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 Lesedetektive: Herr von Blech zieht ein

3. Klasse

Serie: Lesedetektive
Autoren: Salah Naoura
Illustratoren: Michael Bayer
Verlag: Duden Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Tom ist ein richtiger Erfinder. Leider weiß jedoch die Familie sein Talent nicht zu schätzen, denn alle beklagen sich, dass Tom für seine Erfindungen jeden Gegenstand aus dem Haushalt benutzt, den er für tauglich hält.
Eines Tages baut Tom einen Roboter, dessen Körper aus dem nagelneuen Toaster besteht, der einen Wecker als Kopf - mit den Augen einer Puppe von Toms Schwester -, eine Kneifzange und eine Rohrzange als Arme und zwei umgebogene Gabeln als Füße hat. Als Toms Mutter auf der Suche nach dem Toaster wütend in Toms Zimmer stürmt, gelingt es dem Jungen gerade noch, seinen Roboter auf den Balkon zu schmuggeln und dann ganz unschuldig zu tun.
Inzwischen bricht draußen ein mächtiges Gewitter mit heftigen Blitzen los. Draußen am Balkon sprühen Funken, und plötzlich … klopft es von außen an die Balkontür.
Toms Roboter möchte herein! Und er hat ziemlich genaue Vorstellungen davon, was er will, sobald er erst einmal in Toms Zimmer angekommen ist. Herr von Blech, so sein Name, bezieht Toms Schrank, den er für sein Haus hält. Und dann stellt er nach und nach einiges auf den Kopf, denn er versteht Toms Welt ganz und gar nicht.
Irgendwann gelingt es Tom nicht mehr, Herrn von Blech vor seiner Familie zu verstecken. Tom befürchtet das Schlimmste für den kleinen Toaster-Wecker-Zangen-Gabelmann.

Selbst lesefaule Jungs dürften an dieser originellen, stellenweise zum Brüllen komischen und zugleich spannenden Geschichte viel Spaß haben. Nicht nur, dass sie sich vor allem anfangs in Tom wieder finden, dessen Forscher- und Erfindungsdrang durch die scheinbar kleinliche Familie ständig eingeengt wird, die Eigendynamik, die sich rasch entwickelt, als Herr von Blech sozusagen lebendig wird, sorgt für einen wirklich fulminanten Verlauf der in vier Kapitel unterteilten Erzählung.
Die Charaktere wirken authentisch und passen perfekt in die Lebenswelt eines sieben- oder achtjährigen Jungen, eine manchmal nervende große Schwester eingeschlossen.
Da der Text in der von der Schule her gewohnten einfachen Fibelschrift und in komfortabler Größe gehalten ist, fällt das Lesen nicht allzu schwer. Der Textanteil überwiegt in diesem für Drittklässler konzipierten Buch natürlich deutlich gegenüber den Illustrationen, die pro Doppelseite etwa ein Viertel des Raums beanspruchen. Ausdrucksstark geben die Bilder den wesentlichen Inhalt der Doppelseite wieder.
Worttrennungen am Zeilenende kommen vor, jedoch relativ selten, sodass die Möglichkeit zu flüssigem Lesen auch für nicht perfekte Leser aus der Zielgruppe besteht. Und da sich die Reihe, zu der das Buch gehört, "Lesedetektive" nennt, sind natürlich auch textbezogene Aufgaben zu lösen. Dies sollte jedoch nicht schwerfallen. Als Lösungsschlüssel dient ein Lesezeichen, das man ans Lesebändchen binden kann. Wer alle Fragen richtig beantwortet hat, kommt auf das Lösewort. Unermüdliche können an einer am Buchende angebotenen Verlosung teilnehmen, wenn sie eine weitere Frage etwas ausführlicher bearbeiten.
Das Buch bietet recht viel Lektüre für Drittklässler, überfordert sie jedoch dank der komfortablen Aufmachung nicht, zumal die Leser nach jedem Kapitel eine Pause einlegen können. Ob sie das wollen, sei dahingestellt, denn die Geschichte ist so mitreißend, dass die meisten Kinder wohl kaum zwischendurch aufhören möchten. Dank der robusten Gestaltung hält das Buch einiges aus. Ein sehr gelungenes Buch, das vor allem Jungen anspricht und sie zwanglos zum konsequenten Lesen ermuntert.

Regina Károlyi



Hardcover | Erschienen: 01. März 2007 | FSK: 7 | ISBN: 9783411708024 | Preis: 7,95 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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