In der dritten Staffel der Ultimate Fighter Series werden sechzehn Mixed Martial Arts-Kämpfer nach Gewichtsklasse in zwei Teams aufgeteilt. Sie trainieren drei Monate unter den wachsamen Augen der Trainer und UFC-Champions Tito Ortiz und Ken Shamrock, um am Ende die Chance zu haben, der "Ultimate Fighter" zu werden. Die Sieger der jeweiligen Gewichtsklassen erhalten eine große Menge Dollar und einen Vertrag mit der UFC.

Einerseits kann man ja zufrieden sein, so viele DVDs für diesen Preis zu bekommen, aber leider bieten die meisten davon nur Langeweile. Es wäre wohl sinnvoller gewesen eine Fassung mit ein bis zwei DVDs zu machen und dieser eine deutsche Tonspur zu gönnen oder zumindest deutsche Untertitel. Denn die vorliegende Fassung bietet nur drei Sprachen: Englisch, Französisch und Niederländisch. Zwar die Sprachen der MMA-Hochburgen und zum Beispiel in einem gut verständlichen Englisch, aber für eine deutsche Veröffentlichung sehr fragwürdig.

Die ersten drei DVDs erinnern an eine Reality Soap. Die Kämpfer ziehen gemeinsam in ein Haus, reden, essen, feiern, spielen Billard, reden, essen, feiern - was so langweilig ist, wie es klingt. Außer man schaut sich gerne stundenlang halbnackte, durchtrainierte und oft tätowierte Männer an. Diese dürfen aber lustigerweise noch nicht einmal einen nackten Hintern oder gar den Mittelfinger zeigen. Eine Veröffentlichung ohne Jugendfreigabe, aber der erhobene Mittelfinger wird zensiert und die Jungs kommen mit Boxershorts aus der Wanne ... Man muss schon knallharter Fan sein, um nicht zu den kurzen Trainingssequenzen und den Kämpfen im Vorfeld vorzuspulen. Die zwölf Episoden bieten elf Kämpfe, eine Episode ist also sogar kampflos! Die Kämpfe sind übrigens leider meistens ziemlich langweilig. MMA mag ja technisch ausgefeilt sein, die Jungs gut trainiert und so weiter und so fort, aber für das Auge bietet MMA wenig bis nichts. Meistens klammern die Kämpfer den überwiegenden Teil des Kampfes und dann gibt einer auf und der Kampf ist gelaufen. Nicht nur High Kicks sind selten, sondern Kicks allgemein, meist wird neben dem Klammern nur geboxt. Gut, es ist es keine Show-Veranstaltung und kein Film-Kampf, aber so einige Male wünscht man sich einen guten Wrestling-Move oder eine atemberaubende Aktion. Nur wenige Kämpfe sind außer für den absoluten MMA-Fan ansehnlich. Blut fließt häufig, was auch daran liegt, dass beim Klammern geschlagen werden darf, was dann gerne ins Gesicht geht. Das mag ja brutal sein, ist aber nur bedingt anschaulich.

Eigentlich kann man direkt zur DVD vier kommen. Diese bietet zehn endlich direkt anwählbare Kämpfe und einige Extras, "Behind The Scenes" getauft. Die Kämpfe sind die der Endausscheidung und finden im Gegensatz zu den vorhergegangenen vor Publikum statt. Überwiegend enden sie in der ersten Runde und auch hier fließt Blut. Leider ähneln sich die Kämpfe sehr stark, da die meisten Kämpfer einen ähnlichen Kampfstil pflegen. Nur selten gibt es Abwechslung und so ist wieder sehr viel Geklammere zu sehen, wenn auch nicht so exzessiv lang wie in den Vorrunden, da dann doch mal der Ringrichter eingreift. Es gibt ein paar Kämpfe, deren Ende wirklich überraschend kommt und auch ein paar schöne Kämpfe, aber insgesamt gesehen kann man sich aufregendere Kämpfe vorstellen. Die Extras sind "Fighters Cut Weight", "Official Weight In", "Fight Night" und "The Fights".

Die fünfte und letzte DVD bietet unter anderem eine Extended Version der Episode eins, in der die Jungs sogar exzessiv Alkohol trinken und sich übergeben dürfen ? Immerhin erfährt man mehr über die Trainer Shamrock und Ortiz und sieht einen Kampf zwischen den beiden. Nett sind die vier Kämpfer-Profile von Michael Bings (der eine der besten Aktionen in einem Kampf bringt), Kendall Grover, Ed Herman und Josh Haynes. Lustig sind die "Cast Auditions" - sind die wirklich alle ernst gemeint gewesen?

Bild- und Tonqualität sind gut ausgefallen, aber es mangelt an einer deutschen Tonspur oder zumindest Untertitelung. Das Bonusmaterial ist klasse, das hätte man teilweise sehr gut in die eventuell interessantere weniger umfangreiche DVD-Fassung einbauen können.

Man muss schon sehr großer MMA- beziehungsweise UFC-Fan sein, um die fünf DVDs durchzuhalten. Auf alle Fälle sollte man eine der drei angebotenen Sprachen sprechen, sonst kann man die ersten drei DVDs bis auf die Kämpfe ganz abhaken. Auch wenn man davon ausgehen können sollte, dass die Käufer wissen, welche Art von Kämpfen sie erwartet, sind die ersten drei DVDs trotzdem überwiegend eine ziemlich langweilige Angelegenheit. Die Kämpfe sind allgemein gesehen halt MMA, was anscheinend vor allem minutenlanges Klammern und kurze Schläge aus der Umklammerung bedeutet. Insgesamt gesehen sind es vielleicht fünf Kämpfe, die der Rezensent noch einmal schauen würde. Hach, wären die Kämpfe doch so aufregend wie die Zusammenschnitte in den mit harter Musik unterlegten Trailern.

Kapitel:

DVD 1:
Episode 1 bis 4

DVD 2:
Episode 5 bis 8

DVD 3:
Episode 9 bis 12

DVD 4: Season Finale:
- Mike Nickels vs. Wes Combs
- Matt Hamill vs. Jesse Forbes
- Solomon Hutcherson vs. Luigi Fioravanti
- Kalib Starnes vs. Danny Abbadi
- Rory Singer vs. Ross Pointon
- Keith Jardine vs. Wilson Gouveia
- Ed Herman vs. Kendall Grove
- Randy Couture Hall Of Fame Induction
- Michael Bisping vs. Josh Haynes
- Kenny Florian vs. Sam Stout

Behind The Scenes:
- Fighters Out Weight
- Official Weigh-In
- Fight Night
- The Fights

DVD 5 (Bonus Disc)
- Episode 1 (Extended Version)
- Michael Bisping Fighter Profile
- Kendall Grove Fighter Profile
- Ed Herman Fighter Profile
- Josh Haynes Fighter Profile
- Cast Auditions
- Rejections