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 Hellboy: Hellboy - Unnatural Selection

Serie: Hellboy
Autoren: Tim Lebbon
Verlag: Pocket Books

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Mit seinem ersten Auftritt 1993 begann für den Dämon Hellboy und dessen Erfinder Mike Mignola eine unvergleichliche Erfolgsstory, deren vorläufiger Höhepunkt zweifellos die filmische Verbeugung durch den mexikanischen Regisseur und Oscarpreisträger Guillermo del Torro darstellte. Doch damit ist die Geschichte des sympathischen Antihelden noch längst nicht beendet. Neben neuen Comics und Graphic Novels wartet schon ein neuer Film und zudem eine ganze, in unregelmäßiger Reihenfolge erscheinende Buchserie auf die zahlreichen Fans. Mit dem Briten Tim Lebbon wurde zudem einer der gegenwärtig erfolgreichsten Horrorautoren ins Boot geholt; gute Vorzeichen also, die Hellboy-Erfolgsstory auch in belletristischer Form fortzusetzen.

Und schon auf den ersten Seiten macht Lebbon seinem Helden - und dessen Kollegen von der B.U.A.P. ("Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen") - das Leben richtig schwer, tauchen doch praktisch überall auf der Welt und zur gleichen Zeit längst ausgestorbene oder eigentlich nicht real existierende Kreaturen auf. So muss sich Hellboy in Rio de Janeiro mit einem Drachen herumschlagen, während es seine Kollegen Liz Sherman und Abe Sapien mit einem Feuer speienden Phönix und einem riesigen Alligator zu tun bekommen, der die Kanäle Venedigs zu seinem neuen Jagdrevier erkoren hat. Ein weiterer Tag im Büro ...

Zur gleichen Zeit verfolgt Abby Paris, eine weitere B.U.A.P.-Angestellte, die Spuren eines Werwolfes, der eine blutige Schneise in Baltimore hinterlassen hat. Gleichzeitig wird die junge Frau immer stärker von ihrer eigenen, unklaren Vergangenheit eingeholt; nicht ahnend, dass ihr "Schöpfer" hinter den globalen Angriffen steckt, die lediglich ein einziges Ablenkungsmanöver sind ...

"Unnatural Selection" (zu deutsch "Unnatürliche Auslese") beginnt spektakulär und rasant, ganz wie man es von Lebbon erwartet hat. Doch dann verzettelt er sich immer mehr in Abby ParisÂ’ Vergangenheit und eine sehr spannende und originelle Geschichte verwandelt sich urplötzlich in eine reichlich zähe Angelegenheit. Da kann auch der unkomplizierte und dadurch flott zu lesende Schreibstil Lebbons das Ruder nicht mehr herumreißen. Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen. Auch das spektakuläre Finale kann da - leider - nicht mehr viel retten.

Fazit: "Unnatural Selection" hätte ein spektakulärer Roman werden können, hätte der Autor sein Werk zumindest geringfügig gestrafft ... Schade, Chance vertan!

Torsten Scheib



Taschenbuch | Erschienen: 01. März 2006 | ISBN: 9781416507833 | Preis: 7,98 Euro | 320 Seiten | Sprache: Englisch

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