonnenkranz und die Tochter. Seitdem verblasst die Macht der Königin und sie ist verdammt, in ewiger Dunkelheit zu leben.
Nun rettet sie Tamino und verspricht ihm ihre Tochter zur Frau, wenn er nur den Sonnenkranz wieder herbeischafft. Zur Seite stellt sie ihm den Vogelfänger Papageno, feige zwar, aber nützlich für ihre Pläne.
Doch die Wälder, in denen sich das Schloss Sarastros verbirgt, werden von Löwen bewacht. Und Soldaten bewachen strengstens Pamina, die geraubte Tochter der Königin. Einzige Hilfe bei dieser schweren Aufgabe für Papageno und Tamino sind ein Glockenspiel, das Papageno drei Wünsche erfüllen kann, und eine Flöte, die Tamino Zuversicht und Glück bringen soll.

Die Oper "Die Zauberflöte", deren Uraufführung am 30. September 1791 in Wien im "Theater im Starhembergschen Freihaus auf der Wieden" stattfand, ist unzählige Male aufgeführt, vertont und in Buchform herausgebracht worden.
Monika Piper-Albach, bekannt als versierte Astrologin und Musikerin, nahm sich dieser Oper an und versuchte, sie Kindern ab sechs Jahren nahe zu bringen.

Sie greift zur Kunstform des Schülertheaters und lässt Kinder und Jugendliche eine stark gekürzte Fassung der Arien Mozarts sprechen, einige der Stücke von den Schülern als Chor vortragen und mischt einige wenige der markantesten Melodien der Oper darunter.
Das Ergebnis ist ein kurzweiliges und recht spannendes Hörspiel, das aber mit Mozarts Oper nur noch sehr wenig gemein hat. Sehr wenige Melodien finden sich in der kurzen Hörspielversion, einige wenige Chorlieder und sehr viel Text.
Der allerdings ist gut lektoriert und der Vorlage geschickt entlehnt. Der Kern der Geschichte wird Kindern deutlich, alle weiterführenden Fragen und philosophischen Grundgedanken der Allegorie auf Gut und Böse, Mut und Feigheit, Treue und Verrat, fehlen naturgemäß, hätten aber in einem Hörspiel für Kinder auch nichts zu suchen.
Leider hat man den Papageno einen Jugendlichen sprechen lassen, der so krass und breit bayrisch spricht, dass ein diesem Idiom nicht geneigter Zuhörer wenig bis nichts versteht. Das muss in einem Hörspiel für ganz Deutschland oder den deutschsprachigen Raum nicht sein. Allerdings ist die Sprecherleistung dieses Jungen grandios. Er wirkt so echt, so involviert in seiner Rolle, dass man seine helle Freude an ihm hat - vom Idiom einmal absehend!
Auch die anderen "Laiensprecher" - man mag kaum glauben, dass es Laien sind - machen ihre Sache hervorragend. Kinder werden an dieser Opernfassung ihre helle Freude haben. Erwachsenen kann man diese Bearbeitung allerdings nicht empfehlen, es ist eindeutig zu wenig Mozart darin, um zu gefallen.
Hauptkritikpunkt ist die geringe Ausbeute an Mozartschen Melodien. Das ist sehr schade, zumal in der Oper unzählige wundervolle Stücke verborgen sind, die es lohnen würden, in einem Kinderhörspiel zu erklingen.

Fazit: Dieses Hörspiel ist für kleine Kinder höchst vergnüglich, spannend und teils sogar mitreißend. Die wenigen Melodien, die der Oper Mozarts entlehnt sind, klingen wundervoll. Es ist eine Freude, den Kinder bei ihren ersten Gehversuchen im Reich der Erwachsenen-Opern zuzuschauen. Auch die Kürze scheint der Zielgruppe angemessen, auch wenn sie sehr viele Kompromisse im Hinblick auf Authentizität und Komplexität erfordert.

Stefan Erlemann



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Januar 2005 | ISBN: 393733713X | Laufzeit: 70 Minuten | Preis: 12,90 Euro

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