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 Die kleine Raupe Nimmersatt

Autoren: Eric Carle
Übersetzer: Viktor Christen
Verlag: Gerstenberg

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Eine kleine Raupe ist aus ihrem Ei geschlüpft. Sie hat Hunger. Also macht sie sich auf den Weg, etwas Essbares zu finden. Am Montag findet sie einen Apfel und frisst sich mitten hindurch. Doch ihr Hunger ist noch nicht gestillt. Am Dienstag findet sie zwei Birnen. Auch in diese frisst sie ein großes Loch. Die ganze Woche frisst sie mehr und mehr. Doch erst am Sonnabend findet sie so viele Sachen, durch die sie sich hindurchfrisst, dass sie am Abend endlich keinen Hunger mehr hat. Im Gegenteil, sie hat sogar Bauchschmerzen.
Doch immer noch will sie mehr fressen. Denn auf die kleine Raupe wartet eine riesige Aufgabe. Sie will sich einen Kokon machen und darin zu etwas werden, das man kaum glauben mag, wenn man die grüne, eher hässliche Raupe betrachtet.

1969 erschien "Die kleine Raupe Nimmersatt". Dieses kleine, einfach Bilderbuch wurde zu einem Weltbestseller ohnegleichen. Immer noch gibt es dieses Bilderbuch, immer noch findet man es in vielen Kinderzimmern und Bibliotheken. Kaum ein Erwachsener, der es nicht kennt, kaum ein Kind, dass dieses Buch nicht schon einmal durchgeblättert hat.
Wie ist der anhaltende Erfolg dieses doch so einfachen Buches zu erklären?
Zunächst muten die "Zeichnungen" - eigentlich sind es Collagen aus mit Acrylfarbe bemalten Seidenpapierschnipseln, die Eric Carle zu Bildern anordnet - sehr simpel und schlicht an. Die Geschichte ist es nicht minder. Eine Raupe frisst sich durch allerlei Essbares und verpuppt sich zum Ende des Buches hin und entschlüpft dem Kokon als Schmetterling. So weit, so einfach und verständlich.
Der Erfolg liegt in dem genialen Konzept hinter den Bildern. Es wird eine Geschichte erzählt, die nachvollziehbar ist - selbst für Dreijährige. In einfacher Art und Weise werden Zahlen eingeführt, die Wochentage und - ganz nebenbei - sogar ein wenig Naturwissenschaft vermittelt. Nicht nur die Gefühle Hunger, Freude, Unwohlsein, auch der Werdegang einer Raupe bis hin zum schönen Schmetterling wird angesprochen.
Und selbst wenn die letzte Doppelseite nach dutzendfachem Vorlesen und Betrachten bekannt ist und keinerlei Überraschung mehr bietet wird sie mit aufgeregter Erwartung, gespanntem Staunen und glücklichem Nicken zur Kenntnis genommen.
Es sind die wundervollen Farben, die herrlich unkomplizierten Sätze, die wunderbare Idee, die Fraßlöcher der Raupe als Löcher in den Pappseiten des Bilderbuchs sicht- und fühlbar werden zu lassen, der stringente Verlauf der Erzählung und die Schlusspointe, die auch heute noch - trotz massiver Konkurrenz durch eine unüberschaubare Fülle an Kinderbüchern - den Erfolge dieses so einfachen Bilderbuchs ausmachen.

Die vorliegende Ausgabe ist sicher nicht die billigste, mit fast zwanzig Euro ist sie sogar sehr teuer. Doch sollte man unbedingt diese große, stabile Variante erstehen. Kleinere Ausgaben sind nicht so beeindruckend und die Paperback-Version schlicht ein Desaster.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 01. Januar 2000 | ISBN: 9783806742312 | Originaltitel: The very hungry Caterpillar | Preis: 19 Euro | 12 Seiten | Sprache: Deutsch

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