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 Hände weg von Mississippi

Für immer Ferien


Cover
Gesamt +++++
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Endlich Sommerferien!
Und Emma darf zu ihrer kauzigen Oma Dolly aufs Land fahren, zu Hunden, Katzen, Eseln, Kühen und der eigensinnigen Stute Mississippi. Sommerferien auf dem Land, das bedeutet Sonnenschein, sattgelbe Kornfelder, Erdbeerpflücken, Baden im See. Doch Emma erwarten auch schlechte Neuigkeiten: Der alte Klepperbusch ist gestorben und sein schmieriger Neffe Albert Gansmann, von Emma und ihren Freunden Leo und Max ganz einfach "Alligator" genannt, will sich alles unter den Nagel reißen und einen Discounter ins Dorf bauen. Und ihm gehört jetzt auch Mississippi.
Emma und ihre Oma kaufen dem Alligator die hübsche Haflingerstute kurzerhand ab, bevor er sie noch dem Schlachter verscherbeln kann. Aber dann bekommt Gansmann mit, dass ihm das Erbe nur sicher ist, wenn er sich auch um das Pferd seines Onkels kümmert. Ab sofort setzt er alles daran, Mississippi zurückzubekommen. Aber der Alligator hat nicht mit dem Einfallsreichtum und der Entschlossenheit von Emma, Dolly und Leo gerechnet, denn die setzen nun alles daran, Mississippi vor dem Alligator zu schützen, und ein aufregender Sommer erwartet sie alle.

Detlev Bucks ("Sonnenallee", "Männerpension") Verfilmung schafft es, den ganzen Witz und die Spannung von Cornelia Funkes Jugendbuch herüberzubringen. Zoë Mannhardt gibt eine wunderbare Emma und Katharina Thalbach als kauzige Dolly und nicht zuletzt der Comedian Christoph Maria Herbst in seiner Rolle als Fiesling Gansmann sind ebenfalls absolut sehenswert. Aber was "Hände weg von Mississippi" wirklich zu der vielleicht besten Funke-Verfilmung überhaupt macht, ist das Sommerferiengefühl, das der Film einfach perfekt vermittelt beziehungsweise wieder aufleben lässt: sechs Wochen absolute Unbeschwertheit, die vor einem liegen, Sonnenschein, Erdbeeren klauen, durch die Felder reiten und den großen Bruder in den See schubsen. Dabei wünscht man sich tatsächlich ein bisschen, auch noch mal zehn Jahre alt zu sein und Sommerferien zu haben.
Daneben macht der leichtfüßige, spielerische Humor den Film auch nicht nur für Kinder absolut sehenswert: die schräge Nachbarin, die sich jeden Morgen mit Lockenwicklern im Haar darüber beschwert, dass sie die Zeitung als Letztes zugestellt bekommt, der stets um eine strenge Miene bemühte Dorfpolizist (dargestellt von Buck selbst), die alten Omas in ihren Vorgärten, die beim Vorbeigehen immer freundlich grüßen. Bei der Beerdigung des alten Klepperbusch will der Sarg nicht ganz durchs Kirchenportal passen, was der Sache etwas an Würde raubt, und im Hintergrund sieht man immer mal Radfahrer, die sich fluchend einen Berg hoch quälen.
Buck ist ein absolut sehenswerter, einfühlsamer, humorvoller Film für die ganze Familie gelungen, unterlegt mit groovigem Countryrock von "The Bosshoss". Die Verleihung des Deutschen Filmpreises für den besten Kinder- und Jugendfilm ist also insgesamt auch absolut gerechtfertigt.
Die neu erschienene DVD geizt dabei nicht an Extras: Es gibt sowohl einen Drehbericht und ein Making-Of ("Sommerferien beim Film") als auch Interviews mit den Darstellern, insgesamt mit 43 Minuten Spiellänge und Audiokommentare von Regisseur, Darstellern und Kameramann. Der ganze Film liegt dazu auch noch mal als Hörfilmfassung speziell für Blinde vor. Die ganze Aufmachung einschließlich Titeln und Cover ist genauso liebevoll gestaltet wie der Film selbst.

Kathi Wenz



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Oktober 2007 | ISBN: 4009750217177 | Laufzeit: 96 Minuten | Originaltitel: Hände weg von Mississippi | Preis: 16,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch für Hörgeschädigte | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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