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 Laura und der Fackelritt

Autoren: Krista Ruepp
Illustratoren: Ulrike Heyne
Verlag: Ars Edition

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Auf dem Pferdehof geht ein langer und schöner Sommer zu Ende. Nele und Mia, die Töchter der Besitzerin, sind aufgeregt, weil das große Abschlussfest zum Herbstanfang bevorsteht: der Fackelritt. Alle Kinder des Reithofes, die Erwachsenen und viele Reiter aus dem Dorf nehmen jedes Jahr an dieser wunderschönen Tradition teil. Nur Laura, die neue Schülerin, ist offensichtlich nicht begeistert. Sie hat sogar richtige Angst vor diesem Fest. Nele und Mia kriegen schließlich heraus woran das liegt. Lauras Pony Flo ist ein sehr ängstliches Tier und vor allem Feuer macht ihm zu schaffen.
Am liebsten würde Laura gar nicht mitreiten, denn sie kann sich lebhaft ausmalen, wie es endet, wenn ihr Pony das riesige Feuer in der Hofmitte sieht und auch noch um das Feuer herum traben soll.
Nele und Mia beschließen Laura zu helfen. Und die einzige Möglichkeit, dem Pony seine Angst zu nehmen, ist üben, üben, üben.

Der Verlag "Ars Edition" hat ein ebenso simples wie logisches System entworfen, um Leseanfängern Spaß und Freude am Lesen zu vermitteln. In drei Stufen werden Kinder an schwierige und spannende Geschichten herangeführt. Stufe Eins ermöglicht in einfachsten Sätzen und kurzen Geschichten erst Erfolge, Stufe Zwei versucht mit kurzen und spannenden Geschichten, die Leselust zu fördern, ehe es in Stufe Drei längere, fordernde Geschichten mit Spannungsbogen, längeren Sätzen und komplizierterem Satzbau zu bewältigen gibt.
Die vorliegende Geschichte ist ein Musterbeispiel für Stufe zwei. Die Geschichte ist kurz, ohne große Wendungen, die Sätze sind einfach, das Geschehen überschaubar. Auch wenn dieses Abenteuer vorgelesen wird, macht es viel Freude.
Manko ist die allzu glatte Lösung, der gar zu simple Schluss und vor allem das wirklich viel zu leichte Rätsel am Schluss des Bandes. Hier sollen die Leseratten nach dem Lesen der Geschichte Fragen beantworten. Leider ist die Anforderung gegen Null tendierend und spannend ist dieses Rätsel gewiss nicht.
Doch neben diesen kleinen Einschränkungen einer ansonsten guten, schlichten Geschichte, ist das wirklich bemerkenswerte, wundervolle, grandiose dieser Ausgabe die Illustration.
Warum der Name der Zeichnerin auf der vorderen Seite des Einbandes fehlt ist mir schleierhaft. Die Bilder sind von solch hoher Qualität, machen den Kindern einen solch riesigen Spaß, dass der Name eigentlich zentral im Blickpunkt stehen sollte. Bei aller Liebe zur Autorin, diese Geschichte ist allenfalls Mittelmass bis gut, stellt aber in punkto Inhalt und Aufbau kein Problem für einen guten Autoren dar. Die Bilder aber sind einmalig. Sie sind derart realistisch und expressionistisch zugleich, dass man glaubt, die Ponys wiehern zu hören, wenn man die Bilder betrachtet. Sie sind der eigentliche Grund für den hohen Rang, den dieses Buch bei den jungen Lesern und Leserinnen einnimmt.

Fazit: Eine nette, kurze Geschichte und einmalig schöne Bilder machen eine Kaufempfehlung leicht: Dieses Buch ist mit Sicherheit für die kleinen Leser ein Genuss, vor allem die Sechs- bis Achtjährigen werden ihre helle Freude daran haben. Die hohe Wertung ist den Bildern von Ulrike Heyne geschuldet, Text und Layout sind gut, das Rätsel eher schlecht.

Netter Gag am Rande: Das auf dem Einband abgebildete Känguru ist ein Vexierbild. Je nach Neigung des Buches zeigt es ein hüpfendes Känguru oder eine "2." Für die zweite Lesestufe - das macht den Kindern immer wieder Spaß.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 01. Juni 2006 | ISBN: 3760740006 | Preis: 6,50 Euro | 34 Seiten | Sprache: deutsch

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