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 Kleines Handbuch japanischer Funktionsgefüge


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis


Funktionsgefüge? Was soll denn das sein, wird sich sicher der eine oder andere Japanischlernende fragen. Das Handbuch von Thomas Groß gibt dazu folgende Definition: "Funktionsgefüge sind überwiegend syntaktisch komplexe Einheiten, deren Bedeutung sich nicht mehr oder nicht mehr hinreichend aus der Einzelbedeutung der Bestandteile erschließen lässt." Aha, wird der Anfänger denken und das Buch wieder wegstellen. Alle, die im Japanischen schon weiter fortgeschritten sind oder diese Sprache gar an einer Uni lernen, dürften dagegen interessiert zugreifen.
Denn dieses Handbuch ist als unterrichtsbegleitendes Nachschlagewerk konzipiert worden. Die aufgeführten Funktionsgefüge kommen sowohl im geschriebenen als auch im gesprochenen Japanischen vor, liegen für deutschsprachige Lernende aber noch nicht in systematisch erfasster Form vor - mit Ausnahme von diesem Buch.

Nach einer kurzen Einleitung erklärt das Buch die "Bestimmung und Abgrenzung des Begriffs ?Funktionsgefüge?". Bei diesem fachlich sehr anspruchsvollen Text werden zuerst ein paar Beispiele aus dem Deutschen verwendet, bevor der Autor verdeutlicht, was genau als Funktionsgefüge gelten darf und warum.
Etwas befremdlich mutet es an, wenn der Autor in seiner Einleitung nur von den Universitäten Marburg und Bochum spricht - Japanologie gibt es an weiteren Universitäten in Deutschland und es ist auch anzunehmen, dass eine "sprachwissenschaftlich orientierte und fundierte Sprachausbildung" auch an diesen nicht genannten Instituten geliefert wird.

Danach wird die "Struktur und Verwendung des Lexikonteils" erläutert. Bei den zahlreichen und sehr ausführlichen Eintragungen ist diese Erklärung wirklich nötig. Vor dem eigentlichen Lexikonteil gibt es noch eine Seite mit Quellenangaben sowie ein dreiseitiges Glossar. Hier werden noch mal die Markierungen im Lexikonteil kurz erklärt (was bei neun Kategorien schon aus Gründen der Übersichtlichkeit sehr praktisch ist), es folgen Abkürzungen und Glosseme. Anschließend folgt der Lexikonteil, der einen Großteil des Buches einnimmt.
Abgeschlossen wird das Buch durch einen Anhang, der sich ebenfalls in drei Bereiche gliedert. Zuerst werden die Lexikoneinträge in japanischer und lateinischer Schrift (Romaji) aufgeführt. Es folgt eine Liste der auftretenden Morpheme, unterteilt in Lexeme und Affixe, sowie eine Liste der auftretenden Glosseme.

Das "Kleine Handbuch japanischer Funktionsgefüge" ist sicherlich vor allem für Studenten der Japanologie etwas. Im Zusammenhang mit Übersetzungsarbeiten oder für Grammatikkurse scheint das Buch geeignet zu sein. Sollte man aber keinen sprachwissenschaftlichen Hintergrund haben, muss man sich fragen, ob das Handbuch die eigenen Bedürfnisse nicht überschreitet.
Die Aufmachung des Buches ist sehr schlicht. Das wirkt sich besonders im Lexikonteil nachteilig aus. So sind die einzelnen Einträge nicht besonders hervorgehoben, was die Suche nach ihnen nicht vereinfacht. Auch ein Register oder irgendeine Art der Markierung, die einem anzeigen könnte, in welchem Bereich des Lexikons zu suchen ist, sucht man vergebens. Hier wäre eine überarbeitete Neuauflage wünschenswert.
Für Japanologen, die ihre sprachwissenschaftlichen Kenntnisse vertiefen wollen, kann dieses Buch eine Alternative zu englischen oder japanischen Titeln darstellen. Alle anderen Japanischlernenden werden dagegen mit diesem Buch wenig anfangen können.

Susanne Fischer



Softcover | Erschienen: 1. Januar 1998 | ISBN: 9783875481587 | Preis: 34,80 Euro | 213 Seiten | Sprache: Deutsch

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