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 Totgelacht

Autoren: Jan Bergrath
Verlag: KBV

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Kriminalhauptkommissar Berger sollte eigentlich mit seiner Lebensgefährtin eine Veranstaltung des Kölner Comedy Festivals besuchen. Doch ein Mordfall, bei dem er die Leitung übernehmen muss, hindert ihn daran. Mordopfer Dieter Haagen ist Vorstand der WPM Cologne AG, einer Firma für Wirtschaft, Politik und Medien.

Nach seinem monatlichen Bordellbesuch wird Dieter Haagen ermordet mit seiner eigenen Visitenkarte im Mund nahe dem Bordell aufgefunden. Beim Überbringen der Todesnachricht bleibt die Frau des Ermordeten, auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Trennung der beiden unmittelbar bevorstand, seltsam ungerührt. Hauptkommissar Berger hat den Eindruck, dass die Ehefrau fast schon damit gerechnet hat. Auch die Aussagen der Mitarbeiter des Ermordeten helfen dem Kommissar nicht unmittelbar weiter. Fest steht lediglich, dass Dieter Haagen am Vorabend beim Besuch einer Veranstaltung des Comedy Festivals sehr nervös war.

Gerber tappt trotz zahlreicher Motive zunächst völlig im Dunkeln. Erst als sich der Staatsschutz einschaltet, kommt er der Lösung des Falles näher. Wie so oft werden alte Verbindungen bekannt, die auch zum Motiv für die Tat führen.

Jan Bergrath ist es auf einzigartige Weise gelungen, eine Verbindung zwischen Kabarett/Comedy und einem politisch-wirtschaftlichen Kriminalfall herzustellen. Der Leser erhält einen imponierenden Eindruck der Kölner Comedy-Szene, ohne dass dies der Spannung des Krimis schadet. Fans und Kenner beider Bereiche kommen von der ersten bis zur letzten Seite auf ihre Kosten.

Der Spannung tut es auch keinen Abbruch, dass man den Täter im Lauf der Geschichte besser kennen lernt, indem die ganze Geschichte nicht nur aus Sicht der Polizei beziehungsweise des Opfers, sondern auch aus Sicht des Täters geschildert wird. Dadurch erkennt man auch relativ früh, wer der Täter ist. Es wundert einen nicht, dass dieser im Umfeld des Kölner Comedy Festivals zu suchen ist.

Aber nicht nur die Gegenwart wird sehr realitätsnah und spannend geschildert, sondern auch der Ausflug in die 60er Jahre und damit zum eigentlichen Motiv des Mordes wird so realistisch beschrieben, dass sich die Leserinnen und Leser in diese Zeit wieder zurück versetzt fühlen.

Insgesamt ein spannender, realitätsnaher Krimi, der Lust auf mehr macht!

Petra Schott



Taschenbuch | Erschienen: 1. November 2006 | ISBN: 9783937001937 | Preis: 9,50 Euro | 259 Seiten | Sprache: Deutsch

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