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 Atelier Erde


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Das Atelier Erde bietet eine Reihe Farben an. Eisenpigmente, durch Verwitterung gelb, rot, orange, braun, beige und violett leuchtend, finden sich weit verbreitet. Blau durch Wasserflächen, grün durch Vegetation, weiß, grau und schwarz durch Mineralsalze, Eis und vulkanische Asche.
In achtzig Bildern dokumentiert der Fotograf Bernhard Edmaier die faszinierenden Farbvarianten, Nuancen und Schattierungen der unbelebten, vom Menschen nicht geprägten Natur.
Begleitet wird dieser visuelle Blick, bestehend aus Aufnahmen aus großer Höhe wie extremer Nahaufnahmen, durch die Geologin und Wissenschaftsjournalistin Angelika Jung-Hüttl.

Nach dem sehr interessanten einleitenden Text von Jung-Hüttl beginnt die optische Reise über den Planeten. Auf der rechten Seite findet sich ein ganzformatiges Farbfoto einer Landschaft oder eines Objektes in Nahaufnahme, links der erläuternde Text. Bis auf die Texte, die den einzelnen Kapiteln vorstehen, sind diese Erläuterungen sehr kurz und wenig informativ. Weder wird genau erläutert, wo die Aufnahme gemacht wurde (die Angabe der Region, aus der die Aufnahmen stammen, reicht meist nicht aus, um das Bild einzuordnen), noch welchen Abstand oder welche Größe das jeweilige Objekt oder die Landschaft hat. Es wird einzig und allein auf die vorherrschende Farbe eingegangen. Anzumerken ist dabei, dass keinerlei Farbfilter oder digitale Bearbeitung das Foto verändern, es sind absolut natürliche Aufnahmen.
Neben den beeindruckenden Landschaftsbildern, meist aus einigen Kilometern Höhe aufgenommen, sind einige Nahaufnahmen eingestreut, die besondere Farben dokumentieren sollen. Diese Vorgehensweise erscheint fragwürdig und willkürlich. Weder ist die in den jeweiligen Kapiteln vorherrschende Farbe irgendeinem Zusammenhang unterworfen - sei es Entstehung oder geografische Lage, Objektähnlichkeit oder situativ - noch ist der Zusammenhang durch den Farbton selber gegeben. Die Farbnuancen sind so weit gefächert, dass sich die Bilder nur grob in die jeweiligen Kapitel einordnen lassen.
Doch die Brillanz der Bilder, die ungewohnten Blickwinkel und die Fülle an einmalig schönen Landschaften machen dieses Buch, trotz der konzeptionellen Schwierigkeiten und Probleme, zu einem einmaligen Erlebnis.
Ob es die feuerroten Sandinseln im Lake Amadeus in Australien, die rot-gelben Mergelschichten der Badlands nahe Las Vegas, das grüne Schimmern des Serpentinits oder die rostbraunen Verwitterungskrusten des zerklüfteten Felsens im Death Valley, Kalifornien, sind, die Bilder sind fantastisch.
Da auch Format, Layout und Papierqualität keinerlei Kritik auf sich ziehen und der Preis von zehn Euro einfach nur sensationell günstig zu nennen ist, kann man ohne Zögern diesen Bildband erwerben.

Fazit: Auch wenn das Konzept der Orientierung an Farben etwas bemüht erscheint und die Kapitel etwas willkürlich Bilder beinhalten, die aus der Luft und aus der Nähe und in vielen von der Kapitelüberschrift abweichenden Farbnuancen zeigen, ist dieses Buch uneingeschränkt zu empfehlen. Die Qualität der Bilder und der Preis sprechen für sich.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 1. November 2004 | ISBN: 3405168309 | Preis: 10 Euro | 156 Seiten | Sprache: Deutsch

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