Der Eisbär Emil und das Pinguinmädchen Pauline sind bei Grundschülern beliebte Figuren aus Computer-Lernspielen. In diesem Paket für Erstklässler führen die beiden witzigen Tiere durch ein relativ umfangreiches Übungsheft mit Deutsch-, Mathe- und Konzentrationsaufgaben sowie auf der beiliegenden CD-ROM durch die "Karniggelburg", in der sie eine Menge Matheaufgaben lösen müssen. Klar, dass Kinder den beiden tierischen Sympathieträgern gerne helfen!
Im Heft werden Emil und Pauline zunächst vorgestellt. Auf ihrer Weltreise sind sie am Mühlbacher Weiher gelandet und lernen viele Tiere kennen, vor allem aber Otto Hase, der Geburtstag feiert und die Neuankömmlinge gern einlädt. Rund um diesen Geburtstag gibt es viel zu erledigen, zum Beispiel muss die Geburtstagstorte verziert werden (mit Ornamenten, die das Buchstaben- und Zahlenschreiben gut vorbereiten), dreiteilige Abläufe beim Vorbereiten von Geschenken müssen in die richtige Reihenfolge gebracht werden, an der Geburtstagstafel ist die Sitzordnung genau festzulegen: Wer sitzt dem Geburtstagshasen gegenüber, wer ist Paulines linker Tischnachbar? Außerdem müssen Buchstaben den aus ihnen zusammengesetzten Wörtern zugeordnet werden, die richtigen Artikel werden geübt. Die Kinder arbeiten auch viel mit Wort- und Zahlenkarten, die sie aus dem ersten und dem letzten Blatt des Hefts ausschneiden können. Der zweite Teil des Hefts befasst sich auf spielerische Weise mit der Mathematik der ersten Klasse, das heißt mit Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis zwanzig. Da gibt es zum Beispiel ein lustiges Spiel, bei dem Pauline Pinguin einen schwierigen Parcours über Eisschollen mit Aufgaben zurücklegen muss, originell illustrierte Rätsel und "Rechengeschichten", bei denen cartoonartige Bilder die Rechnungen vorgeben.
Die CD enthält Rechen- und Deutschaufgaben desselben Inhalts und Schwierigkeitsgrads, die aufgrund der interaktiven Aufmachung und entsprechender Effekte für die Kinder natürlich besonders attraktiv sind. Es kann praktisch jeder PC ab WIN 98 oder MacOS 9 verwendet werden, erforderlich sind 300 MHz, 128 MB RAM, eine 16-Bit-Grafikkarte, 10 MB Festplattenspeicher und ein 12-fach-CD-ROM-Laufwerk.

Emil und Pauline muss man einfach mögen, ebenso wie die anderen liebevoll erdachten und ausgeführten Figuren des Zeichners. Die Illustrationen und lustigen Geschichten rund um die Aufgaben lassen die Übungen also eher als ein unterhaltsames Spiel erscheinen denn als eine Wiederholung und Vertiefung des Schulstoffs, um die es sich gleichwohl natürlich handelt.
Das Heft ist im Grunde nicht minder attraktiv als die CD-ROM, weil die Herausforderungen anders gewichtet sind. Ein Labyrinth lässt sich auf dem Papier besser enträtseln, die Arbeit mit den Wort- und Zahlenkärtchen macht Spaß, und wenn man auch in vielen Bildern anfänglich nur bestimmte Elemente markieren soll, so darf man sie anschließend doch ganz nach dem eigenen Gusto ausmalen.
Nicht zuletzt fordert das Heft zum übenden Nachschreiben von Druckbuchstaben auf, wie sie im Druckschriftlehrgang der ersten Klasse geübt werden - dank Emil und Pauline auf recht kurzweilige Weise. Die Ideen im Heft sind sowohl bezüglich des Deutsch- und des Konzentrationsteils als auch der Mathematik sehr abwechslungsreich. Da spuken Geister im Wörterturm, bestimmte Elemente sind in einem großen Bild wieder zu erkennen und zu kennzeichnen und in die Gondeln eines antarktischen Riesenrads darf man jeweils nur eine ganz bestimmte Anzahl Pinguine setzen, die durch eine Aufgabe ermittelt wird.
Die CD-ROM ist ebenfalls von hoher Qualität mit ansprechenden, originellen, gut aufgelösten Grafiken, einfacher Menüführung, mit der auch schon Erstklässler zurechtkommen, und Aufgaben, die in einen lustigen Rahmen eingebettet sind, eben in die Karniggelburg, wo seltsame Kaninchen vor schwierigen Aufgaben stehen. Es wird aber nicht nur buchstabiert und gerechnet: Pauline muss beispielsweise auch mal Zahlen auffangen, die zusammen mit allerlei anderen Gegenständen aus einer Rakete herunterregnen. Sobald die beiden Protagonisten mit sechs Goldstücken belohnt wurden, haben sie ihren Auftrag erfüllt - und ebenso die Kinder.
Da die Aufgaben überwiegend bereits die insgesamt in der ersten Klasse vermittelten Kenntnisse voraussetzen, sollte man mit der Bearbeitung wohl frühestens um den Jahreswechsel beginnen, eher vielleicht sogar erst in den Osterferien. Die Bearbeitung macht den Kindern so viel Spaß, dass man diese Übungen nicht nur Kindern mit Schwächen anbieten sollte, sondern auch Kindern mit durchschnittlichen und überdurchschnittlichen Leistungen; Geläufigkeit schadet keineswegs, und der Umgang mit diesem Paket macht einfach Spaß. Ein rundum gelungenes Set!