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 Die Schiffbrüchigen von Ythaq, Band 2: Die falsche Ophyde

Ophyde la géminée


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Achtung: Wer "Terra Incognita", den ersten Teil der Serie "Die Schiffbrüchigen von Ythaq", noch nicht gelesen hat, wird in dieser Rezension zwangsläufig einiges über dessen Inhalt erfahren. Informieren Sie sich hier über den Auftaktband der Abenteuerserie von Christophe Arleston und Adrian Floch.

Callista ist mit knapper Not der Folter durch die Markgräfin Ophyde entkommen. In Windeseile hat sie deren Maske und Kleidung angelegt und den Söldnerführer Dhokas die Leiche der von ihr Getöteten entsorgen lassen. Leider missversteht sie dessen eilfertige Erledigung dieses Auftrags. Sie glaubt, Ophydes Untergebene und Dhokas getäuscht zu haben. Als sie wenig später im Palast eintreffen und Callista ihrer Enttarnung durch die ebenfalls herrschende Zwillingsschwester der Ophyde entgegensieht, nimmt Dhokas zwar die wahre Herrscherin fest, doch nur um wenig später klar zu stellen, dass er nun herrschen wird und Callista seinen Befehlen gehorchen wird.
Derweil suchen Granit, Narvath und der Feng nach Callista. Sie glauben, dass die verwöhnte Passagierin des auf Ythaq gestrandeten Luxuskreuzers Sternenstaub gefangen genommen und ins Gefängnis des Ophydenpalastes geworfen wurde. Mit Hilfe des Vaters von Feng hoffen die Gefährten nicht nur auf die extrem abgeschottete Gefängnisinsel zu gelangen, sondern auch, Callista zu befreien und den Wärtern zu entkommen.

Nach dem furiosen Auftakt der Serie im ersten Teil enttäuscht Band Zwei keine Sekunde. "Die falsche Ophyde" setzt wieder auf eine pointenreiche Geschichte, würzt mit Humor und rundet mit reichlich Action ab. Doch wie bereits in "Terra Incognita" steckt auch "Die falsche Ophyde" voller Überraschungen. Die Handlung ist absolut unvorhersehbar, Klischees werden vermieden und die Spannung, die Autor Arleston und Zeichner Floch erzeugen, ist einmalig.

Wieder beweist Christophe Arleston, Texter und Kreateur des Szenarios, dass er es versteht eine fremde Welt zu erschaffen und seine Geschichte in solch aberwitzigem Tempo zu erzählen, dass dem Leser Hören und Sehen vergehen. Atemlos vor Spannung folgt man dem Geschehen, unterbrochen durch Lachsalven oder breites Schmunzeln. Dank der grafischen Umsetzung durch Adrian Floch fühlt man sich in der mittelalterlich anmutenden Welt sofort zu Hause und betrachtet fasziniert das Panoptikum an Protagonisten und bewundert die zahllosen Details, die am Rande des Geschehens dafür sorgen, dass der gewünscht reale Eindruck entsteht.
Dank der Farbgebung von "Crazytoons" und der perfekt erscheinenden Übersetzung von Tanja Krämling ist dieser Comicband ein wahrer Genuss. Niemand vermag nach den beiden ersten Bänden vorauszusehen, wohin die Reise geht und wie es den Schiffbrüchigen auf Ythaq ergehen wird.

Diese Mischung aus Fantasy, Science-Fiction und Mittelalter ist einmalig auf dem deutschen Comic-Markt. Kaum jemand, der diese Serie zu lesen beginnt, wird aussteigen, ehe er nicht den letzten Band (in Frankreich ist im Dezember 2007 der fünfte Band der Reihe erschienen) gelesen hat. Diese erfrischend unkonventionelle Geschichte sucht ihresgleichen und ist ein Meilenstein in der Karriere von Christophe Arleston und Adrien Floch.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 01. Dezember 2006 | ISBN: 9783939823056 | Preis: 13,80 Euro | 64 Seiten | Sprache: Deutsch

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