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 Gründungszuschuss und Einstiegsgeld

Erfolgreich selbständig mit Geld vom Staat. Die neue Förderung richtig nutzen


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Anspruch
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Preis - Leistungs - Verhältnis


Der Weg in die Selbstständigkeit ist für viele Deutsche eine lohnenswerte Option - gleichzeitig aber auch ein Risiko und Wagnis. Die gute Nachricht: Eine finanzielle Unterstützung von Seiten des Staates gibt es sowohl für Bezieher von Arbeitslosengeld I als auch für diejenigen, die Arbeitslosengeld-II-Empfänger (umgangssprachlich "Hartz IV-Empfänger") sind. Der so genannte Gründungszuschuss löste im August 2006 die bisherige Förderung mit dem plakativeren Titel Ich-AG-Förderung und das Überbrückungsgeld ab. Das Einstiegsgeld, also die Förderung für Arbeitslosengeld-II-Empfänger, gibt es bereits seit 2005.

In seinem Ratgeber "Gründungszuschuss und Einstiegsgeld" informiert Autor Andreas Lutz hauptsächlich über diese beiden Formen der Förderung als Weg in die Selbstständigkeit. Der Ratgeber behandelt jedoch nicht nur grundlegende Fragen zu den Subventionen - wer ist überhaupt anspruchsberechtigt, an wen muss ich mich wenden, wie sieht die Beantragung der Mittel konkret aus und wie lange kann ich sie erhalten -, sondern behandelt auch für das Thema Existenzgründung grundsätzliche Fragen wie etwa die nach den eigenen Zielen und Wünschen, den Risiken und Vorteilen der Selbstständigkeit.

Nach einer kurzen Vorstellung der beiden Förderungsformen räumt der Ratgeber im zweiten Kapitel zunächst mit gängigen Vorurteilen beziehungsweise Klischees über die Selbstständigkeit auf. Diese Idee ist erfrischend und kann dazu beitragen, erste Ängste der Existenzgründer von morgen zu nehmen.
Kapitel drei widmet sich dann in einer Bestandsaufnahme den persönlichen Voraussetzungen und der Ideenfindung für den Einstieg in die Selbstständigkeit. Hier soll der Leser zunächst in sich gehen und feststellen, was er insgeheim schon immer werden wollte - Rennfahrer etwa oder Popsänger -, um dann wesentliche Eigenschaften dieser Traumberufe in seine Idee zu integrieren. Der Ansatz, dass man offen sein sollte und dass persönliche Stärken und Vorstellungen ein wesentlicher Aspekt der Ideenfindung für das eigene Konzept sein sollten, ist grundsätzlich natürlich wünschenswert. Motivation ist sicherlich besser, als jeden guten Ansatz bereits im Keim zu ersticken. Jedoch vermisst man hier schon etwas den Bezug zur konkreten Arbeitsmarktlage, zur realen Welt, sowie den Hinweis, dass der Weg in die Selbstständigkeit kein leichter ist. Kapitel vier widmet sich im Anschluss ausführlich der Frage, ob man überhaupt anspruchsberechtigt ist.
Die nächsten beiden Kapitel gehen detailliert auf die beiden Förderungsformen ein; danach geht es um die korrekte Anmeldung für die Subventionen, bevor Kapitel acht und neun auf einen ganz wesentlichen Punkt, den so genannten Businessplan - eine unbedingte Voraussetzung, ohne die man keine Fördergelder erhalten kann - eingehen.
Kapitel zehn listet dann in zwölf klaren und gut verständlichen Schritten den Weg in die Selbstständigkeit von der Feststellung der Anspruchsgrundlage bis hin zur Bewilligung durch die Agentur für Arbeit noch einmal auf. Der Ratgeber schließt mit einer übersichtlichen FAQ, in der die häufigsten Fragen zum Thema erörtert werden.

Zwar wendet sich der Autor in "Gründungszuschuss und Einstiegsgeld" explizit an diejenigen, die tatsächlich Existenzgründer und Neueinsteiger in die Selbstständigkeit sind - die also wahrscheinlich vergleichsweise wenig Kenntnisse und Erfahrungen in diesem Bereich haben dürften -, dies findet sich aber in Sprache und Formulierungen weniger wieder. Die Formulierungen wirken häufig zu sperrig, zu aufgebläht; anschaulichere Texte mit einem direkteren Zugang - ohne dabei auf Kosten der Fakten zu gehen - wären hier wünschenswert gewesen. So fragt Lutz zum Thema Zielgruppenanalyse für die neue Idee zum Beispiel "Welche soziografischen Merkmale kennzeichnen Ihre Zielgruppensegmente?". Ohne Zweifel zwar korrekt, aber die wirtschaftslastigen Formulierungen und langen Sätze machen es häufig anstrengend, das Buch zu lesen. Hier sticht deutlich heraus, dass der Autor nicht nur Fachjournalist, sondern auch promovierter Betriebswirt ist. Auch die Checklisten, Schaubilder und Diagramme wirken teilweise zu kompliziert, zu dicht gedrängt und eher für eine Diplomarbeit als für einen Praxis-Ratgeber gemacht. Manche Kapitel in diesem Buch sind definitiv besser gelungen als andere; zwar weisen alle einen hohen Informationsgehalt auf, jedoch sind nicht alle gleichermaßen gut verständlich und zugänglich.

"Gründungszuschuss und Einstiegsgeld" bietet auf 216 Seiten eine Fülle an Informationen zu diesen beiden Förderungsformen. Der Ratgeber richtet sich definitiv eher an Leser, die sich schon mit dem Thema Selbstständigkeit beschäftigt haben und nun nach Fakten suchen. Kleines Hindernis beim Lesen sind die teils trockenen, sperrigen Formulierungen, die den Eindruck erwecken, der Autor würde sich nur an Leute mit entsprechenden (Vor-)Kenntnissen und einem Zugang zu abstrakten Texten richten. Wer mit dem Stil nicht so gut zurecht kommt, kann sich dennoch die wissenswerten Fakten, Checklisten und Tipps herauspicken.

Christina Liebeck



Taschenbuch | Erschienen: 01. Oktober 2007 | ISBN: 9783709301883 | Preis: 14,90 Euro | 216 Seiten | Sprache: Deutsch

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