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 Krigstein, Band 2: Krigstein 2

Serie: Krigstein, Band 2
Autoren: Haimo Kinzler
Herausgeber: Christian Heesch
Verlag: Zwerchfell Verlag

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Endlich, wird sich so manch einer gedacht haben. Nach neun Jahren Funkstille ist im Herbst 2007 endlich die Fortsetzung von Haimo Kinzlers "Krigstein" im Zwerchfell Verlag erschienen. An einer wirklichen Fortsetzung schien Herr Kinzler jedoch nicht interessiert zu sein. Anstatt die im ersten Band angefangen Handlungsstränge gebührend fortzuführen, führt er eine Reihe neuer Figuren und Verstrickungen ein und verliert dabei die ursprüngliche Geschichte aus den Augen. Es mag natürlich sein, dass noch eine Vielzahl weiterer Bücher geplant ist, die ein wenig Klarheit in die ganze Angelegenheit bringen werden.

Band Drei ist bereits fertig gezeichnet und soll uns anscheinend die Jugenderinnerungen des von Dintershöhe näher bringen. Vielleicht bekommen wir dort auch endlich den ominösen Krigstein zu Gesicht, der - soviel wurde in diesen Band bereits verraten - ein Erzfeind des guten Oberstleutnants ist. Dieser befindet sich übrigens immer noch in einem tödlichen Streit mit seinem Adjutanten Leutnant Fischer. Beide sehen sich allerdings zu einem kurzzeitigen Waffenstillstand verpflichtet, um sich aus einer äußerst prekären Lage zu befreien.

Gefreiter Kat Kadz und die legendäre Fliegerin Hannah Peitsch haben den Flugzeugabsturz überlebt und machen sich sofort auf den Weg, um den mysteriösen Koffer zu seinem Bestimmungsort zu bringen. Ihr Weg führt sie aufs offene Meer, wo sie auf Überleutnant Kotzbrock und seine Mannschaft stoßen. Deren, als sowjetisches U-Boot getarntes, Schiff wurde kurz zuvor von dem uns schon aus dem ersten Band bekannten mysteriösen U-Boot versenkt. Die Crew um Kapitän Bloober war es leid, sich den anbiedernden Singsang der anderen anzuhören. Vor dem Eintreffen Peitschs und Kadz? ordnet Bloober den Tauchgang an und verpasst die beiden nur um Haaresbreite. Das scheint nicht sonderlich tragisch, denn Hannah Peitsch vergisst ihren Auftrag sobald sie den ihr nicht unbekannten Überleutnant Kotzbrock erspäht. Sofort werfen sich die beiden Liebesbekundungen und Pistolenkugeln - die wohl nur eine besondere Art der Zuneigung bekunden sollen - an den Kopf.

Das war bei Weitem noch nicht alles. Der Übersicht halber habe ich noch drei weitere Nebenhandlungen außen vorgelassen. Haimo Kinzler hat sich in seinem zweiten Krigstein-Band eindeutig zu viel vorgenommen. Darunter leidet vor allem der Humor. Die Witze sind dumpf und schal und haben nichts mehr mit den herrlich sarkastischen und zynischen Seitenhieben des ersten Bandes gemeinsam. Anstatt des Witzes wird uns hier rasante Action geboten. Es wird unentwegt geschossen, zerstört und geflucht, leider auf unterstem Niveau.

In einer Sache ist sich Haimo Kinzler jedoch treu geblieben. Noch immer weiß niemand so recht, worauf die ganze Geschichte hinauslaufen soll. Bis jetzt ist es nur eine Aneinanderreihung verschiedener Geschichten, die mit jedem Bild langweiliger und uninteressanter werden. Fortsetzung folgt heißt es wieder einmal am Ende. Ob dies ein Versprechen oder eine Drohung ist, wird sich erst zeigen müssen.

Leider ist die Bindung äußerst unsauber. Nach einmaligem Aufschlagen haben sich bereits mehrere Seiten gelöst. Unverständlich, da solche Probleme bei "Krigstein Null" und "Krigstein - Band 1" nicht aufgetreten sind.

Anja Mikolajek



Softcover | Erschienen: 1. Oktober 2007 | ISBN: 9783928387811 | Preis: 12 Euro | 66 Seiten | Sprache: Deutsch

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