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 Artus, Band 3: Artus. Im Schatten des Kreuzes

Serie: Artus, Band 3
Autoren: Kevin Crossley-Holland
Illustratoren: Alexandra Ernst
Übersetzer: Hermes Alles
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Im Schatten des Kreuzes ist der dritte Band der Artus-Trilogie von Kevin Crossley-Holland.
Zwei Jahre sind vergangen, seit Artus bei Lord Stephen in den Dienst getreten ist. In der Zwischenzeit wurde der vierte Kreuzzug geplant und so findet sich Artus mit seinem Herrn in Venedig wieder, wo Ritter aus ganz Europa darauf warten, sich ins Heilige Land einzuschiffen. Doch die Situation ist verfahren. Politische Ränke erschweren den Beginn der Reise. Zu allem Überfluss trifft auch noch Artus Vater mit seiner Maitresse in Venedig ein. So muss Artus recht hilflos miterleben, wie sich zwischen den Kreuzfahrern immer mehr Aggressionen aufstauen und statt Jerusalem zu befreien kämpfen die Ritter untereinander blutige Kämpfe. Als dann endlich die Reise beginnt, nutzt der Doge von Venedig das Heer, um eine von Venedig abtrünnige Stadt einzunehmen und zu besetzen. Dort, in dieser besetzten Stadt, kommt es zu einem folgenschweren Streit zwischen Artus Vater und Lord Stephen. Lord Stephen wird schwer verletzt und Artus tötet seinen eigenen Vater.
Aber auch die Geschichte im Sehenden Stein nimmt eine dramatische Wendung. Sir Lancelot wird beschuldigt, König Artus mit dessen Frau zu betrügen. Lancelot muss nach Frankreich fliehen. Während König Artus mit seinem Heer übersetzt, plant Sir Mordred, Artus eigener Sohn, in England den Umsturz.

Nachdem der zweite Band etwas verwirrend war, da er eine Vielzahl von Geschichten präsentierte, ist der dritte Band wie aus einem Guss. Beide Geschichten, die des jungen Artus und die des mystischen Königs Artus verweben sich stark ineinander und sind beide durchgehend spannend und häufig auch recht grausam. Aber auch viele leise Töne finden hier ihren Platz.
Crossley-Hollands Schreibstil ist - wie immer - hervorragend.
Die sehr genaue Schilderung, wie der vierte Kreuzzug immer mehr zu einem Instrument für politische Machenschaften wird, und die detailreiche historische Schilderung machen diesen Band für historisch Interessierte zu einem großen Vergnügen.
Hier, im dritten Band, werden auch die offenen Fäden und die vielen Fragen, die sich durch die beiden ersten Bände ziehen, verknüpft und zu einem grandiosen Ende geführt. Artus Suche nach seiner Mutter findet eine ebenso dramatische und überraschende Wendung, wie das Schicksal der Kreuzfahrer aus England.
Crossley-Hollands eigentliches Anliegen aber ist der freidenkerische Umgang zwischen den Religionen, die Toleranz gegenüber Andersdenkenden und die Erklärung, warum so viel Gewalt zwischen den Menschen, zwischen den Religionen und zwischen Fremden herrscht. Hier kann der Autor, ohne abstrakt zu werden, illustrieren, wie solche Prozesse ablaufen und Wege aufzeigen, wie man es anders machen könnte. Insofern ist dieses Buch und diese Serie nicht nur ein großes Lesevergnügen, sondern auch zutiefst lehrreich.
Die wundervolle Aufmachung des Buches mit Illustrationen und Karten ist ein weiterer Pluspunkt.

Ich bin restlos begeistert und kann dieses Buch und die ganze Trilogie nur empfehlen.

Frederik Weitz



Taschenbuch | Erschienen: 1. Januar 2006 | ISBN: 3423709782 | Originaltitel: Arthur - King of the Middle March | Preis: 10,00 Euro | 502 Seiten | Sprache: Deutsch

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