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 Schweine-Würfeln

Produzenten: Anton Bartl, Franz Bartl
Verlag: bartl GmbH

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


An langen Spiele-Abenden ist es eine wundervolle Idee Schweine zu würfeln. Nicht echte Schweine natürlich, es sei denn man hat viel Platz, keine Angst vor dem Tierschutzverein und kann die Schweine dazu bringen sich würfeln zu lassen. Wem dies zu mühsam ist, der kann auf die fünf Plastik-Schweine der bartlGmbH zurückgreifen.

Wer die Schachtel in die Hand nimmt, glaubt nicht, dass es sich lohnen wird sie zu öffnen. Die gelbliche Kartonschachtel ist fast winzig und mit schwarzer Schrift bedruckt. Wenig reizvoll und leicht zu übersehen, aber weit davon entfernt eine Mogelpackung zu sein, denn in ihr finden immerhin fünf identische, rosafarbene Gummi-Schweine Platz, die sich erstaunlich wertig anfühlen und gut in der Hand liegen. Sie sind immerhin nahezu drei Zentimeter lang und beinahe halb so hoch, wenn man sie auf den Tisch stellt. Auf Anhieb nehmen sie den Betrachter für sich ein. Es sind allerliebste Ferkel, keine groben erwachsenen Schweine. Sie haben einen niedlichen, eng am Körper anliegenden Ringelschwanz, eine feste Beinstellung, wobei das rechte Hinterbein etwas nach hinten ausgestellt ist. Die Ohren sind stehend und aufmerksam auf eine imaginäre von vorne fixierte Geräuschquelle ausgerichtet. Die kurze Schnauze endet in einem großen runden Rüssel, dies hat für das spätere Spiel große Bedeutung. Der Gesichtsausdruck kann als sehr lustig bezeichnet werden, wie um vorzubeugen, dass ihm das würfeln, also Wegwerfen keinen Spaß machen könnte.

Ein Mensch, nicht notwendigerweise über achtzehn Jahre alt - trotz der martialisch klingenden Aufforderung, Schweine zu würfeln - nimmt die fünf Gummi-Schweine und wirft sie im hohen Bogen auf den Tisch. Je nach Position der sich nicht mehr bewegenden Schweine - falls sie echte Schweine benutzen, ist dies von fundamentaler Bedeutung -, werden lautstark und hämisch von den Mitspielern Punkte vergeben und notiert. Vier verschiedene Positionen sind möglich. Dankenswerter Weise sind diese auf der Schachtel abgedruckt und somit leicht zu verifizieren - zumindest, wenn bei den Schiedsrichtern nicht Alkohol im Spiel ist und der Tisch keinerlei Erschütterungen ausgesetzt ist.
Liegt das Schwein auf der linken oder rechten Seite, notiert man einen Punkt, liegt das Schwein auf dem Rücken, ist dies drei Punkte wert. Wenn es gar auf allen vier Beinen zum Stehen kommt, werden fünf Punkte fällig. Sehr selten gelingt es dem geschickten und nervenstarken Schweinewerfer das Schwein auf Rüssel und Vorderpfoten zum Stehen zu bringen. Dieser "Rüsselstand" ist sagenhafte zehn Punkte - und in trinkfreudigen Runden mindestens eine Freirunde - wert.
Gewonnen hat der Spieler, der eine vorher abgesprochene Punktmenge zusammenwirft oder wer zuerst den fünften "Rüsselstand" zuwege bringt. Dies kann allerdings Stunden dauern.

Dieses einfache Spiel mit den fünf Gummischweinen macht einen riesigen Spaß. Wundervoll einfach und sehr lustig anzusehen sind die Schweine und die Schweinewerfer, glauben sie mir, selten hat ein Spiel, das auch der dümmste Mitspieler auf der Stelle zu verstehen in der Lage ist, soviel Spaß gemacht.

Sie sollten, wenn sie die enorme Summe von einem Euro und 85 Cent noch in ihrem Jahresetat für Spiele fei haben, diese Schachtel mit den fünf Gummi-Schweinen sofort erstehen - sie werden es nicht bereuen.

Stefan Erlemann



| Erschienen: 1. Januar 1995 | Preis: 1,85 Euro

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