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 Gildenbrief, Band 46: Gildenbrief 46

Serie: Gildenbrief, Band 46
System: Midgard
Herausgeber: Alexander Huiskes
Verlag: Verlag für F&SF-Spiele

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch


Nach einem Vorwort, in dem der Chefredakteur Alexander Huiskes Eigenwerbung betreibt und seinen Roman zum Rollenspiel "Das schwarze Auge" mit dem Titel "Die Hand der Finsternis" anpreist, beginnt diese Ausgabe des Gildenbriefes mit einer Artikelserie von Arne Steinforth zur Tegarischen Steppe. Diese Serie wird sich über die nächsten Ausgaben des Gildenbriefes hinziehen. In diesem ersten Artikel wird die Steppe allgemein mit ihrer Ausdehnung, ihrem Klima sowie der vorherrschenden Flora und Fauna beschrieben. Arne Steinforth beschreibt auch mit ein paar Worten die Völker in und um die Steppe. Der Schwerpunkt bei den Völkern liegt eindeutig bei den Tegaren. So werden Aussehen, Kleidung, aber auch ihre Art, kulinarisch zu genießen, sich zu bewaffnen und zu rüsten, ihre Mentalität und Gesellschaft beschrieben. Als Abschluss gibt es dann einen Überblick über die Geschichte der Tegaren, von ihrem Ursprung bis zum Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts.

Ein sehr schöner Artikel, der einen ersten Eindruck von der Steppe vermittelt und die Tegaren sehr schön darstellt. Ein wichtiger, guter Anfang einer Kulturbeschreibung, die alleine in dieser Ausgabe zwölf Seiten füllt. Dazu gibt es einige Illustrationen und auch eine Karte, die die Tegarische Steppe samt dem angrenzenden Moravod zeigt.
Alleine dieser Artikel ist den Erwerb des Gildenbriefs schon wert. Zusätzlich erhält man eine an den Artikel anschließende Abenteuerepisode von Alexander Huiskes mit dem Titel "Ein Botschafter des DarjanKhan". Diese Episode spielt im Grenzland Moravods und der Tegarischen Steppe und kann entweder losgelöst von einem Abenteuer oder in ein Abenteuer eingebettet gespielt werden. Jedoch ist die Episode kurz, so dass sie sich eher als kleines Intermezzo eignet oder der Spielleiter sie weiter ausbauen muss. Als Anregung jedenfalls sehr schön.

Von Thomas Kerßebaum stammt eine Beschreibung der Bardenschule von Teámhair. Auf acht Seiten wird die Schule sehr ausführlich, mitsamt der Gebäude, der Schuldgeschichte und des Lehrpersonals, dargestellt. Eine kleine Karte zeigt auch die beschriebene Bardenschule und unterstützt die Qualität dieses Beitrags. Es gibt sogar zwei Abenteuerideen, die mit der Bardenschule zusammenhängen, so dass man die sehr schöne Beschreibung auch in ein, zwei Abenteuer einbringen kann.
Dann wird im Magischen Almanach auf die erainnischen Zaubertänze eingegangen. Dies passt zu der Schule und fügt sich gut in ein gemeinsames Bild ein. Aber es werden auch andere neue Zauber sowie ein neues magisches Artefakt vorgestellt. Damit hat man zusätzliches Material, um Zauberern neue Möglichkeiten zu bieten.

Robert Eibl bietet einen weiteren kulturspezifischen Beitrag: der zweite Teil von "Reich unter den Wogen". Dieses Reich ist die Heimat der Fischmenschen; im zweiten Teil des Artikels geht es um die Unterschiede zwischen dem Leben auf dem Land und dem unter Wasser, also zum Beispiel der Unterschied der Sinnesfertigkeiten wie Sehen und Riechen, oder auch, welche Unterschiede es im Bezug auf Kampf, Bewegung, Fertigkeitseinsatz und Zaubern gibt.
Nachdem damit eher Details und Fakten erklärt wurden, die es erlauben, die Welt unter Wasser auch regeltechnisch zu erfassen, geht es im Folgenden um die Fischmenschen. Thema sind ihre Götter, die auf anderthalb Seiten vorgestellt werden. Außerdem gibt es einen kleinen Bericht über eine Reise in die Unterwelt.
Sicherlich braucht man für den kulturspezifischen Teil dieses Artikels auch den ersten Teil dieser Beschreibung. Der regeltechnische Teil lässt sich jedoch ebenso losgelöst vom ersten Teil für Abenteuer unterhalb der Wasseroberfläche verwenden. Aus diesem Grund lohnt sich dieser Artikel auch dann, wenn man den ersten Teil nicht kennt.

Besonders der erste Teil der Kulturbeschreibung zu den Tegaren ist sehr interessant bei diesem Gildenbrief, da damit eine Midgardregion erschlossen wird, die bisher doch eher als weißer Fleck auf der Landkarte galt.
Ob man sich für das Reich unter den Wogen interessiert, ist sicherlich eine Frage des Geschmacks. Manchen Spielern reicht das Reich oberhalb der Wasseroberfläche, auf der anderen Seite lassen sich bestimmt einige interessante Abenteuer unterhalb erleben und es ist auch ganz schön, dass mit dieser Artikelreihe nun auch die Fischmenschen mehr Kontur angenommen haben. Die Artikel sind also empfehlenswert, genauso wie die äußerst gelungene Beschreibung der Bardenschule.

Jens Fleischhauer



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