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 Divided Assets

Abenteuerband der zweiten Edition

System: Shadowrun
Verlag: FASA

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Leitbarkeit
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Dieser englischsprachige Abenteuerband von Tom Dowd, der mit einem Cover von Doug Andersen versehen ist, ist an sich für die Verwendung im Zusammenhang mit der nicht mehr erhältlichen Denver-Box gedacht. Es ist allerdings überhaupt kein Problem, diesen Run auch ohne diese Box oder einfach mit einigen Anpassungen in einer völlig anderen Stadt umzusetzen.

Auf insgesamt 64 Seiten wird der Auftrag und mögliche Wege, die zu seiner Ausführung führen, beschrieben. Die Runner sollen hierbei einen achtjährigen Jungen extrahieren und eine Weile auf ihn achten, wobei ihnen dringend ans Herz gelegt wird, auf sein Wohl zu achten und den Jungen nicht unnötig zu verängstigen oder gar zu traumatisieren.

Einen großen Teil des Buches nehmen ausführliche Beschreibungen der Orte ein, an denen das Team sein Glück versuchen kann. Das Angebot reicht hier von der Schule des Jungen bis hin zu seinem Therapeuten, was ja gut gemeint ist, erfahrungsgemäß aber in der Praxis doch nicht alle Optionen abdeckt, die Spielern so einfallen und in jedem Fall zu viele Seiten einnimmt.
Immerhin sind die einzelnen Optionen aber durch Kartenmaterial und auch Systempläne ergänzt.

Die im Anschluss beschriebenen NSC werden allesamt mit Schadensmonitor dargestellt, was sehr angenehm ist, außerdem bietet das Buch mehrere Seiten mit Handouts, wobei es sich um Chipinformationen handelt, eine Timeline von zwei Seiten, die die eng beieinander liegenden Ereignisse im Überblick festhält, eine Karte von Denver und ein vereinfachtes System zur Nutzung der Matrix.

Für den Run kann das gesamte Team 50.000 Nuyen einstreichen und die Karmapunkte sind mit zehn bis sechzehn angegeben, wohlgemerkt ohne Einbeziehung der persönlichen Zuteilungen nach dem Grundregelwerk. Das ist natürlich absolut zuviel und im Zusammenhang mit dem Auftrag auch nicht wirklich gerechtfertigt.

Dieser Run bietet eine definitive Abwechslung zu vielen anderen, ist allerdings derart untypisch, dass ich seine Umsetzung für sehr schwierig halte. Sind die Spieler und ihre Charaktere dem Spielleiter nicht sehr gut bekannt, wird man mit diesem Abenteuer ebenso auf die Nase fallen wie mit einer Runde aus primär emotionalen Klötzen.
Im Rahmen einer lang laufenden Kampagne mit entsprechend hohem Grad und hoher Transparenz der Charakterentwicklung auch zwischen den einzelnen Runs halte ich den Run für okay, vom Stuhl reißt er dann allerdings auch nicht.
Insgesamt ist das Thema gut getroffen, die Umsetzung eignet sich aber wohl nur wirklich für den Romanbereich.

Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH,
www.fanpro.com und www.f-shop.de

Tanja Elskamp



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