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 marixwissen: Die bedeutendsten Astronomen

Serie: marixwissen
Autoren: Fritz Krafft
Verlag: Marix Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis


In ihren Anfängen ließ sich die Astronomie nicht klar von der Astrologie trennen, außerdem herrschten lange Zeit irrige, von der Religion geprägte Auffassungen zur Kosmologie vor. Seit der Antike hat es jedoch immer wieder aufmerksame Denker und Beobachter gegeben, die Grenzen überwanden und unser heutiges Bild und Wissen vom Kosmos mitprägten.
Dieses Buch stellt 88 Pioniere und Schulen der Astronomie vor, nach der Reihenfolge ihrer Geburtsdaten geordnet. Den Anfang machen Naburianu und Kidinnu, die um die Mitte des ersten vorchristlichen Jahrtausends in Mesopotamien lebten und bereits auf eine damals möglicherweise über zweitausend Jahre alte Tradition aufbauen konnten, und als letzter, vielmehr jüngster Astronom der langen Reihe tritt der 2003 verstorbene Hans Elsässer auf, der durch sein großes Engagement die deutsche astronomische Forschung wieder international wettbewerbsfähig machte.
Die Kurzbiografien umfassen den familiären Hintergrund und die schulische Erziehung der einzelnen Astronomen, ihren Werdegang sowie ihre wichtigsten Beiträge zur Wissenschaft; auch wissenschaftshistorisch interessante Auseinandersetzungen mit Kollegen finden Erwähnung.
Manche der Porträtierten sind dem Leser bekannt, zum Beispiel Kopernikus, Kepler, Galilei, Newton, Halley, Kant, Einstein und Hubble. Diese Aufzählung zeigt auch, dass einige Wissenschaftler, die für die Astronomie Bedeutendes leisteten, eigentlich aus anderen Wissenschaftszweigen stammten. Viele der Protagonisten des Buchs dürften dem Hobbyastronomen oder generell naturwissenschaftlich interessierten Laien - an diese Zielgruppen wendet sich das Buch offensichtlich - namentlich weniger vertraut sein, auch wenn ihre Arbeiten die Astronomie vorangebracht haben.

Dieses Buch bietet dem Leser die Möglichkeit, eine ganze Reihe außergewöhnlicher Naturwissenschaftler anhand ihrer knapp zusammengefassten Biografien kennen zu lernen und sich auf diese Weise die Geschichte der Astronomie zu erschließen, die zumindest bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert verhältnismäßig linear verlief. Das Buch vermittelt auch Informationen über die Zusammenhänge zwischen einigen Wissenschaftlern, sei es auf freundschaftlicher oder kollegialer Basis, sei es als Lehrer und Schüler, sei es Konkurrenz; zudem zeigt der Autor sehr gut auf, von welchen wissenschaftlichen Vorbildern sich mancher der Porträtierten in seiner Jugend prägen ließ.
Darüber hinaus eignet sich das Buch auch gut als Nachschlagewerk - es finden sich in der Tat praktisch alle bedeutenden Astronomen und für die Astronomie wichtigen anderen Naturwissenschaftler darin, vielleicht von Subrahmanyan Chandrasekhar abgesehen, der nicht einmal erwähnt wird. Gewissermaßen zum Ausgleich werden die dem arabisch-persischen Kulturkreis entstammenden Astronomen des Mittelalters, zum Beispiel Al-Battani und As-Sufi, angemessen gewürdigt. Dank dem vorzüglichen Namensverzeichnis lässt sich jeder besprochene Astronom auch im Kontext anderer Biografien leicht finden.
Aufgrund der hohen Faktendichte wirkt der Text bisweilen etwas trocken, ist aber gut zu lesen und für Laien problemlos nachvollziehbar und verständlich. Das Werk ermöglicht es dem Leser, sich wissenschaftshistorische Kenntnisse "in a nutshell" anzueignen und gleichzeitig über Lebens- und Arbeitsweise manch skurriler Persönlichkeit zu informieren.
So bietet es einen recht abwechslungsreichen, dabei sinnvoll aufgebauten Überblick über die Geschichte der Astronomie, und dies zu einem unübertrefflich günstigen Preis.

Regina Károlyi



Hardcover | Erschienen: 1. Juni 2007 | ISBN: 9783865399236 | Preis: 5 Euro | 256 Seiten | Sprache: Deutsch

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