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 Im Zeichen der Sterne, Band 1: Die sterblichen Götter Tencendors

Im Zeichen der Sterne 1

Serie: Im Zeichen der Sterne, Band 1
Autoren: Sara Douglass
Übersetzer: Hannes Riffel
Verlag: Piper

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Axis und Aschure, die Hauptfiguren der Saga "Unter dem Weltenbaum", sind Sternengötter geworden und kümmern sich nicht weiter um die Belange des fantastischen Kontinents Tencendor. Dies ist nun die Aufgabe von Caelum Sternensohn, dem ältesten Sohn der beiden. Nachdem Gorgrael, der verdorbene Bruder Axis’, besiegt worden ist, hat das Land endlich seinen Frieden wiedergefunden. Die drei Völker der Menschen, Awaren und Ikarier können nun, nachdem die Herrschaft des Senneschalls beendet wurde, endlich wieder in Frieden miteinander leben, da der alte Hass beendet wurde. Doch so große Ereignisse hallen lange nach und alte Wunden verheilen nicht so schnell, wie man denken könnte.

Das Gebiet, das früher Achar genannt worden ist, wurde in zwei verschiedene Provinzen eingeteilt. Prinz Askam herrscht über den Westen, während Prinz Zared der Norden gehört. Zared und Leah, die Schwester von Askam, sind einander in Liebe zugetan, doch sie können nicht heiraten, da Caelum befürchtet, dass dadurch die Reiche vereint werden könnten und abermals der alte Hass wieder auflebt. Doch Zared wird durch die Forderungen seines Volkes verblendet und hofft dadurch, dass er alleiniger König wird, um den Menschen, die zu sehr für altes Unrecht leiden müssen, einen Teil ihres Stolzes wieder geben zu können. Denn sie sind das einzige der Völker, das keinen König über sich weiß.

Caelum selbst wird durch diese Anmaßung auf eine harte Probe gestellt, da er sich bislang nur theoretisch mit Kampfhandlungen auseinander setzen musste. Der Frieden bringt eben keine vollendeten Feldherren hervor. Zumal es auch ein weiteres Problem gibt, das er lösen muss. Seine Schwester Flussstern wurde ermordet. Und wie es aussieht, ist Drago, ihr gemeinsamer Bruder, der Schuldige. Schon einmal hat er durch seine Grausamkeit großes Unheil heraufbeschworen, als er als kleines Baby, in den Armen seiner Amme liegend, seinen kleinen Bruder Caelum von Gorgrael, entführen und quälen ließ, denn die Ikarier haben schon als Säuglinge eine besondere Intelligenz und Persönlichkeit. Für diese schreckliche Tat wurde ihm sein ikarisches Erbe genommen, so dass er bar jeglicher Zauberkraft als einfacher Mensch sein Leben fristen muss.

Doch Zenit, die jüngere Schwester der beiden, glaubt an die Unschuld von Drago und verhilft ihm zur Flucht. Sie ist die einzige, die ihn nicht ständig an sein Verbrechen erinnert, an das er sich nicht einmal erinnern kann. Ohne ihr Wissen raubt Drago jedoch das Zepter des Regenbogens, eine mächtige Zauberwaffe, aus Burg Sigholt, bevor sie fliehen. Aber seine Tat wird von weitaus Mächtigeren gelenkt, die in Drago lediglich ein williges Werkzeug sehen. Vor langer Zeit stürzten vier Schiffe durch das Sternentor auf Tencendor und erschufen die magischen Seen. In ihnen ist etwas verborgen, das die "Suchenden", die zwischen den Sternen leben, unbedingt wieder in ihren Besitz bringen wollen. Ihre geheimen Ziele, verbunden mit dem Hass der ikarischen Kinder, die vor langer Zeit vom ikarischen Zauberer Wolfenstern durch das Sternentor gestoßen worden sind, drohen Tod und Verderben über das Land zu bringen.

Die Saga "Unter dem Weltenbaum" ist abgeschlossen, aber die Geschichte geht weiter. Auch wenn Axis viele Opfer bringen musste, um das Land zu befrieden, gibt es dennoch genug Brandherde, um neue Konflikte entstehen zu lassen. Unter der Erde Tencendors liegt eine Bedrohung, die das ganze Land vernichten kann. Wie gewohnt wird der Leser mit sicherer Hand von Sara Douglass durch ihre faszinierende Romanwelt geführt, um nacheinander die einzelnen Ereignisse zu entschlüsseln. Durch ineinander verflochtene Erzählstränge und eine Unmenge an altbekannten und neuen Hauptfiguren entsteht eine Geschichte, die den Leser in ihren Bann schlägt.

Die Trilogie "Im Zeichen der Sterne" braucht den Vergleich mit der vorhergehenden Saga nicht zu scheuen. Immer noch befinden sich viele der Personen im Griff der Prophezeiung, die sich ohne Rücksichtnahme auf persönliche Pläne und Schicksale erfüllen wird. Sehr erfreulich ist, dass jegliche Klischees gekonnt umschifft werden. Denn die Kinder von Helden sind nicht unbedingt unfehlbar. Und auch nach dem Sieg über den großen Erzrivalen ist nicht jegliches Übel in der Welt vernichtet. Wie schon in "Unter dem Weltenbaum" handeln auch in dieser Geschichte die Hauptfiguren nicht immer weise und gerecht. Hierdurch entsteht ein Bild einer faszinierenden Welt, wie es realistischer nicht sein könnte. Dieser Roman ist dicht gepackt und bildet doch erst den Auftakt einer Geschichte, deren Ausgang sich nur erahnen lässt.

Man spürt, dass die Autorin sich auf Tencendor zuhause fühlt. Denn hier webt sie eine Geschichte, die faszinierend ist und voller Leben steckt. Zuerst war ich kritisch, ob diese Trilogie es mit der vorherigen Saga aufnehmen könnte. Doch schon nach einigen Seiten war ich überzeugt, dass das abermals eine Fantasygeschichte ist, die mich nicht mehr loslassen wird. Ich kann allen Lesern nur empfehlen, zu diesem Buch zu greifen. Es reißt den Leser mit und lässt ihn ungeduldig dem nächsten Band entgegenfiebern.

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 01. März 2006 | ISBN: 3492700411 | Originaltitel: Sinner. Book One of the Wayfarer Redemption | Preis: 16,90 Euro | 636 Seiten | Sprache: Deutsch

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