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 Justice League of America, Band 3: Justice League of America 3

Die Lightning-Saga


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Die Justice League of America (JLA) ist der Zusammenschluss einiger der bekanntesten Superhelden des DC-Universums. Zu ihren Mitgliedern gehören unter anderem Superman, Batman und Wonder Woman. Mit vereinten Kräften versuchen sie, die Erde vor inneren wie äußeren Gefahren zu schützen.

Als die JLA auf einen Teenager trifft, der behauptet, ein Held namens Karate Kid aus dem 31. Jahrhundert zu sein, wird schnell klar, dass Unterstützung nicht schaden kann. Deshalb bittet man die Justice Society of America (JSA) um Hilfe: ein Team von Superhelden, die zwar weniger berühmt sind als Superman und Co., aber bereits seit dem Zweiten Weltkrieg im Geschäft sind und es sich nun zur Aufgabe gemacht haben, Nachwuchs-Helden auszubilden.

Es stellt sich nicht nur heraus, dass auch deren Mitglied Starman aus dem 31. Jahrhundert stammt, sondern dass neben ihm und Karate Kid noch fünf weitere Teenager aus der Zukunft in die Gegenwart gereist sind, getrieben von einer geheimnisvollen Mission, an die sie sich selbst nicht mehr erinnern können.

Die Mitglieder beider Ligen bilden fünf kleine Teams, um die anderen Zeitreisenden zu suchen und herauszufinden, was diese vorhaben. Es ist eine Aufgabe, die sie in fünf verschiedene Städte, verteilt auf mehrere Kontinente - und sogar zwei verschiedene Planeten - führt. Schon bald ist klar, dass die Suche ein Wettlauf gegen die Zeit ist, denn die Teenager aus der Zukunft wissen zwar nicht mehr, mit welcher Aufgabe sie betraut wurden - wohl aber, dass bei deren Erfüllung einer von ihnen sterben wird …

Das erste offizielle Crossover zwischen der JLA und der JSA darf durchaus als sehr gelungen bezeichnet werden. Allerdings muss man fairerweise deutlich sagen, dass die Geschichte sich nicht für diejenigen eignet, die im DC-Comic-Universum Neulinge sind. Zahlreiche Charaktere und Referenzen auf historische Begebenheiten innerhalb des fiktiven Universums machen für den Fan die "Lightning-Saga” richtig interessant. Für alle anderen wird es aber recht undurchsichtig und verwirrend. Gerade Leser allerdings, die sich noch an die Abenteuer der JLA (damals: "Gerechtigkeitsliga”) und ihrem Gegenstück aus dem 31. Jahrhundert, der Legion of Superheroes, erinnern, die auch in deutscher Sprache in den Mittachtzigern verlegt wurden, dürften ihre Freude an der Geschichte haben. Denn zu eben jener Superheldengruppe gehören die sieben Teenager, die in der Gegenwart gestrandet sind.

Zudem ist es erfreulich, dass DC seinen Trend fortsetzt, nicht nur auf actionlastige Handlungen zu setzen, sondern auch auf emotionale oder dramatische Geschichten, in denen es nicht um die Rettung des ganzen Universums geht, sondern darum, einen Selbstmord zu verhindern - und herauszufinden, was unter der Oberfläche tatsächlich passiert.

Da die "Lightning-Saga” ein Crossover ist, das im Original in zwei verschiedenen Comicserien veröffentlicht wurde, sind für die fünf Ausgaben zwei verschiedene Autoren und drei verschiedene Zeichner verantwortlich. Da es sich bei den Autoren allerdings um Brad Meltzer und Geoff Johns handelt, die in den letzten Jahren bewiesen haben, dass sie für das DC-Universum hervorragende Arbeit leisten können, und die Geschichte offensichtlich gut durchdacht wurde, wirkt dies keinesfalls störend. Meltzer, eigentlich Romanautor, zeigte sich bereits für die hochgelobte Mini-Serie "Identity Crisis” verantwortlich, Johns hat unter anderem sehr erfolgreich die "Teen Titans” relauncht.
Einzig den Anfang der Lightning-Saga hätte man etwas stringenter gestalten können, so dass der Einstieg in die Handlung leichter fallen würde. Dafür nutzen die Autoren diesen Part jedoch, die Beziehung der Charaktere untereinander weiter auszubauen, was für die monatlich laufenden Comicreihen sicher ein Pluspunkt ist.
Der Stil der drei Zeichner ist zwar unterschiedlich, harmoniert jedoch miteinander und wirkt nicht störend.

Die Übersetzung entspricht der durchschnittlichen Qualität von Superhelden-Comics. Der Band ist von Panini Comics ein weiteres mal schön aufgemacht und die eigentliche Comic-Story wird von einem Vorwort, einem Abschlusskommentar und einigen Randdaten zu auftretenden Charakteren begleitet. Ein ausführlicherer redaktioneller Teil wäre sicher schön gewesen, denn man kennt sich augenscheinlich gut mit der Thematik aus.

Fazit: Die Lightning-Saga ist eine spannende Geschichte für die Comic-Fans, die eher an dramatischen Handlungen Gefallen finden als an Kampfgetümmel und viel Action. Aufgrund der vielen Referenzen zum DC-Universum eignet sich der Sammelband jedoch eher für diejenige, die sich gut auskennen - oder zumindest bereit sind, viel im Internet zu recherchieren.

Christian Handel



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