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 Deal or no Deal kompakt

Verlag: Clementoni

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


In Anlehnung an die beliebte gleichnamige Sat-1-Show gibt es seit dem Frühjahr 2007 ein Spiel aus dem Hause Clementoni, in dem es um Mut zum Zocken, zugleich jedoch auch um eine vernünftige Risikoabschätzung geht.
Außer einem Block mit Blanko-Schuldscheinen und -Gutschriften sowie einem Bleistift enthält das Spiel vier Sorten beziehungsweise Stapel Karten, nämlich je 24 Gewinnkarten in Blau und in Rot sowie je 24 Kofferkarten, ebenfalls in Blau und in Rot. Auf den Spielkarten befinden sich 24 Gewinnstufen von € 0,5 bis € 250.000, die Kofferkarten sind lediglich durchnummeriert.
Die roten Gewinnkarten werden in aufsteigender Reihenfolge in einem Viereck offen ausgelegt, die anderen Stapel müssen einzeln gemischt werden. Der Stapel mit den roten Kofferkarten wird mit der Rückseite nach oben neben diesem Viereck platziert. Dann verteilt der Geber die verdeckten blauen Gewinnkarten. Sie werden, weiterhin verdeckt, von den einzelnen Spielern ausgelegt. Anschließend teilt der Geber die zunächst ebenfalls verdeckten blauen Kofferkarten aus. Die Spieler legen nun auf jede ihrer Gewinnkarten eine Kofferkarte - mit der Nummer nach oben -, und das Spiel kann beginnen.
Nacheinander ziehen die Spieler vom Stapel rote Kofferkarten. Wer die blaue Kofferkarte mit der entsprechenden Nummer hat, nimmt die darunter verborgene Gewinnkarte auf und dreht die rote Gewinnkarte dieses Werts im Viereck um: Dieser Gewinn steht nicht mehr zur Verfügung. Sind zwölf Karten gezogen, so können die Spieler untereinander die nachfolgend gezogenen Koffer an- und verkaufen, wobei der Preis sich nach Angebot und Nachfrage richtet, denn den Wert des zu ersteigernden Koffers kennt man nicht. Der Verkäufer erhält eine Gutschrift, der Käufer einen Schuldschein über den ausgehandelten Betrag. Auch weiterhin bleiben die blauen Gewinnkarten verdeckt. Sie dürfen erst angesehen werden, wenn alle roten Kofferkarten gezogen sind.
Nun rechnet jeder Spieler die Gewinne auf seinen Karten zusammen und verrechnet sie außerdem mit seinen Gutschriften und Schuldscheinen. Wer am meisten Geld gehortet hat, gewinnt. Das Spiel erstreckt sich idealerweise über mehrere Runden.

Hat man das Spielprinzip erst einmal verstanden, so verläuft das Spiel spannend und macht, vor allem bei größerer Spielerzahl, sehr viel Spaß. Allerdings ist die Beschreibung stellenweise etwas unklar, zum Beispiel wird der Begriff "Runde" nicht eindeutig verwendet, was zunächst zu Verwirrung führen kann. Aufgrund der logischen Struktur des Spiels bleibt letztlich nur die richtige Anwendung.
Was die Hersteller sich bei der Konzeption des Blocks mit den Blanko-Belegen für die Geldtransaktionen gedacht haben, ist ebenfalls zu hinterfragen, denn vor allem bei einer größeren Spielerzahl gehen die Belege nach wenigen Runden aus. Entweder fertigt man fünfzig Kopien der Zettel an und kommt damit über den Spieleabend, oder man weicht gleich auf den guten alten Schreibblock aus.
Jüngere Grundschulkinder, die bereits einen ungefähren Begriff von den Geldbeträgen haben, um die es in diesem Spiel geht, können problemlos mitmachen, wenn ältere Mitspieler das Rechnen übernehmen. Da das Glücksspielelement stark überwiegt, bleibt wenig Raum für pfiffige Eigeninitiative. Das "Oberstübchen ist allenfalls bei der Abschätzung der zu bietenden Beträge gefragt, die sich logischerweise vor allem nach der durchschnittlichen Höhe der noch verfügbaren Gewinne richtet. Daher kann die Frustrationsschwelle natürlich nach ein paar glücklosen Runden überschritten werden, vor allem bei Kindern. Man muss schon Spaß am Nervenkitzel des Glücksspiels haben, um "Deal or no Deal kompakt" zu mögen.
Das Material ist ansprechend gestaltet und robust, die strukturierte Oberfläche der Karten stört allerdings etwas beim Mischen. Das Innenleben der Schachtel hätte man besser dahingehend eingerichtet, dass die vier Kartenstapel jeweils in eigenen Vertiefungen zu liegen kommen; leider vermischen sie sich leicht und müssen zu Beginn einer "Sitzung" neu sortiert werden.
Der Spaßfaktor jedoch gleicht die Mängel weitgehend aus: "Deal or no Deal kompakt" bietet Zockern ab sieben oder acht Jahren die Möglichkeit, sich auf spannende Weise auf Risiken und tolle Gewinnchancen einzulassen. Je nach Spieleranzahl dauert ein Spiel mit entsprechender Rundenzahl von rund zwanzig Minuten bis zu einer Stunde.

Regina Károlyi



Kartenspiel | Erschienen: 01. Februar 2007 | FSK: 7 | ISBN: 5695027 (ModellNr.) | Preis: 10,99 Euro

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