Kinder lernen ständig, schon die ganz kleinen. Sie sind interessiert an ihrer Umwelt, sind wissbegierig und neugierig, wollen spielen, sich ausprobieren und ihrem Bewegungsdrang nachgeben. Jedes Kind kommt mit bestimmten Anlagen auf die Welt, die es zu entwickeln gilt. Für Eltern heißt das, dass sie ihrem Kind eine Umgebung schaffen müssen, die förderlich für diese Entwicklung ist und die den Bedürfnissen des Kindes Beachtung verschafft. Das heißt aber nicht, dass aufwändiges pädagogisches Förderprogramm dafür nötig ist. Die Kinder sollen vielmehr im Alltag gefördert werden. Die Bezugspersonen wie Mama und Papa haben es in der Hand. Kinder lernen vor allem durch Nachahmen. Die Autorin schildert in diesem Zusammenhang beispielsweise, welche Vorraussetzungen gegeben sein müssen, damit ein Kind sprechen lernt.
Wie die Entwicklung eines Kindes von der Geburt bis zum sechsten Lebensjahr abläuft, wird im Buch genau geschildert. Das bietet eine gewisse Orientierung und zeigt Eltern, wo es gezielter Förderung bedarf.
Ziel des Buches ist es aber, Kinder ganzheitlich in ihrer Entwicklung zu fördern. Und das geht ganz nebenbei, ob nun beim Kochen oder bei der Hausarbeit. Die Hauptsache ist, man lässt die Kinder mit allen Sinnen am Alltag teilnehmen.
Die Förderspiele sind nach Altersgruppen eingeteilt. Je größer ein Kind, um so intensiver kann es eingebunden werden. Schon das Baby kann man mit in die Küche nehmen, ihm erklären, dass man seinen Brei kocht oder ihm Kinderlieder vorsingen. Die Texte stehen im Buch, die Melodien sind so bekannt, dass jeder sie kennt. Krabbelkinder bekommen Spielsachen aus dem Küchenschrank und können sich mit Kochlöffel, Töpfen und Schüsseln prima beschäftigen. Und so werden die Aktivitäten jeder Altergruppe immer weiter angepasst.
Vorgeschlagen werden Spiele für drinnen und draußen. Und bald schon wird es zur Gewohnheit, das Kind, was immer man tut, mit in den Alltag einzubeziehen.

Natürlich wollen Eltern ihr Kind so gut wie möglich fördern. Doch oft glauben Eltern zwischen Arbeit und Haushalt nicht die Zeit für ein Förderprogramm zu haben. Die Autorin zeigt aber auf sehr anschauliche Art und Weise, dass sich normal entwickelte Kinder so etwas auch gar nicht brauchen, sondern, dass eine Förderung der Kinder im Alltag möglich ist. Das tun viele Eltern unbewusst. Sie sprechen, spielen und singen mit ihrem Kind, einfach, weil es Spaß macht.
Das Buch liefert aber eine große Anzahl von Vorschlägen zu Aktivitäten, so dass nie Langeweile aufkommt. Wer auf der Suche nach Kinderliedern, Reimen oder Bastelmöglichkeiten ist oder nach Ideen, wie man Kinder in die Garten- und Hausarbeit einbezieht, wird in diesem Buch fündig. Ein Ausflug in die Natur wird zum spannenden Ereignis, die Küche zum Abenteuerland.
Die Autorin zeigt, wie bestimmte Aktivitäten die Sinne fördern. Man kommt ganz ohne Gängelei aus, denn Kinder dürfen selbst entscheiden, wozu sie Lust haben und was ihnen Spaß macht. Dabei wird aber nicht außer Acht gelassen, dass bestimmte Vorkehrungen getroffen werden müssen, um ein hohes Maß an Sicherheit zu garantieren. Eine kindersichere Wohnung sollte selbstverständlich sein und auch das Spielzeug muss altersgerecht sein.
Eltern, die nach den Vorgaben im Buch handeln, müssen kaum mehr Zeit für die alltäglich zu erledigenden Dinge aufbringen, auch wenn sie das Kind mit einbeziehen. Und das ist das Gute an dieser umfassenden Art der Förderung. Der Alltag mit Kind wird so viel lebendiger und macht auch mehr Spaß.
Klargestellt wird, dass man Kinder weder über- noch unterfördern sollte.
Aber das Buch ist gut strukturiert, so dass man keine Mühe hat, Fördermöglichkeiten einer Altersgruppe zuzuordnen.
Es gibt viele tolle Illustrationen, die man auch gut mit dem Kind betrachten kann.