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 Die schwarze Sonne, Folge 4: Vril

Die schwarze Sonne, Folge 4


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


1886 kämpfen sich Adam und Nathaniel weiterhin durch das Gebirge auf dem Weg zum Heiligen Berg in Tibet.
1938 auf der Wewelsburg bei Paderborn: Heinrich Himmler und Karl-Maria Willigut, alias Weisthor, stehen kurz vor der Vollendung ihres "Projektes", dem manipulativen Einwirken auf das "Gitter der Wirklichkeit". In der "Jetztzeit" forscht der BND weiterhin an den Ãœberresten des Nazi-Projektes.

Die in Teil Drei angefangene Handlung schreitet munter, aber auch etwas verworren, voran. Aber man muss den Autoren lassen, dass sie letztlich alle Fäden geschickt zusammen laufen lassen haben.

"Vril" ist der vierte Teil der Hörspiel-Serie "Die schwarze Sonne" aus dem Lausch Verlag. Wie in Teil Drei spielt die Handlung während drei Zeitebenen und die Übergange zwischen diesen Zeitebenen erschließen sich dem Hörer leider nicht immer sofort. Zu dem prosaischen Erzählstil Adams gesellt sich nun der ähnlich gelagerte von Berger, wobei letzterer aber nicht immer zu überzeugen weiß.

Teil Vier ist wie alle bisherigen Teile der Serie durch ordentlich produziert und bringt gute Sprecher zum Einsatz. Einziger Kritikpunkt hier ist die mangelhafte Aussteuerung, öfters versteht man das gesprochene Wort vor lauter Musik und Hintergrundgeräuschen nur schwer. Dies erinnert an den ersten Teil der Serie "Caine" aus dem gleichen Haus, verwundert aber bei der vorliegenden Reihe, da die ersten drei Teile besser abgemischt waren. Das Booklet ist gewohnt künstlerisch aufgemacht, jedoch erschließt sich aus der Handlung nicht, warum eine Flugscheibe auf dem Cover ist. In der Folge geht es nur um Vril als "freie Energie".

Wie gesagt, die Handlung schreitet munter voran, wichtige Rollen spielen Weisthor und der heilige Speer. Weisthor ist im Gegensatz zu Helena Blavatsky im dritten Teil nicht nur ein Aufhänger, sondern spielt wirklich eine Rolle. Eine insgesamt etwas gewagte und auch leicht wirre Mischung, aber geschickt zusammengerührt. Ohne Teil Drei bleibt der Vierte aber unverständlich, es handelt sich eigentlich um eine Doppelfolge. Wobei natürlich wie bei den meisten fortlaufenden Reihen-Plots sinnvoll ist, auch die ersten beiden Teile zu kennen.

"Die Schwarze Sonne - Vril" lebt wie Teil Drei von der Mischung Gothic Novel, okkulte Nazis und der heutige BND als Nachfolger eines SS-Projektes. Die einzelnen Bestandteile sind alte Hüte, aber die Verwebung scheint gelungen, wobei auch cthuloide Ansätze nicht zu verleugnen sind. An manchen Stellen wirkt es jedoch trotz der Kürze etwas langatmig. Ein wenig wird mit Rückblenden und Gedankengängen von Adam übertrieben. Am Ende wird es übrigens ziemlich brutal, derart drastische Beschreibungen sind selten, die Altersempfehlung von 16 Jahren ist also vollkommen gerechtfertigt. Wer sich für die Thematik interessiert , der kommt an "Vril" nicht vorbei. Auch insgesamt weiß der Meta-Plot von "Die schwarze Sonne" zu überzeugen und immerhin wird er hier zu einem vorläufigen Ende geführt. Leider soll die Reihe erst 2009 fortgesetzt werden.

Bernd Wachsmann



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Juni 2007 | FSK: 16 | ISBN: 9783939600114 | Laufzeit: 75 Minuten | Preis: 9,99 Euro

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