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 Diler - Indian Jones

Regisseure: Kodi Ramakrishna
Schauspieler: Chiranjeevi
Verlag: EuroVideo

Cover
Gesamt +----
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


1932. Drei Abenteurer haben die Höhle entdeckt, die den Atma-Ling beherbergt. Den sagenumwobenen Stein, der ewiges Leben verheißt. Doch ein fliegender Dreizack und eine Riesenschlange bewachen den Stein. Einer der drei Männer, der amerikanische Grabräuber Bhatia, kann zwar mit dem Stein fliehen, er wird aber auf einer Holzbrücke, die über einen unermesslich tiefen Abgrund gespannt ist, von den Wächtern entdeckt. Der Dreizack zerstört die Brücke und schneidet dem Abenteurer den rechten Arm ab. Doch er kann nicht verhindern, dass der Stein, den der Mann an sich gedrückt hat, in die Tiefe fällt und in den Fluten des reißenden Flusses versinkt.

2005. Der neunundneunzigjährige Bhatia sieht seine Chance gekommen. Da der Atma-Ling nur alle dreiundsiebzig Jahre erscheint, hat er noch wenige Tage Zeit, um Unsterblichkeit zu erlangen. Er findet heraus, dass ein Professor dem vermutlichen Standort des Steins auf der Spur ist. Bhatia lässt den Professor ermorden, um an dessen Tagebuch zu kommen. Doch das Buch, in dem sämtliche Erkenntnisse über den heiligen Stein niedergeschrieben sind, ist bereits bei Swapna, einer Studentin des Professors, angekommen. Sie macht sich auf den Weg nach Indien, um ihm zu helfen. Dort entkommt sie den Schergen Bhatias nur durch die Hilfe von Anji, dem Gehilfen eines weisen Mannes.
Sie müssen den Stein finden, die Inschrift in der Höhle der Schlange entziffern und Bhatia zuvorkommen, um die Welt zu retten. Keine leichte Aufgabe für den Abenteurer Anji und die "Großstadtpflanze" Swapna.

Kodi Ramakrishna inszenierte 2005 den Kinofilm "Anjin". Im April 2007 erschien der sehr erfolgreiche indische Spielfilm unter dem deutschen Titel "Diler - Indian Jones" auf DVD. Die einhundertvier Minuten sind extrem bunt, sehr abwechslungsreich und strunzdumm.
Selten wurde so dreist, so offensichtlich und so schlecht von amerikanischen Filmen kopiert. Der Verschnitt aus "Indiana Jones" und "Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten", indischer Folklore und alten Bud Spencer-Filmen ist so absurd, so unkomisch und so miserabel gemacht, dass dem Zuschauer die Tränen kommen.
Absolut unterirdisch aber ist die Synchronisation. Hier haben fünf bis sechs Männer Texte abgelesen. Der Hall klingt nach Hinterhofgarage, der Stil nach "Bud Spencer für Arme", die Verve und der Schwung nach sechs Tabletten Baldrian. Selten hat eine Synchronisation so an den Nerven der Zuhörer genagt. Leider ist die zweite Tonspur nur Indern, die des Telugu mächtig sind, zuzumuten.
Doch auch der Ideenklau geht nach hinten los. Die Schlangengrube besteht hier aus fünf oder sechs Blindschleichen, die Mumien sind aus Plastik, das Ungeziefer stammt vermutlich aus Überraschungseiern.
Hinzu kommt eine unterirdische schauspielerische Armutsdarbietung. Dem dicklich gewordenen, völlig steifen und mimisch einer Leiche ähnelnden Chiranjeevi kann man nur noch raten, Rentnerrollen zu spielen - als Abenteurer ist er eine totale Niete. Auch die ihm zur Seite stehenden Nebendarsteller gehören nicht mal auf eine Schulbühne. Sie sind ohne jede Ausnahme ein totaler Reinfall.
Da leider auch Filmmusik, gewollter Humor, Computertricks und sämtliche Dialoge ein wirklich trauriges Niveau erreichen, kann man diesem Film nur ein Zeugnis ausstellen: ungenügend, setzen!

Wer trotz allem über die Karriere des großen Chiranjeevi das Nötige oder Unnötige erfahren will, dem seien die Extras empfohlen.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. April 2007 | FSK: 16 | ISBN: B000MXOU1A | Laufzeit: 104 Minuten | Originaltitel: Anjin | Preis: 14,45 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Telugu

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