Media-Mania.de

 Das perfekte Verbrechen


Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Bildqualität
Extras
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Der junge Staatsanwalt Willy Beachum hat es geschafft: Ihm winkt eine Anstellung bei einem der angesehensten Anwaltsbüros der Stadt. Höchste Zeit also, die schlecht bezahlte Stelle bei der Staatsanwaltschaft zu kündigen und einem neuen, wohlhabenden Leben entgegenzublicken.
Einen letzten Job allerdings soll er vor seinem Wechsel noch übernehmen, wenngleich dieser recht einfach erscheint: Ein Mann namens Ted Crawford wird beschuldigt, seine Frau angeschossen und lebensgefährlich verletzt zu haben. Da er bereits ein Geständnis unterschrieben hat, sich niemand sonst am Tatort befand und auch die Mordwaffe gefunden wurde, scheint der Fall schon vor der Anhörung so gut wie abgeschlossen. Doch weit gefehlt - aus der angeblichen Mordwaffe wurde kein einziger Schuss abgefeuert, und auch das Geständnis wird nicht zugelassen, denn einer der anwesenden Polizeibeamten hatte ein Verhältnis mit Crawfords Frau. Grund genug für die Richterin, auch dieses Beweisstück als nichtig zu deklarieren.
Willy Beachum, der es nicht gewohnt ist, zu verlieren, hat plötzlich nichts mehr gegen den mutmaßlichen Mörder in der Hand und ermittelt fieberhaft, um neue Beweise aufzutreiben, bevor Crawford freikommt …

Anthony Hopkins wurde mehrmals für den Oscar nominiert und durfte sogar einen mit nach Hause nehmen, hinzu kommen zahlreiche weitere Medienpreise und -nominierungen für seine stets exzellenten Schauspielleistungen. Da kann ein junger Darsteller wie Ryan Gosling, der zwar auch eine Oscarnominierung vorzuweisen hat, dem sonst aber noch keine Rollenwahl geglückt ist, die ihn einem breiteren Publikum zugänglich machte, ohnehin nicht gegen ankommen. Oder doch?
In "Das perfekte Verbrechen" ist es tatsächlich so, dass der junge Akteur dem erfahrenen Hopkins die Schau stiehlt. Als junger, ehrgeiziger Staatsanwalt hat er gegenüber dem Bösewicht natürlich die Sympathiepunkte klar auf seiner Seite. Aber das ist es nicht allein: Ryan Gosling spielt brillant auf als egoistischer und arroganter, aufstrebender Anwalt, der angesichts eines solch bösartigen, hochintelligenten Angeklagten sein Gewissen entdeckt und der Gerechtigkeit Genüge tun will, nicht nur seinem Ego wie sonst. Hopkins spielt gewohnt gut, bleibt aber neben dem frischen Gosling fast etwas blass. Die diabolischen Züge eines Hannibal Lecter sucht man da vergebens.
Neben den Darstellerleistungen können vor allem die Dialoge überzeugen. Hier werden keine typischen Phrasen gedroschen, und ironische oder bissige Kommentare verstärken die Dialoge der Charaktere, die vor allem bei Wortgefechten zwischen Gosling und Hopkins auftrumpfen können. Auf Action wird dabei verzichtet, was dem Film gut tut; zu selten sind mittlerweile Filme, die auf Spannung von innen heraus aufbauen. Und so wird der Zuschauer zur Abwechslung mal von Verfolgungsjagden, Schießereien und ständigen Todesgefahren verschont, sodass sich die Regie völlig auf das Spiel der beiden Hauptdarsteller konzentrieren kann.

An Extras gibt es übliche Trailer, zwei alternative Enden und einige entfallene Szenen, also eine sehr übersichtliche Auswahl an weiteren Informationen auf der DVD.

Mit "Das perfekte Verbrechen" ist Regisseur Gregory Hoblit ein spannender Thriller gelungen, der ohne Action, wilde Kamerafahrten oder übertriebene Showdowns auskommt und stattdessen mit geschliffenen Dialogen, zwei tollen Hauptdarstellern und einer gut konstruierten Geschichte aufwarten kann. Fans von etwas anspruchsvolleren, ruhigen Filmen werden hier voll auf ihre Kosten kommen.

Tina Klinkner



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. November 2007 | FSK: 12 | Laufzeit: 108 Minuten | Originaltitel: Fracture | Preis: 17,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch, Englisch, Dt. f. Hörgesch. | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

Bei Amazon kaufen


Ähnliche Titel
ZelleFar NorthDas Komplott über dem OzeanStirb langsam 4.0 (Blu-Ray)Removal