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 Bibliothek des Lebens: Loslassen - die Kunst, die vieles leichter macht


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis


Viele Menschen halten an alten Gewohnheiten fest, auch wenn diese ihnen schaden. Doch nicht nur Gewohnheiten sind es, die wir nicht loslassen können, auch von Dingen, selbst wenn wir sie nie gebrauchen, oder schlechten Lebensumständen können wir uns nicht trennen. Dabei besteht im Loslassen ein Wandel, eine Veränderung, die der Mensch braucht, vor der er aber meist Angst hat.
Darum hat Irmtraud Tarr einen kleinen Leitfaden geschrieben, der dabei helfen soll, loslassen zu können.

Das Buch ist in drei Teile eingeteilt. Zuerst geht es darum, das Loslassen zu verstehen - warum müssen wir loslassen? Warum hilft es uns? Warum haben wir Angst davor? Diese und andere Fragen beantwortet Tarr. Dabei betont sie häufig, dass man Loslassen lernen kann, dass es zwar Übung braucht, aber dass man letztendlich doch fähig ist, sich von Alteingesessenem zu lösen und einen neuen Weg zu gehen. Zudem trennt Tarr Loslassen und Aufgeben voneinander und erklärt die Unterschiede zwischen beiden Verhaltensweisen.

Im zweiten Teil wird das Loslassen als Aufgabe begriffen. Tarr spricht gezielt Situationen an, in denen Loslassen helfen kann, zum Beispiel beim Ausmisten des eigenen Kleiderschrankes oder des Kellers. Hier wird auch die Trennung von Personen, Lebenshaltungen und Zielen angesprochen. Will man diese Beförderung wirklich oder will man eigentlich seinen alten Job behalten? Muss ein größeres Auto wirklich her?
Dabei erklärt Tarr auch einige Aufgaben, die es leichter machen, loslassen zu können.

Im letzten Teil geht es um das Loslassen als Lebenshaltung. Man muss nicht nur jetzt loslassen können, sondern man sollte sich diese Haltung zu eigen machen, denn noch oft im Leben wird man in Situationen kommen, in denen man keinen anderen Weg gehen kann.

Im Grunde erfüllt das Buch den Anspruch, den es sich gesetzt hat. Tarr erklärt recht gut die Unterschiede zwischen der positiven Haltung des Loslassens und der negativen Haltung des Aufgebens und des Resignierens. Dabei verstrickt sie sich aber manchmal in allzu viele Allgemeinplätze und nichtige Aussagen, die dann nur als Füller dienen, dem Leser aber nicht weiterhelfen.
So wünscht man sich vor allem in den letzten zwei Dritteln des Buches, es gäbe mehr stichhaltige Aussagen - zu oft bleiben Tarrs Erläuterungen schwammig. Ganz klar, jeder muss seine Grenzen selbst finden, muss für sich selbst entscheiden, wann er loslassen und wie lange er noch festhalten will. Doch eine echte Entscheidungshilfe in einer aktuellen Situation wird man nicht bekommen. Das ist schade, denn ansonsten lässt sich das Büchlein ganz gut an.

Fazit: bei der Lektüre wird der Leser viel über sein Verhalten lernen. Für eine echten Leitfaden mangelt es aber an klaren Aussagen.

Sabine Hunsicker



Taschenbuch | Erschienen: 01. August 2007 | ISBN: 9783451059216 | Preis: 8 Euro | 156 Seiten | Sprache: Deutsch

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