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 Die Abenteuer von Aguila und Jaguar, Folge 1: Die Stadt der wilden Götter


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Alex wuchs lange Zeit als behütetes Kind auf. Doch als seine Mutter schwer an Krebs erkrankt, gerät sein Leben aus den Fugen. Er bekommt plötzlich Aggressionen und kann an der Zukunft kaum etwas Gutes entdecken. Dann muss seine Mutter in eine Klinik. Da sein Vater sie begleiten will, werden Alex und seine Schwestern auf die beiden Großmütter aufgeteilt, bis die Eltern wiederkehren. Und Alex hat das große Pech, zu seiner verrückten Oma Kate zu müssen. Schon der Weg dorthin gerät zum Abenteuer: Er kommt in New York an, wird von seiner Oma nicht abgeholt und außerdem ausgeraubt. Als er schließlich deren Wohnung erreicht, ist er halb erfroren. Doch kaum in der Wohnung angekommen, reist er mit seiner Oma Kate an den Amazonas. Oma Kate ist Reporterin des National Geographic; und sie soll dort, im abgeschiedenen Amazonas-Gebiet, nach einem unheimlichen Monster suchen, das bereits mehrere Menschen getötet hat.
Von hier an wird Alex’ Leben vollständig umgekrempelt. Nicht nur die Einheimischen und die fremde Fauna und Flora setzen ihm zu. Ein einheimisches Mädchen und ein alter Zauberer geben ihm schwere Rätsel auf. Als er dann noch einem bestialischen Plan auf die Spur kommt, muss er sich mit all seinen Gefährten - seiner Oma, der Ärztin Emilia Torres, den beiden Fotografen, die seine Oma begleiten, und dem einheimischen Führer Santos - auf ein tödliches Spiel einlassen. Doch bald merkt Alex, dass im Dschungel nichts so ist, wie es scheint. Und als er durch ein Eingeborenenvolk in die Stadt der wilden Götter geführt wird, versteht Alex zum ersten Mal, wo sein Platz im Leben ist.

Allendes Geschichte ist zwar kompakter, jugendgemäßer als ihre Erwachsenenbücher, doch auch diese schafft eine faszinierende Mischung aus Abenteuer, Mythos und Krimi. Dabei wandert sie zunächst in kleinen Episoden durch Alex’ Leben, und diese hängen kaum mehr aneinander als die Episoden in alten Sagengeschichten. Erst im Laufe der Geschichte schält sich zunächst der rote Faden des Abenteuers, dann des Krimis und schließlich die Geschichte vom Erwachsenwerden Alex’ heraus. Und Allende schafft es meisterlich, diese drei Fäden so miteinander zu vermischen, dass sie eine Einheit ergeben.
Insgesamt ist die Geschichte sehr lehrreich, denn Allende flicht immer wieder kleine Erläuterungen ein, ohne dass diese belehrend wirken. Vieles in dieser Erzählung ist sehr grausam. Mehr als jeder andere Jugendbuchautor schildert Allende nicht nur das Leben sehr sinnlich und realistisch, sondern auch den Tod. Das ist teilweise nur für Hartgesottene. Das eine und andere Mal fühlt man sich in eine Szene eines Filmes wie "Saw" versetzt.
Marc Oliver Schulze liest die Geschichte mit gleichmäßiger Qualität und obwohl er nicht so stark mit der Stimme spielt, verleiht er jeder Figur einen eigenen Charakter. Jedenfalls bringt er diese manchmal recht komplexe Geschichte hervorragend auf CD und es macht keine Probleme, ihm - dem Sprecher - und ihr - der Geschichte - zu folgen.
Schreckhafte Jugendliche sollten trotz der guten Geschichte um diese einen Bogen machen. Für alle anderen wird sie für mehrere Stunden ein tiefes und lehrreiches Vergnügen bringen.

Frederik Weitz



CD | CD-Anzahl: 8 | Erschienen: 01. August 2002 | ISBN: 9783899400236 | Laufzeit: 540 Minuten | Originaltitel: La Ciudad de las Bestias | Preis: 24,95 Euro

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