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 Der Weiße Hai

Abenteuer - Fakten - Faszination


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Die Haiforscher Erich Ritter, Gerhard Wegner und André Hartman erzählen abwechselnd ihre Erlebnisse im Umgang mit Weißen Haien, mit denen sie seit Jahren vor der Küste Südafrikas schwimmen und tauchen.

Das Buch beginnt mit einer Vorstellung des Hauptschauplatzes der Hai-Begegnungen, nämlich dem schmalen Kanal "Shark Alley" zwischen den kleinen Inseln Dyers Island und Gyser Rock vor der Küste Südafrikas. Auch der Ort Gaansbai, von wo aus die Expeditionen starteten, wird dem Leser vorgestellt.
In 31 Anekdoten werden Fakten und Erkenntnisse anschaulich und vor allem leicht verständlich dem Leser nahe gebracht. Die Geschichten enthalten eine Menge Situationskomik und wurden mit viel Gefühl zu Papier gebracht. Man merkt dem Buch die Begeisterung an, welche die Autoren für den Weißen Hai empfinden. So haben die Haiexperten staunend miterlebt, wie ein kleiner Pinguin einen großen Weißhai gepickt hat. Erich Ritter ist sogar zwischen die Fronten geraten, als sich zwei Prachtexemplare von Haien einander näher kamen. Ebenso werden Erlebnisse mit sensationshungrigen Touristen erzählt und auch so manche Anekdote, die bei Forschungsreihen aufkam, in denen beispielsweise das Jagdverhalten getestet werden sollte. Außerdem revidiert Ritter die allgemeine Annahme, Weißhaie hätten schwarze Augen. Die Tiere haben nämlich eine tiefblaue Iris.

Die letzten zwanzig Seiten beschäftigen sich mit einer ausführlichen Biografie des Weißen Hais. Angefangen bei der "Evolution" bis hin zu der "Interaktion mit Menschen" und dem "Bedrohungszustand" der Tiere wird alles Wissenswerte, auch über die Biologie und das Jagdverhalten des Weißhais, dem interessierten Hai-Liebhaber näher gebracht.

Das neueste Forschungsprojekt der Organisation "Shark Projekt", welche auch als Herausgeber für dieses Buch fungierte, findet ebenfalls Eingang in den Band. Dort wird ein Mini-U-Boot vorgestellt, das dazu dienen soll, einen Weißen Hai unmittelbar zu beobachten und zu begleiten.
Abschließend werden die Vor- und Nachteile des Ökotourismus kurz angerissen, der letztendlich dazu dienen soll, den Weißen Hai zu schützen.

Das Buch bietet sensationelles Bildmaterial und zeigt den Weißen Hai von seiner liebenswerten Seite und nicht nur mit weit aufgerissenem Maul, wie er gerne in den Medien gezeigt wird. Doch die Autoren verhehlen auch nicht, dass Haie durchaus Menschen attackiert haben und trotz allem Raubtiere sind. Um mit diesen Tieren ohne Käfig zu schwimmen, benötigt es sehr viel Erfahrung und sollte niemals alleine durchgeführt werden.
Die Aufmachung des Buches ist, wie eigentlich immer bei Artikeln aus dem Kosmos-Verlag, grandios. Das Titelbild zeigt übrigens das Foto, welches für den Monat September im Shark-Project-Kalender 2006 verwendet wurde.
Witzig und kurzweilig gestalten sich die Geschichten und beweisen damit, dass Forschung nicht nur trocken und langweilig sein muss. Darüber hinaus wird das Bild vom Weißen Hai als blutgieriger Mörder revidiert und der Hauptdarsteller unzähliger Horror-Filme als das gezeigt, was er wirklich ist: ein faszinierendes Raubtier.

Florian Hilleberg



Hardcover | Erschienen: 1. Februar 2006 | ISBN: 3440095614 | Preis: 19,95 Euro | 190 Seiten | Sprache: Deutsch

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