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 Man sagt hallo zu den Engeln

Autoren: Ildiko Csamay
Verlag: Triga Verlag

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Spannung


Die sechzehnjährige Ione ist mit ihrer Mutter nach Los Angeles gezogen. Die neue Wohnung erscheint ihr noch fremd, das neue Leben auch. Die Mutter arbeitet, Ione ist oft allein, streift ziellos durch die Stadt. Sie entdeckt eine relativ verlassene Bucht, die nicht unbedingt schön ist, aber die Ione aber trotzdem gefällt. Ganze Nächte verbringt sie in dieser Bucht, oder irgendwo anders in der Stadt.
Dabei denkt das Mädchen viel nach. Sie denkt über ihr Leben nach, über ihre Träume, ihre Ziele und über alles was ihr in den Sinn kommt.
Sie kommt einem als Leser ein wenig zu traurig vor und scheint hilflos zu sein.

Doch Ione findet Freunde und was sie alle verbindet ist die Musik. Alternative Musik um genau zu sein. Nicht-kommerzielle Musik, die alles andere als Mainstream ist. Durch diese Musik kommen die Freunde immer wieder zueinander und es ist auch diese Musik, die Ione in ihrem Leben hilft, Musik die sie aufbaut, Musik die sie zum nachdenken anregt. Kurzum: Musik ist ein großer Teil von Iones Leben.
Sie lässt sich durch die Weltstadt Los Angeles treiben, mit ihrem persönlichen Soundtrack im Kopf. Doch die vielen Gedanken, Träume und Wünsche bleiben trotzdem.

Viel zum Inhalt lässt sich bei "Man sagt hallo zu den Engeln" eigentlich nicht sagen. Die Story beschränkt sich über weite Strecken nur auf die Gedanken der Hauptperson, die immer wieder abschweifen und sich um alles mögliche drehen.
Ione ist ohnehin ein sehr nachdenkliches Mädchen, so dass sie schon zurückgezogen zu leben und wenig Interesse an eben diesem Leben zu haben scheint.
Das alles mag ein wenig traurig klingen, ist im Endeffekt aber auch relativ langweilig, wenn man sich seitenweise nur irgendwelche unwichtigen Gedankengänge durchlesen muss, die am Ende nur weitere Fragen aufwerfen und zu nichts führen.
Während des Lesens vermisst man sehr oft den roten Faden der Geschichte und fragt sich die ganze Zeit wann denn da jetzt mal was kommen wird. Leider kommt da nicht viel. Zur Mitte des Buches hin kommt da mal etwas, aber es mag sich auch nicht so recht zu etwas spannendem und interessanten entwickeln.
Die Musik ist das große Thema des Buches. Die Musik begleitet die Hauptfigur, aber ob sie ihr so recht hilft, man weiß es nicht.

Ähnlich negativ stehe ich dem Schreibstil der Autorin gegenüber. Ildiko Csamay ist eine junge Autorin, gerade mal achtzehn Jahre, was man ihrem Buch auch anmerkt. Es fehlt der Pepp in ihrem Schreibstil. Das Buch liest sich holprig und die Sätze wirken teilweise unsauber und es kommt einfach kein rechtes Lesevergnügen auf. Ich muss sagen, dass ich mich über die dreihundert Seiten quälen musste, und nur wenig Lust darauf hatte, dieses Buch tatsächlich zu lesen.

Man hätte der Autorin noch eine Chance geben sollen, ihre Geschichte ein wenig zu verbessern und anders zu gestalten. Endlose Monologe, viele Gedankengänge der Hauptfigur, kein rechter roter Faden in der Handlung trüben das Lesevergnügen sehr stark.
Hinzu kommt noch der Schreibstil, der nicht gerade Lust darauf macht, dass zu lesen, was da jetzt kommen mag.
Auch die Botschaft, die das Buch transportieren soll, bleibt etwas schleierhaft. Musik hilft immer, oder so etwas ähnliches könnte es sein. Schade eigentlich, man hätte durchaus etwas daraus machen können.

Tobias Thieme



Softcover | Erschienen: 01. Juni 2005 | ISBN: 9783897744271 | Preis: 13,90 Euro | 313 Seiten | Sprache: Deutsch

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