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 Oskar und der sehr hungrige Drache

Autoren: Ute Krause
Illustratoren: Ute Krause
Verlag: Oetinger

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Das kleine Bergdorf sieht friedlich aus. Die Bewohner gehen ihrem Tagwerk nach und nichts kann die Idylle gefährden. Doch mit einem Mal bebt die Erde und ein gewaltiger Donner hallt von der Spitze des Berges hinab. Voller Entsetzen verstecken sich die Dorfbewohner in ihren Häusern. Sie wissen, was geschehen ist: Der Drache ist erwacht.
Und ihnen bleibt nichts anderes übrig als eine Prinzessin zu opfern. Denn der Drache ist gefährlich, sehr gefährlich sogar. Und wenn sie seinen Hunger nicht stillen, droht dem ganzen Dorf ein schreckliches Schicksal.
Also suchen sie nach einer Prinzessin - leider gibt es in dem kleinen Dorf nur Bauern und Handwerker, Knechte und Arme. So entscheidet das Los darüber, welches der Kinder man dem Drachen schickt. Zum Entsetzen von Oskars Mutter ist es ihr liebster Sohn, den es trifft. Da hilft kein Flehen und Zetern, Oskar muss den beschwerlichen Weg zur Spitze des Berges antreten und den Drachen zufrieden stellen.
Doch dem gefährlichen, hungrigen Drachen ist der kleine Oskar viel zu mager. Er sperrt ihn in einem goldenen Käfig ein und besorgt ihm nahrhafte Kost. Er hofft, dass der kleine Junge bald Fett ansetzt und einen passablen Bissen abgibt. So beginnt Oskar für sich die köstlichsten Mahlzeiten zu kochen. Alles, was er in der Küche der Mutter gelernt hat, kommt auf den Tisch. Die wundervollsten Gerichte, die verführerischsten Gerüche entströmen dem Käfig und martern den sehr hungrigen Drachen. Doch dieser hasst Menschenessen.
Tag für Tag kocht Oskar die perfektesten Menüs und der Drache wird hungriger und hungriger. Und eines Tages will er prüfen, ob sich der Menschenhappen endlich lohnt gefressen zu werden. Was nun, denkt Oskar?

Ute Krause ist dem aufmerksamen Beobachter des Kinder- und Bilderbuchangebots seit langem bekannt. Ihre Zusammenarbeiten mit Paul Maar, Frederik Vahle, Bernhard Lassahn, Robert Barry, Dorothy Palanza, Saskia Hula oder Paul van Loon sind ebenso nett wie gelungen. Doch nun hat sie in Personalunion gezeichnet und getextet.
Die Geschichte rund um das Dorf, den cleveren Jungen und den gefährlichen Drachen wirkt auf den ersten Blick altbekannt und wenig überraschend. Doch einige "Zutaten" dieser Geschichte sind überraschend neu. So ist der Drache - entgegen vieler Geschichten, die man in Kinderbüchern zu diesem Thema findet - alles andere als freundlich, ja, er ist sogar tatsächlich geneigt, den Menschenjungen aufzufressen. Nicht ohne Spannung verfolgen die kleineren Zuhörer ab vier Jahren dem Verlauf dieser Auseinandersetzung.
Auch die netten, kleineren Einfälle, wie die fehlende Prinzessin, das Losverfahren, die Beschreibungen des Drachen und der Menus sind erfrischend neu und sehr amüsant.

Doch entscheidend für den bleibenden Eindruck, den dieses Bilderbuch bei seinen begeisterten Betrachtern zwischen vier und acht Jahren hinterlässt, sind die Bilder von Uta Krause. Ihr Drache ist so grausam wie lustig, so gefährlich wie herzerfrischend hilflos gegenüber dem cleveren Jungen. Seine Gier, die ihm zum "Verhängnis" wird, ist ebenso menschlich - oder besser drachisch - wie verständlich. Wer kann schon mit hungrigem Magen den Gerüchen eines "Drei-Sterne-Kochs" widerstehen? Und wie dies in Bildern eingefangen wird ist wirklich absolut einmalig.

Der Text, die Bilder des Dorfes, der Menschen, des Berges und der Höhle sind gelungen aber grandios, perfekt und wunderschön gezeichnet ist allein der Drache - und dies ist ein guter Grund, dieses Bilderbuch zu kaufen und seinen Kindern vorzulesen. Da auch der Preis in Anbetracht der Geschichte, der Bilder, des Layouts und der Qualität des Buches angemessen ist, steht einem netten Vorleseabend nichts mehr im Wege.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 01. September 2007 | ISBN: 9783789167485 | Preis: 12,90 Euro | 32 Seiten | Sprache: Deutsch

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