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 Berge des Wahnsinns


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Eine Expedition in die Antarktis wird für eine Gruppe mutiger Forscher zu einer Reise in den Wahnsinn. Seltsame Spuren einer untergegangenen Zivilisation und bizarrer Wesen verbreiten eine undefinierbare Furcht. Wer waren die Großen Alten, von denen schon in dem verbotenen Buch "Necronomicon" die Rede ist?

In düsteren Höhlen innerhalb einer riesigen Gebirgskette begegnen William Dyer und seine Kollegen dem kalten Grauen ...

Mit diesem Werk schrieb H. P. Lovecraft Literatur-Geschichte und schuf eines der düstersten Werke der phantastischen Literatur, welches mit vielen Urängsten der Menschheit spielt. Die Angst vor dem Unbekannten ist ebenso Bestandteil dieser Geschichte wie die Furcht vor der Einsamkeit inmitten einer lebensfeindlichen Umwelt.
Lovecraft schuf mit dieser Story einen Archetypus der modernen Horror-Literatur. Eine Expedition in ein unerforschtes Gebiet der Erde wird zu einer Reise in das Grauen. Die Form der Erzählung durch Tagebucheinträge vermittelt dabei einen Eindruck von Authentizität. Wie in seinen vielen anderen Erzählungen, setzte der Schriftsteller auch bei "Berge des Wahnsinns" ganz auf subtile Spannung und spielte gekonnt mit surrealen und bizarren Elementen, die den Schrecken für den Leser, respektive den Hörer, nie wirklich greifbar machen. Diesen Stoff nun adäquat in ein Hörspiel umzuwandeln ist alles andere als leicht und es gehört schon eine Menge Mut dazu ein derartiges Projekt zu verwirklichen, scheinen die Kritiker doch schon Gewehr bei Fuß zu stehen, wenn auch nur erwähnt wird das Werk Lovecrafts zu vertonen oder gar zu verfilmen.

Gestaltet sich letzteres als wirklich schwierig, so ist einem Hörspiel schon eher Erfolg beschieden, denn es verzichtet wie das Buch auf visuelle Reize und lässt der Fantasie freien Lauf. Dennoch kann ein Hörspiel den manchmal recht drögen Beschreibungen durch engagierte Sprecher Dynamik und Spannung verleihen. Gerd Naumann von Lauschrausch hat sich der gewaltigen Aufgabe gestellt, die wichtigsten und düstersten Werke Lovecrafts als aufwändige Hörspiele herauszubringen. Naumann ist es schließlich auch gelungen, den Stoff werkgetreu in ein spannendes Hörspielskript umzuwandeln. Hinzu kommt, dass er mit einem Ensemble aufwarten kann, das seinesgleichen sucht. Während die Namen von David Nathan und Christian Rode öfter auf den Booklets von Hörbüchern und -spielen prangen und die Mimen ihre Rollen auch in der vorliegenden Produktion kongenial verkörpern, so glänzt Lauschrausch darüber hinaus mit grandiosen Schauspielern und Synchronsprechern wie Friedrich Schönfelder und Herbert Fux, welche mit ihren markanten Stimmen für einen Großteil der unheimlichen Atmosphäre verantwortlich sind. Erwähnt werden muss aber auch Lutz Harder, der den Protagonisten Dyer mit Hingabe darstellt. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil dieses Sprechers ist mit Sicherheit, dass der Klang seiner Stimme den Hörspielfans noch neu und unverbraucht erscheint. Ein großes Lob gebührt darüber hinaus der stimmungsvollen Musik, welche die Szenerie perfekt zu unterstreichen vermag.

Die Aufmachung des Hörspiels ist nicht minder gut gelungen, als die Vertonung selber. Ein Coverartwork, welches an den Stil von Büchern aus der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts erinnert, sowie ein informatives Booklet, in dem nicht nur Informationen zur Novelle enthalten sind, sondern auch die Sprecher der Hauptcharaktere ausführlich vorgestellt werden.

Fazit:
Geniale Vertonung des Horror-Klassikers von H. P. Lovecraft. Die Geschichte büßt durch ihre Umsetzung in ein Hörspielskript nichts von ihrer Atmosphäre ein und wird durch eine stimmungsvolle Musik und hochmotivierte Profisprecher zum Leben erweckt.

Florian Hilleberg



CD | CD-Anzahl: 2 | Erschienen: 1. November 2006 | Laufzeit: 94 Minuten | Originaltitel: At the Moutains of Madness | Preis: 19,90 Euro

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