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 Homanx-Zyklus: Der grüne Tod

Ein Pip & Flinx Roman


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Dreizehn Jahre nach dem Erscheinen der Originalausgabe bringt Bastei Lübbe nun einen "Pip & Flinx"-Roman heraus, allerdings ohne die Vorgeschichte von Flinx mitzuliefern, die vor nunmehr über zwanzig Jahren bei Heyne erschien. Aber immerhin kennt man ja inzwischen ein paar Homanx-Romane aus dem gleichen Verlag. Insgesamt ist die Serie allerdings arg auseinandergerissen. Frühe Bände bei Heyne und Moewig sind längst vergriffen, selbst die bekanntesten Romane der Serie sind so lange her, dass man sie als Leser gar nicht mehr im Hinterkopf haben kann.

Philipp Lynx, kurz Flinx genannt, ist ein junger Mann von zwanzig Jahren, der einige seltsame Dinge erlebt hat und ein seltsames Talent hat - er ist Telempath, er empfängt die Gefühle anderer - allerdings auch das nicht immer. Außerdem hat er ein ganz spezielles Haustier, Pip, einen alspinischen Minidrachen, so etwas wie eine fliegende Schlange, die ganz nebenbei auch noch ein mächtiges Gift absondern kann und eine Art geistige Verbindung mit ihrem Herrn aufgebaut hat.
Flinx und Pip schauen sich auf einer netten kleinen Welt um, als sie Ärger mit einem örtlichen Handelsherren, dem jungen Jack-Jax Coerlis, bekommen. Der will Pip unbedingt für seinen Privatzoo, doch die Schlange ist natürlich unverkäuflich.
Weil Flinx den einen oder anderen Grund hat, kein größeres Aufsehen zu erregen, flieht er von dem netten Planeten und gibt seinem Schiff den kurzen und einfachen Befehl: Flieg zu irgendeiner bewohnbaren Welt.
Die Welt, auf der sie landen, ist eine Art Dschungelplanet, Die Bäume hier sind viele hundert Meter hoch und alle einheimischen Arten haben sechs Gliedmaßen und drei Augen. Flinx landet wegen einer metallischen Anomalie auf einer Bergspitze, die aus dem Dschungel herausragt, und dann macht er sich auf, ein bisschen Urwald zu erkunden. Fast augenblicklich werden die beiden von schrecklichen Flugwesen angegriffen, geraten kurz darauf in die eine oder andere Falle, fleischfressende Pflanzen, Tiere, die wie Pflanzen aussehen, dieser Dschungel hat eine gewisse Tödlichkeit. Und dann trifft Flinx auf eine junge Frau und ihre Kinder und ihre sechsbeinigen Beschützer und alle sprechen problemlos die Sprache des Homanx-Commonwealth. Flinx taucht in eine faszinierende Welt ein, und mit ihm versuchen das auch die Verfolger ...

Wer sich mit dem Homanx-Zyklus gut auskennt, der wird die Welt kennen, auf die Flinx da kommt, denn diese Dschungelwelt ohne Namen war schon der Star in "Die denkenden Wälder" - der einige Jahrzehnte früher spielt. Und wie in diesem Roman, der erstmals 1986 erschien, kann auch in "Der grüne Tod" die tödliche Fantasie Alan Dean Fosters nur begeistern. Diese Welt ist einfach interessanter als die ganze Geschichte, die der Roman erzählt. Die ist gut lesbar, angenehm abenteuerlich und lässt uns Leser endlich mal Flinx wiederlesen.
Allerdings muss man zugeben, dass es schwierig ist, in diesen Roman hereinzukommen, wenn man Flinx’ Vorgeschichte nicht kennt. Selbst wenn das Kennen, nach den vielen Jahren, seit die letzten Flinx-Romane herauskamen, auch schon ein bisschen löchrig sein mag, so hilft es doch, wenn man zumindest ein wenig weiß, was es mit ihm und Pip so alles auf sich hat.
Ein schöner Auftakt zu der kleinen Serie von "Pip & Flinx"-Romanen, die Bastei Lübbe herausbringen wird, und die hoffentlich in einem furiosen Ende gipfeln wird. Auf jeden Fall ein Buch zum Zugreifen, wenn man das Homanx-Universum mag, Freunde der "denkenden Wälder" müssen eh zugreifen.

Holger Hennig



Taschenbuch | Erschienen: 01. Februar 2008 | ISBN: 9783404243679 | Originaltitel: Mid-Flinx | Preis: 8,95 Euro | 450 Seiten | Sprache: Deutsch

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