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 Jenga

Verlag: Hasbro

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel


Die einfachsten Spiele sind meist die besten. Im Falle von Jenga gilt dies schon seit Jahrzehnten. Es gibt ebenso viele wie teure Ausgaben dieses Spiels. Inhalt der Verpackung sind in jedem Fall 54 Holzstäbe von 7,5 mal 2,5 mal 1,5 Zentimeter Größe. Mal ist es Teakholz, mal Buche, meist Fichte oder Kiefernholz. Netterweise ist innerhalb des Kartons eine einfache Plastikhülle in der Packung, mit der man die Holzklötze wieder in den Ausgangsturm türmen kann.
Wenn man nun den Turm aus 54 Holzklötzen aufgebaut hat, wobei immer drei eine Ebene bilden und die nächste Ebene im rechten Winkel zur vorhergehenden angeordnet ist, kann es losgehen. Der erste Spieler nimmt einen beliebigen Klotz unterhalb der obersten kompletten Ebene aus dem Turm heraus und legt ihn im rechten Winkel auf die oberen drei Klötze. Immer reihum legt nun der nächste Spieler einen herausgezogenen Stein oben auf und bildet eine komplette Ebene, ehe die nächste Ebene begonnen wird. Dies wird solange fortgeführt, bis es einem Spieler nicht mehr gelingt, einen Stein heraus zu ziehen oder aufzulegen und der bedrohlich wackelnde Turm, der eine erkleckliche Höhe erreicht hat, endgültig einstürzt. Der ursprüngliche Turm misst 27 Zentimeter, der kurz vor dem Einsturz stehende Turm kann leicht doppelte Höhe erreichen. Geschick und Geduld, Wagemut und genaue Beobachtungsgabe sind gefordert.

Die Regel oder besser die Spielanweisung klingt sehr einfach, es spielt sich auch einfach und leicht - bis zu einem bestimmten Punkt. Hier erweist es sich, wer eine ruhige Hand hat und wer über ein sicheres Auge und Nerven wie Drahtseile verfügt. Der wackelnde, enorm hohe und eindruckheischende Turm wird zu einer echten Herausforderung, die zu unterschätzen sträflicher Leichtsinn wäre.
Es ist ein wirklich gutes Spiel, doch muss die Frage erlaubte sein, warum derart wenig Holz fünfzehn Euro wert sein soll. Die Holzklötze sind mitnichten gut verarbeitet, sonder an den Außenkanten der kleinen Flächen nicht mal geschmirgelt und geglättet. Einziges "Extra" und sicherlich extrem teuer in der Herstellung ist die gebrandete Aufschrift "JENGA".
Diese Veredelung wird vermutlich von einem Facharbeiter mit einem Goldstempel, dessen einziges Exemplar nur eine Stunde und nur bei Mondlicht Verwendung finden darf, da er sonst gravierende und nicht wieder gut zu machende Abnutzungserscheinungen zeigen würde, angebracht. Anders kann man sich den Preis für eine Packung billigster Holzklötze minderer Qualität nicht erklären. Möglich ist natürlich auch, dass die Gewinnspanne über den in der Spielebranche üblichen zwei Prozent liegt - das aber ist vermutlich üble Nachrede und kann nur behauptet, nicht aber belegt werden.

Jenga ist ein grandioses Spiel. Es macht Riesenspaß und ist schwieriger als es aussieht. Aber zu den angebotenen Preisen sollte man einen Kauf ernsthaft überdenken. Wer natürlich im Internet zu Hause ist und in eine Suchmaschine den Begriff "Jenga" oder besser - und vor allem billiger - "Wackelturm" eingibt, kommt für einen annehmbaren Preis zu einem wirklich guten Spiel.

ps: Die Regeln begreift sogar ein Erwachsener, behaupten jedenfalls die kleinen Spieleprofis, die diese Rezension verlangt haben!

Stefan Erlemann



| Erschienen: 01. Mai 2005 | ISBN: B00004XQW9 | Preis: 14,99 Euro

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