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 Ab durch die Hecke


Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Waschbär Ritchie versucht Vincent, einem schlafenden Bären, die Vorräte zu stehlen. Alles klappt hervorragend, nur die letzte Dose Chips hätte der Waschbär lieber zurückgelassen. Denn nun wacht der aggressive und gefährliche Bär auf und droht Ritchie zu töten. Denn die Leckereien sind den Abhang hinuntergerollt und von einem vorbeifahrenden Laster platt gewalzt worden.
Ritchie hat eine Woche Zeit, den Bollerwagen, eine blaue Kühltasche und Unmengen an Chips und Süßigkeiten, die Vincent gehortet hatte, wieder zu beschaffen. Zu seinem Glück trifft Ritchie eine Gruppe "Nahrungssammler" in einem kleinen Wäldchen, das inmitten einer Neubausiedlung liegt.
Er überredet die Schildkröte Verne, das Opossum Ozzie und dessen Tochter Heather, das Eichhörnchen Hammy, das Stinktier Stella und eine Stachelschweinfamilie, ihm zu helfen. Er verschweigt, wofür er die Lebensmittel und Gegenstände braucht, und beginnt mit seiner neuen "Familie", die reinliche und pedantisch geführte Siedlung heimzusuchen. Erst als die Leiterin der Siedlung einen Schädlingsbekämpfungsfachmann zu Hilfe holt, um die Tiere zu "entsorgen", wird es gefährlich für Ritchie und seine Freunde. Doch die Zeit verrinnt und der Waschbär bereitet trotz der Gefahren den großen Coup vor, um dem Bären seine Sachen wiedergeben zu können.

2006 erschien in den amerikanischen Kinos "Over the Hedge", in Deutschland unter dem Titel "Ab durch die Hecke". Der komplett im Computer generierte Trickfilm ist optisch nahezu perfekt geraten, wenn auch die Menschen und Gegenstände sehr glatt und unwirklich anzusehen sind. Die Tiere aber, allen voran Ritchie und Verne, sind grandios und lebensecht. Mimik und Gestik der Tiere sind sehr lustig anzusehen und die Animationen fließend und realistisch. Leben hauchen diesen Tieren wirklich gute Stimmen ein. Sowohl die amerikanischen Originalstimmen (Bruce Willis, Garry Shandling, Wanda Sykes, Steve Carell, Shane Baumel, William Shatner, Nick Nolte, Thomas Haden Church, Allison Janney, Eugene Levy, Catherine O’Hara, Avril Lavigne, Omid Djalili) als auch die deutsche Synchronisation sind perfekt und die Schauspieler sind spürbar mit viel Spaß und Enthusiasmus bei der Sache. Vor allem Götz Otto, Bernhard Hoëcker und Ralf Schmitz machen ihre Sache hervorragend.
Leider aber ist die Geschichte alles andere als gelungen. Erwartet man eine Story wie bei "Shrek" oder "Ice Age", wird man bitter enttäuscht. Auch die zugrunde liegende Moral der "Bedeutung der Familie" ist so dick aufgetragen und in den Vordergrund geschoben, dass es eher nervt denn unterhält. Auch sind viele der Witze eher flach und wenig originell geraten.
Zudem ist die Altersfreigabe "FSK 0" unglaublich. Da werden Tiere mit dem Tode bedroht, gegrillt und eingesperrt und geraten unter dramatischen Umständen in Lebensgefahr, werden verfolgt, gejagt, geschlagen, gedemütigt, sie lügen, betrügen und heucheln. Selbst ab sechs Jahren sollte dieser Film nur unter Aufsicht der Eltern von kleineren Kindern gesehen werden. Auch die Länge von 83 Minuten legt es nahe, Kindern unter sechs Jahren diesen Film konsequent zu verwehren.

Nein, dieser Film ist alles andere als perfekt oder brillant. Zwar sind die Tiere niedlich, die Animationen wirklich gelungen und einige der Witze klasse. Aber Story, Moral und die oft überbordende Gewaltdarstellung verhindern, dass es ein bemerkenswerter Film geworden ist. Das ist umso bedauerlicher, als dass die Tiere wirklich eine sehenswerte Truppe abgeben und sich sofort in die Herzen der kleinen Zuschauer stehlen.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. November 2006 | ISBN: B000GQMPXI | Laufzeit: 83 Minuten | Originaltitel: Over the Hedge | Preis: 16,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch, Türkisch

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