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 Kätzisch für Nichtkatzen

So verstehen Sie Ihre Samtpfote

Autoren: Martina Braun
Verlag: Cadmos

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Katzenbesitzer werden die folgende Situation kennen: Ihr Tier benimmt sich irgendwie merkwürdig und sie fragen sich, was es ihnen damit sagen möchte. "Kätzisch für Nichtkatzen" von Martina Braun hilft dabei, sich in sein Haustier hineinzuversetzen, seine Handlungen zu durchschauen und darauf richtig einzugehen.

Der erste Abschnitt des Buches beschäftigt sich mit dem für uns Menschen ganz offensichtlichen Kommunikationsmittel der Katzen: mit der Lautgebung. Ein Schnurren, Miauen, Knurren und Schreien hat jeder schon mal gehört, aber es gibt noch wesentlich mehr Unterteilungen, so beschreibt die Autorin zum Beispiel das Fiepen oder das Schnattern, wenn die Katze durch das geschlossene Fenster eine Beute sieht. Jedes dieser Geräusche erfüllt einen eigenen Zweck und wird von unserem Haustier aus einem bestimmten Grund eingesetzt. Es wird erklärt, dass das Schnurren nicht nur ein Laut des Wohlbehagens ist, sondern es wird von Katzen auch benutzt, um sich selbst zu beruhigen. Darum kann es auch vorkommen, dass ein Tier in einer großen Stresssituation schnurrt.

Alles, was mit der kätzischen Körpersprache, also der Mimik und Gestik, zu tun hat, wird in Kapitel zwei behandelt. Der Leser erfährt hier, dass die Katze sehr viele Möglichkeiten hat, sich über ihren Körper auszudrücken. Ihr Gesicht besitzt zahlreiche Muskeln, so dass ihr eine vielfältige Mimik zur Verfügung steht. Diese muss von uns Menschen nur richtig gedeutet werden. Auch der Schwanz der Katze zeigt deutlich an, wie sie sich fühlt. Sie hat keine bewusste Kontrolle darüber, wie er sich bewegt, darum ist er ein besonders sicherer Stimmungsanzeiger. Martina Braun erklärt, wie Missverständnisse zustande kommen und wie man sie vermeiden kann. Angelegte Ohren deuten darauf hin, dass die Katze Angst hat oder in eine Kampfhaltung übergeht. Doch so extrem die Körpersprache auch oft wirkt, so selten kommt es doch tatsächlich zu einem Streit mit dem tierischen Bewohner, wenn man die Katzensprache versteht. Bei unseren Samtpfoten ist die komplette Körperhaltung schon ein Ausdruck der Kommunikation, mit dem nötigen Wissen kann man also sehen, was die Katze wünscht, und durch Unmut ausgeteilten Kratzern entgehen.

Mit Hilfe dieses Buches lernt man nicht nur, wie man seine Katze versteht, sondern auch, wie man selbst einen kleinen Teil der Katzensprache anwenden kann. So wird eine Katze es als Fauchen verstehen, wenn man ihr ins Gesicht bläst, da bei einem echten Katzenfauchen immer ein starker Luftstrom entsteht. Durch Anblinzeln hingegen können wir uns beliebt machen, denn das gilt unter Katzen als Vertrauensgeste. Zu langes Starren allerdings wird als unhöflich empfunden. Unsere Katze könnte sich also gestört fühlen, falls wir sie länger betrachten, weil sie doch so niedlich anzusehen ist.

Auch weitere Verhaltensweisen von Katzen dienen der Kommunikation. Davon handeln die übrigen drei Kapitel. So haben zum Beispiel das Kratzen oder das Spielen einen hohen sozialen Faktor. Die Autorin Martina Braun hält den Leser immer dazu an, sich am Verhalten der Katzen zu orientieren und sich auf sie einzustellen, denn die menschliche Kommunikation kann von Katzen nicht erlernt werden, während wir viele Möglichkeiten haben, auf unsere Haustiere einzugehen. Neben den Beschreibungen der Mittel, die eine Katze anwendet, um mit uns Kontakt aufzunehmen, sind auch immer die Verhaltensweisen unter den Tieren selbst aufgeführt. Auch zwischen Wohnungskatzen und Freigängern sowie zwischen kastrierten und unkastrierten Tieren wird unterschieden. Keines kommt hier zu kurz. Dazu erhält der Leser zahlreiche Tipps, wie er in Problemfällen handeln kann. Dabei fällt sehr positiv auf, dass die Autorin immer auf humane Lösungen Wert legt, die sowohl für den Menschen als auch für das Tier zum gewünschten Ziel führen.

Ein kätzischer Mitbewohner der Autorin, Kater Sala, meldet sich immer wieder persönlich zu Wort, um zu erklären, wie eine Katze sich fühlt, wenn sie bestimmte Dinge tut. Fotos von ihm werden von kurzen Texten begleitet. Das gibt einen zusätzlichen, gelungenen Einblick in die Katzenpsyche. "Kätzisch für Nichtkatzen" ist ein Buch, das sowohl für langjährige Katzenbesitzer als auch für Neulinge auf dem Gebiet interessant ist, da es nahezu alle Aspekte der Kommunikation behandelt, auch die für den Menschen unsichtbaren wie den Geruchssinn. Das Buch liest sich schnell und flüssig und ist uneingeschränkt zu empfehlen.

Bine Endruteit



Softcover | Erschienen: 1. Februar 2007 | ISBN: 9783861271307 | Preis: 10,95 Euro | 80 Seiten | Sprache: Deutsch

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