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 Shadowrun-Roman, Band 78: Aftershocks

Serie: Shadowrun-Roman, Band 78
System: Shadowrun
Autoren: John Helfers, Jean Raabe
Übersetzer: Dorothee Danzmann
Verlag: Fantasy Productions

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Eigentlich klingt alles nach einem sehr leichten Run für Hood und sein Team. In ein Gewächshaus eindringen, aufgelistete Pflanzen stehlen und dann wieder verschwinden. Anschließend soll sich dann noch mit Mr. Johnson getroffen, Bezahlung gegen Ware getauscht werden und dann feiern. Doch wie das Runnerleben nun einmal so spielt, klappt nicht alles am Schnürchen. Es fängt schon damit an, dass die Runner beim Diebstahl überrascht werden. Zwar konnten sie alles mitnehmen, doch die anschließende Verfolgungsjagd ist sehr anstrengend. Nach der Flucht kommt das Team um den Troll Hood erledigt in dessen Wohnung an. Leider verschiebt auch der Johnson den Abgabetermin und Warten ist angesagt. Nach einiger Zeit des Wartens und Nachverhandlungen, was die Bezahlung angeht, kommen die Runner beim vereinbarten Treffpunkt an. Doch dort wimmelt es plötzlich von Cops und Sicherheitskräften der Firma, aus der die Pflanzen gestohlen wurden. Es scheint ein abgekartetes Spiel zu sein.
Nach einer erneuten halsbrecherischen Flucht ist es Zeit, sich mit den Pflanzen näher zu beschäftigen, denn die scheinen mehr Wert zu sein, als bisher angenommen. Gejagt von mehreren Seiten versuchen Hood, Khase, Sindje und Max, das Geschäft doch abzuschließen, und müssen sich einiges einfallen lassen, damit das klappt.

Dieser Roman wurde wieder von zwei Autoren verfasst. Jean Raabe und John Helfers versuchen, mit den unterschiedlichen Charakteren eine spannende und actionreiche Geschichte zu erzählen. Leider gelingt ihnen das nicht ganz.
Anfangs sind die Protagonisten recht platt. Es gibt den Troll Hood, der ein dunkles Geheimnis hat, die streitsüchtige Orkin Max, die als Deckerin für das Team arbeitet, und das Elfengeschwisterpaar Khase und Sindje, er ein KI-Adept, sie eine Magierin. Jeder dieser Charaktere bekommt seine Persönlichkeit verpasst, mit der zu Beginn eher lieblos umgegangen wird. Sie wirken plakativ, kommunizieren untereinander fast nur in Streitgesprächen und sind relativ auf sich bezogen. Ab und an fällt der Troll Hood aus dieser Rolle heraus, wenn er sich fast schon väterlich um die anderen kümmert. Die Geschichte dümpelt, trotz Action, vor sich hin, ist ein bisschen fade beschrieben und die Figuren gehen darin unter.
Doch nach zwei Dritteln des Buches wird das schlagartig anders. Der Erzählstil wird fesselnder, die handelnden Figuren bekommen mehr Profil, es wird aus deren Sichtweise erzählt. Beschreibungen der Handlungen und der Umgebung sind besser in den Fluss der Geschichte integriert und man kann es flüssiger lesen.
Diese Trennung ist scharf und kommt unerwartet. Allgemein wird sehr viel mit Slangausdrücken gearbeitet. Die meisten sind auch am Buchende in einem Glossar zusammengefasst.
Kurz gesagt ist dieses Buch leider nur Durchschnitt. Die Story selber wirkt wie von der Stange, die Charaktere farb- und gesichtslos, und direkt fesseln vermag die Geschichte auch nicht. Wäre nicht das letzte Drittel in einem guten Zustand, was Erzählweise und Spannung angeht, müsste man davon abraten, sich dieses Buch zu holen. Für beinharte "Shadowrun"-Fans ist es sicherlich etwas, zumindest für die Sammlung.

[i]Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH, www.fanpro.com und www.f-shop.de[i]

Christoph Heibutzki



Taschenbuch | Erschienen: 01. Dezember 2006 | ISBN: 3890644856 | Originaltitel: Aftershocks | Preis: 9, 00 Euro | 374 Seiten | Sprache: Deutsch

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