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 Asterix: Asterix und die Wikinger


Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Kryptograf, verlachter Magier der Wikinger, behauptet, dass Angst Flügel verleiht. Maulaf, schrecklicher Anführer des Stammes, nimmt seinen Magier beim Wort und bricht zu einer Expedition auf. Sie wollen einen Meister des Angsthabens finden und entführen.
Leider führt sie ihre Seereise ausgerechnet an die Gestade Galliens. Sie betreten das Festland just an dem Strand, der zum Dorf von Asterix und Obelix gehört. Die beiden Freunde haben zur Zeit andere Sorgen. Sie sollen aus dem Neffen von Majestix, ihrem Chef, einen richtigen Mann machen. Der verweichlichte, stadtbekannte "Frauenversteher" Grautvornix erweist sich als ein Ausbund an Feigheit und Schwäche. Angewidert vom Dorfleben und entsetzt über die rauen Sitten der Gallier, verlässt er das Dorf Richtung Lutetia. Noch schlimmer findet Grautvornix es, dass niemand reagiert, als er ein Wikingerschiff am Strand sieht. Keiner scheint Angst zu haben oder fliehen zu wollen. Doch ausgerechnet Grautvornix läuft dem schrecklichsten aller Wikinger über den Weg und wird gefangen genommen. Freudig nehmen Maulaf und seine Kämpfer die Nachricht auf, dass Grautvornix ein riesiger Angsthase, ein wahrer Meister im Angsthaben ist. Genau was sie gesucht haben. Kurz entschlossen nehmen sie Grautvornix mit in ihre Heimat im Hohen Norden.
Ausgerechnet jetzt taucht Majestix’ Bruder auf und will sehen, ob sein Sohn Fortschritte gemacht hat. Obelix und Asterix behaupten, dass Grautvornix gerade übt, ein richtiger Mann zu werden. Sie vertrösten den Helden von Gergovia bis zum nächsten Vollmond und brechen sofort auf, Grautvornix aus den Händen der schrecklichen Wikinger zu befreien.

Nach sieben Zeichentrickfilmen und zwei Realverfilmungen entstand 2006 "Asterix und die Wikinger" unter der Regie von Stefan Fjeldmark und Jasper Möller. Das Drehbuch und die Dialoge stammen von Jean-Luc Goossens unter Verwendung des Asterix-Albums Asterix und die Normannen. Für die deutsche Synchronisation verpflichtete man so bekannte Stimmen wie Christian Tramitz als Asterix, Tilo Schmitz als Obelix, Smudo als Grautvornix, Nora Tschirner als Abba, Götz Otto als Olaf und Dieter Hallervorden als Kryptograf.
Zeichnerisch verließ man sich einerseits auf den aus den Alben von Rene Goscinny und Albert Uderzo bekannten Stil. Die liebenswerten, detailreichen und zweidimensionalen Zeichnungen lassen sofort ein Gefühl des Bekannten aufkommen und sind erstklassig. Andererseits ließ man im Computer Effekte generieren. Ob es die bewegte See, actionartige Abläufe oder dreidimensionale Hintergründe sind, sie fallen kaum auf, sind dezent verwendet und verstärken eher den Charakter eines Zeichentrickfilms im herkömmlichen Stil. Diese Mischung ist sehr gelungen und nähert sich in Optik und Anmutung sehr stark den Alben, ein von den Fans der Gallier durchaus gewünschter Effekt. Neben der guten Synchronisation und gelungenen Filmmusik richtet sich das Hauptaugenmerk naturgemäß auf die Geschichte selbst.
Und diese Geschichte, kaum 75 Minuten lang, ist eher misslungen. Man verlässt schnell die bekannten und lustigen Pfade der grandiosen Comic-Vorlage und hastet durch das Geschehen. Neben der Einführung neuer Charaktere wie Kryptograf, Abba, SMS-ix - ein besonders unsinniger Einfall, eine Brieftaube, die weiter keinen Sinn hat, als eine Art vorsintflutliches Handy einzubauen -, Olaf und Vikea ist es der völlig chaotische Verlauf der Geschichte, der ein ungutes Gefühl erzeugt. Anstatt sich auf die Geschichte der Normannen zu verlassen, die das gallische Dorf heimsuchen und letztlich durch Troubadix all ihre Wünsche erfüllt sehen, wird eine Entführung inszeniert, eine wilde Verfolgung, eine Schlacht im ewigen Eis, ein versuchter Tyrannensturz, eine böse Intrige, eine erzwungene Hochzeit und ein plötzlicher Charakterwandel des unfreiwilligen Helden, der aufgesetzt wirkt. An der Geschichte und ihrem absurdem Verlauf zerschellt dieser eigentlich großartig gemachte Film.

Fazit: Zeichentrick-Fans werden sich freuen über die klassische Art und Weise, in der hier zu Werke gegangen wurde. Auch in Zeiten von "Shrek" und "Madagascar" kann man mit Tusche und simplen Bildchen einen tollen Film machen. Leider haben die Macher vergessen, die zu erzählende Geschichte zu einem witzigen und vor allem komischen Abenteuer werden zu lassen. Ein Zuviel an neuen Einfällen und Action-Sequenzen, ein Zuwenig an wirklich sinnvollem Inhalt ergeben ein unterhaltsames, kurzes und leicht enttäuschendes Abenteuer, dss nur Asterix-Fans wirklich mögen werden.
Nennenswerte Extras sucht man auf der DVD leider vergebens.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. November 2006 | FSK: 6 | ISBN: B000HWZ9JI | Laufzeit: 76 Minuten | Originaltitel: Astérix et les Vikings | Preis: 14,99 Euro | Untertitel verfügbar in: - | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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