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 Goweli - Der letzte Engel


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Jesus Christus ein Serienmörder unserer Zeit? Was unfassbar klingt, scheint doch in den Bereich des Möglichen zu rücken. Zumindest wenn zwei Dinge zutreffen, die von Wissenschaftlern und Geistlichen sehr kontrovers diskutiert werden. Wird Jesus Christus, Sohn Gottes, eines Tages wieder auferstehen und ist das Turiner Grabtuch echt oder eine Fälschung?
Denn nicht nur, dass eine Mordserie die USA erschüttert und es der Täter auf sechsjährige Mädchen abgesehen hat. Nein, Spuren des Mörders sind laut DNS-Abgleich identisch mit jenen, die auf besagtem Grabtuch gefunden wurden.
Die Ermittler, neben der Polizei auch zwei Wissenschaftler, versuchen den Fall zu lösen. Dies ist leichter gesagt als getan, denn mächtige Interessengruppen legen ihnen Steine in den Weg. Doch letztlich kommen sie der Wahrheit auf die Spur, und diese ist erschreckender als sie es sich hätten vorstellen können ...

Gian Carlo Ronelli legt mit "Goweli" seinen Debüt-Roman vor. Und dieser ist im Ganzen gelungen, denn die durchaus originelle Story weiß der Autor in eine spannenden, teils gar mitreißende Handlung zu verpacken, die ganz im Sinne eines Mystery-Thrillers fern von ausgetretenen Pfaden nach neuen Wegen sucht. Er kombiniert religiöse Motive mit SciFi-Elementen, um den Leser mit geschickten Wendungen und einem verblüffenden Schluss zu überraschen.
Doch wie das so ist, kein Licht ohne Schatten, und dieser muss ebenfalls erwähnt werden. So fällt auf, dass der Autor gerne Metaphern benutzt. Viele dieser Wendungen sind richtig platziert, leider aber nicht alle. Manche sind in sich falsch und wirken somit störend. Hier wäre weniger eben mehr gewesen, zumal sich die Benutzung von Metaphern auch abnutzt.
Ein zweiter Minuspunkt ist die besonders ausgeprägte Frömmigkeit, die der Autor zum Schluss des Buches hin offenbart. Fast schon ist man geneigt, hier von einem Deus ex machina zu sprechen, auch wenn die Handlung auf diesen Punkt hinausläuft. Hier gilt, was bereits zu den Metaphern gesagt wurde - weniger ist hin und wieder mehr.
Gut gelungen sind wiederum die Charakter des Buches. Sowohl in ihrer Beschreibung, als auch in ihrem Agieren wirken sie glaubwürdig und sympathisch. Als Leser zittert man gerne mit ihnen. Zumal sie nicht die strahlenden Helden sind, sondern ohnehin ihre Päckchen zu tragen haben.
Die Aufmachung des Buches ist selbst für einen Kleinverlag etwas ungewöhnlich, denn das Buch kommt in einem noch breiteren Format als A5 daher. Dadurch liegt es nicht sonderlich gut in der Hand. Gelungen ist hingegen die Bindung, denn sie hält der Beanspruchung durch das große Format stand. Jedoch verzieht sich der Rücken etwas. Nach dem Lesen steht das Buch darum nicht ganz gerade im Regal.
Der Preis von 16,50 Euro ist für ein 200-Seiten-Buch natürlich recht hoch, doch ist dies dem Kleinverlag geschuldet. Bücher, die in kleiner Auflage hergestellt und dennoch über die großen Händler vertrieben werden, sind in der Regel teurer, als jene Bücher der Großverlage. Die Handlung und die Spannung sind den erhöhten Preis auf jeden Fall wert, denn das Buch weiß bis zum Schluss zu unterhalten. Wer es günstiger mag und zudem eBooks akzeptiert, kann den Roman für nur sechs Euro als eBook erwerben. Das gelungene Coverbild macht sich jedoch sehr gut im Regal, so dass dies ein Anreiz für die Printausgabe ist.

Fazit: Ein gelungenes Debüt in ungewohntem Format. Der hohe Preis sollte nicht abschrecken, denn der Roman ist es wert.

Gunter Arentzen



Softcover | Erschienen: 01. März 2007 | ISBN: 9783940235008 | Preis: 16,50 Euro | 200 Seiten | Sprache: Deutsch

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