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 Chroniken des Blutes, Band 4: Blutpakt

Serie: Chroniken des Blutes, Band 4
Autoren: Tanya Huff
Übersetzer: Dorothee Danzmann
Verlag: Feder & Schwert

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Vicki Nelson erhält einen Anruf, den kaum einer gerne erhält. Ihre Mutter ist an einem Herzversagen verstorben. Eine Arbeitskollegin der Mutter bittet Vicki zu kommen, damit die Bestattungsformalitäten abgewickelt werden können. Doch in Kingston erwartet Vicki ein anderer Schrecken. Die Leiche ihrer Mutter ist aus dem Bestattungsinstitut verschwunden. Schon bald finden Vicki, der Vampir Henry Fitzroy und der Detective Mike Celluci heraus, dass mit dem Tod von Vickis Mutter etwas nicht stimmt. Sie alle wollen den Leichnam finden, um der Mutter ein anständiges Begräbnis zu geben.
Doch jemand anderes hat mit dem Leichnam besseres vor. Die Mutter soll weiterhin gute Dienste im Auftrage der Universität leisten, egal ob lebendig oder tot.

Nach Dämonen, Werwölfen und Mumien wendet sich Tanya Huff der Wissenschaft zu, als Element des Horrors. Auch bei der Handlung tauchen sehr bekannte Parallelen auf. Die Geschichte mit Wissenschaft und Toten, die leben sollen, erinnert an Mary Shellys Frankenstein. Auf diesen Umstand wird selbst im Buch noch hingewiesen.
Der schier unstillbare Drang nach Anerkennung, Belobigung und nach dem von der Moral befreiten Forschen rückt in diesem Buch in den Mittelpunkt. Forschen, einfach nur forschen, ohne auf moralische und ethische Werte beachten zu müssen, ist für einige Wissenschaftler ein erstrebenswertes Ziel. So auch in dieser Geschichte. Dem Tod ein Schnippchen zu schlagen, Tote mittels Bakterien und Nährlösungen ein "Weiterleben" zu ermöglichen und dafür noch honoriert zu werden, treibt die Wissenschaftler voran. Natürlich ist dieses Verhalten Vicki und ihren Freunden ein Dorn im Auge.
Die Autorin versucht auch hier wieder, andere Seiten in den Charakteren anklingen zu lassen. Zuerst einmal natürlich Vicki, welche Trauerarbeit zu leisten hat, aber nicht zur Ruhe kommt. Die Beschreibung der emotionalen Reaktionen der jungen Frau sind teilweise glaubwürdig geschildert, doch manchmal hat man den Eindruck, dass die Protagonistin zu sehr ein Kopfmensch ist. Dies gepaart mit ihrer Streitlust und ihrer Selbstbestimmtheit macht es ihren Freunden nicht gerade einfach, die Frau zu unterstützen.
Henry hingegen verblasst im Laufe dieser Geschichte etwas, erst im letzten Drittel bekommt er wieder eine tragende Rolle. Henry und Mike streiten sich, wie schon in den Romanen zuvor, um die Gunst von Vicki. Auch untereinander geraten die drei immer wieder in Streit. Diese Sachen zu lesen, ebenso die ständigen Wiederholungen einiger bekannter Tatsachen, stört den Lesefluss. So gelingt es der Autorin auch nicht, einen guten Spannungsbogen aufzubauen. Immer wieder, kurz bevor es spannend werden könnte, funken Aussagen oder Handlungen der Charaktere dazwischen und führen zu einem Abbruch der Stimmung.
In diesem mittlerweile vierten Band der Serie schafft es die Autorin, eine dichte, teilweise auch nach mehreren Anläufen spannende Stimmung aufzubauen.
Doch dem Leser bleibt bis zum Schluss verborgen, was es mit dem Titel "Blutpakt" auf sich hat.

Dieses Buch ist eines der besseren der Serie. Der Serie unkundigen Lesern sei aber empfohlen, die ersten Romane zu lesen, da sonst sehr viele Informationen verloren gehen würden.

Christoph Heibutzki



Taschenbuch | Erschienen: 01. März 2006 | ISBN: 9783937255835 | Originaltitel: Blood Pact | Preis: 9, 95 Euro | 362 Seiten | Sprache: Deutsch

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