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 Momo

Autoren: Michael Ende
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt +++++
Aufmachung
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Plötzlich war sie einfach da: Ein kleines unscheinbares Mädchen mit einer wuscheligen Haarmähne, das im Amphitheater wohnte. Nicht das Momo besonders klug gewesen wäre oder hübsch, nein, aber nachdem sie einmal da war, wollte keiner mehr auf sie verzichten. Zu ihrem Glück, denn so war sie nie allein in der alten Ruine, in der die anderen sie gefunden und ihr eine nette kleine Wohnung gebaut hatten. Der Maurer Nicola hatte ihr sogar einen richtigen Herd gemacht.
Was Momo so besonders machte, war ihre einmalige Gabe des Zuhörens, denn Momo konnte so zuhören, dass stumme Vögel wieder anfingen zu singen oder Streithähne wieder zu Freunden wurden. Und so hatte sie immer Besuch. Auch die Kinder kamen sehr oft zu Momo, denn wenn sie mit Momo spielten, wurde es ihnen nie langweilig und sie hatten die tollsten Ideen.

Doch plötzlich kam niemand mehr, außer Gigi, dem Tagelöhner, und Beppo, dem Straßenkehrer. Alle anderen wurden nach und nach von den grauen Herren überzeugt, Zeit zu sparen. Freunde wurden als Zeitverschwendung angesehen und Momo sollte mit einer wunderschönen, aber unablässig sprechenden Puppe davon abgehalten werden, ihren Freunden die Zeit zu stehlen. Doch die grauen Herren hatten nicht mit Momos Gabe gerechnet: Ein grauer Agent schüttet Momo sein Herz aus und verrät die teuflischen Pläne der grauen Herren: Bald sollen alle Menschen für die grauen Herren arbeiten, denn die leben von der Zeit der Menschen.
Momo ist entsetzt und die einzigen Freunde, die ihr noch geblieben sind, sind Gigi, Beppo und die Kinder, denn die waren nicht so leicht einzuwickeln. Mit ihnen zusammen holt Momo ihre Freunde nach und nach zurück, sehr zum Missfallen der grauen Herren, die sich einig sind: Momo muss weg.

Aber sie haben ihre Rechnung ohne den Herrn der Zeit gemacht. Dessen treue Schildkröte Kassiopeia führt Momo dorthin, wo die Zeit herkommt und wo sie sich vor den grauen Herren verstecken kann. Aber nun ist niemand mehr da, der Momos Freunde vor den grauen Herren schützt. Alle denken, die grauen Agenten hätten Momo und so lassen sie sich zwingen, für die Zeit-Diebe zu arbeiten. Hat Momo da noch eine Chance, ihre Freunde je wiederzusehen? Oder muss sie darauf vertrauen, Hilfe vom Herrn der Zeit zu bekommen, um den grauen Herren die Stirn zu bieten?

Momo gehört laut "Die Zeit" zu den schönsten und wichtigsten Kinderbüchern unserer Zeit und wurde mit dem "Deutschen Jugendbuchpreis" ausgezeichnet - und das zu Recht.
Michael Ende hat ein herzzereißendes Buch über Menschen, Liebe und Freundschaft geschrieben - und die seltene Gabe des Zuhörens, die so oft in unserer Gesellschaft vermisst wird.
In einer Zeit, in der das Leben und alles drumherum immer schnelllebiger wird und kaum noch Zeit für eine Atempause zu sein scheint, setzt Momo ein klares Zeichen gegen die grauen Herren - das Übel in Michael Endes Augen.

Es ist wichtig, schon Kindern und Jugendlichen aufzuzeigen, welche Werte erstrebenswert sind und dass Macht und Geld nicht dazugehören, sondern vielmehr Liebe, Freundschaft und das Miteinander. Viel besser als damit kann ein Mensch seine Zeit eigentlich nicht "vergeuden". Michael Ende hat diese Werte in einem sehr einfühlsamen und bezaubernden Buch zusammengefasst, sodass es zwar für Jugendliche geschrieben ist, aber auch Erwachsene immer wieder verzaubern kann.

Denn wer wünscht sich nicht, der Welt immer wieder mit reinem Herzen und offenen Auge begegnen zu können?

Sandra Seckler



Taschenbuch | Erschienen: 1. Januar 1996 | ISBN: 9783453118133 | 285 Seiten | Sprache: Deutsch

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