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 Tintenherz

Autoren: Klaus Teuber
Illustratoren: Cornelia Funke
Verlag: Kosmos

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


"Tintenherz" ist ein abenteuerlicher und fantastischer Roman über Bücher, die Macht der Sprache, elende Bösewichte und gutherzige Helden. Vielfach wurde er von der Presse gelobt und begeisterte Leser bestätigten seinen Erfolg. Nun ist passend zum Buch ein Spiel herausgekommen. Wie schon öfter zuvor versucht Kosmos die Idee eines Buches auf ein Spielbrett zu bringen, damit es alle nicht nur lesen, sondern richtig erspielen und erleben können.

Wichtigster Bestandteil des Brettspiels sind natürlich Worte. Sie entscheiden, ob die Spieler das Spiel gewinnen oder verlieren. Denn hier unterstützen die Spieler gemeinsam die kleine Meggie, die sich mit Capricorn einen Wettkampf liefert. Auf dem Spielplan selbst liegen Plättchen mit Buchstaben aus. Spielfiguren sind der Schatten und Fenoglio, der Autor, die bestimmen, welche Buchstaben offen und welche verdeckt liegen. Am Rande des Spielfeldes ist die Leiste, auf der je nach Erfolg oder Misserfolg Meggie oder Capricorn Punkte machen können.

Am Anfang jeder Runde würfelt ein Spieler mit den beiden Würfeln. Einer davon zeigt die Richtung, der andere die Anzahl der Felder an, die gezogen werden müssen. Ob es der Schatten ist oder Fenoglio, der gezogen wird, bestimmt die Farbe, die auf der Sanduhr nach oben zeigt. Da die Züge Fenoglios Karten aufdecken und dadurch Buchstaben zur Verfügung stellen, sind diese natürlich vorteilhafter. Der Schatten hingegen deckt Buchstaben wieder zu.

Landet eine der Figuren auf einem der hellen Felder, beginnt nun der wirklich spannende Teil am Spiel. Nun gilt es für die Spieler, eine Aufgabe zu lösen. Solange die Sanduhr läuft, müssen zur Aufgabe passende Wörter gefunden werden. Sie dürfen allerdings nur aus den aufgedeckten Buchstaben auf dem Spielfeld bestehen. Finden die Spieler die nötige Anzahl von Wörtern, darf Meggie ziehen, ansonsten Capricorn. Jeder, der ein Wort gefunden hat, bekommt als kleine Belohnung einen Buchchip. Diese können als Joker eingesetzt werden, um ungünstige Würfelergebnisse zu ändern. Gewinnen und verlieren tut stets die Spielergruppe gemeinsam, dazu ist Zusammenarbeit nötig.

Das Spielprinzip ist leicht zu begreifen und nach einer kurzen Testrunde haben auch alle Spieler den Ablauf verinnerlicht, so dass die Anleitung nicht mehr benötigt wird. Die Spielfiguren und das Spielbrett sind gut und stabil gestaltet, so dass sie auch längere und mehrmalige Spielabende überstehen. Von den Aufgabenkarten sind genug vorhanden, so dass man nicht sofort nach mehrmaligem Spielen eine geistige Liste wichtiger oder passender Wörter parat hat, sondern stets neu suchen muss. Zumal sich auch die verwendbaren Buchstaben stets ändern und man immer neu umdenken muss.

Allerdings fragt man sich, wieso auf dem Spiel "Tintenherz" steht. Abgesehen von der Tatsache, dass es sich um Wörter dreht und die Spielfiguren passend getauft wurden, ist nicht viel von dem Geist des Buchs zu spüren. Zwar sind auf den Aufgabenkarten Bilder der Buchfiguren und passende Zitate abgebildet, doch auch diese vermitteln wenig Flair. Wer sich also dieses Spiel aufgrund des Buches kauft, dürfte ein wenig enttäuscht sein.

Nichtsdestotrotz ist "Tintenherz" von Kosmos ein spannendes und unterhaltsames Spiel, in dem die Spieler gegen die Zeit passende Buchstabenzusammenstellungen finden müssen, um gemeinsam zu gewinnen. Ein schöner Zeitvertreib für die ganze Familie, der sicher immer wieder hervorgeholt und gespielt werden wird. Allerdings muss man dabei ganz schön Denkarbeit leisten, was gar nicht so einfach ist.

Daniela Hanisch



Brettspiel | Erschienen: 01. März 2007 | FSK: 10 | ISBN: 9783440690253 | Preis: 31,99 Euro

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