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 Sherlock Holmes, Folge 18: Der Hund der Baskervilles

Sherlock Holmes, Folge 18


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


An die vorliegende Produktion aus dem Hause Maritim stellt der Hörer von vornherein hohe Ansprüche, denn Sherlock Holmes ist nicht nur der vermutlich berühmteste Detektiv der Weltliteratur, "Der Hund der Baskervilles" - oft fälschlich als "Der Hund von Baskerville" veröffentlicht - ist darüber hinaus wohl auch noch sein bekanntester Fall. Man darf also gespannt sein, was das Hörspiel-Label innerhalb seiner "Sherlock Holmes"-Reihe aus diesem hochkarätigen Stoff gemacht hat.

Seit ein Vorfahr der Baskervilles ein schreckliches Verbrechen begangen hat, lastet ein Fluch auf der vornehmen Familie: Ein teuflischer Höllenhund mit glühenden Augen soll seitdem jeden männlichen Baskerville-Erben zerfleischt oder in den Tod gehetzt haben. Da auch die beiden Vorbesitzer von Baskerville Hall vor ihrer Zeit an plötzlichem Herzversagen verstorben sind, will der neue Erbe, Sir Henry, sichergehen, nicht auch ein Opfer der höllischen Bestie zu werden. Aus diesem Grund zieht er den Meisterdetektiv Sherlock Holmes und dessen Freund und Kollegen Dr. Watson zu Rate - und die sind beide gleichermaßen von diesem Fall fasziniert. Während Holmes in London bleiben und einige wichtige laufende Ermittlungen fortführen muss, fährt Watson mit Sir Henry nach Baskerville Hall ins Dartmoor, um dort ein Auge auf den Erben zu haben und ihn nötigenfalls schützen zu können. Watson hält nicht nur die Augen offen und sammelt Fakten und Aussagen der Bediensteten und Nachbarn, er informiert Holmes zudem in regelmäßigen Abständen schriftlich über seine Erkenntnisse. Doch dann spitzt sich die Situation zu und das Heulen des Höllenhundes ist im Moor weithin zu hören ...

"Der Hund der Baskervilles" sticht unter allen "Sherlock Holmes"-Erzählungen bereits insofern heraus, als dass der Meisterdetektiv über weite Strecken der Handlung hinweg in den Hintergrund tritt und an seiner Stelle Dr. Watson das Ruder in die Hand nimmt. Dabei entwickelt sich Holmes’ ständiger Begleiter jedoch keineswegs plötzlich selbst zum Meisterdetektiv, sondern fällt im Gegenteil überhaupt nicht aus seiner gewohnten Rolle des Beobachters und Augenzeugen heraus. Sympathisch, unterhaltsam und spannend erzählt er in der ersten Person von den Geschehnissen im Dartmoor und trägt seine Erkenntnisse beflissen zusammen, um seinem Freund so zu ermöglichen, nicht nur an diesem Fall teilzuhaben, sondern ihn womöglich von London aus zu lösen. In Verbindung mit dem düster, geheimnisvoll und mysteriös komponierten Handlungsverlauf nimmt so ein überaus gelungener Kriminalfall Gestalt an, der vom Produktionsstudio Maritim darüber hinaus hervorragend in Szene gesetzt wurde.
Atmosphärische Musik und eine überaus realistische Geräuschkulisse verstärken das Bild, das vor dem inneren Auge des Hörers während dieses Hörspiels entsteht, und Christian Rode (Sherlock Holmes) sowie Peter Groeger (Dr. Watson) stehen als lobenswertes Duo ein weiteres Mal einem professionellen Ensemble voran, das von Gastsprechern wie Walter von Hauff (Sir Henry Baskerville), Crock Krumbiegel (Dr. James Mortimer) oder Thomas Karallus (Alfred Stapleton) hervorragend verstärkt wird.

Fazit:
Vieles kann man bei der Adaption einer solch bekannten Vorlage wie "Der Hund der Baskervilles" in das Medium Hörspiel falsch machen, doch davon ist bei der vorliegenden Produktion nichts zu spüren. Im Gegenteil: Von einer wunderbaren Handlung über herausragende Sprecher bis hin zu einer stimmigen Musik- und Geräuschkulisse stimmt hier wirklich alles - sieht man einmal von der mageren und wenig ansprechenden Aufmachung des Hörspiels ab.

Valentino Dunkenberger



CD | CD-Anzahl: 2 | Erschienen: 01. November 2007 | ISBN: 9783867140560 | Laufzeit: 135 Minuten | Originaltitel: The Hound of the Baskervilles | Preis: 11,95 Euro

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